Ja zum Baby 2-2021

8 GESUNDHEIT Fotos: iStock Hatschi! Ist das eine Allergie? Vor allem etwas ältere Babys und Kleinkinder können allergische Reaktionen zeigen. Was dann zu tun ist W enn ein Kind auf die Welt kommt, hat es noch kein ausgeprägtes Im- munsystem. Deshalb kann es auch keine starke Allergie entwickeln. Erst in den fol- genden Monaten, wenn die Abwehrkräf- te wachsen, kommt es gelegentlich zu sol- chen Reaktionen. Denn das Immunsys- tem muss schon ein wenig mit den Mus- keln spielen können, um die Nase laufen zu lassen oder rote Pickelchen auf die Haut zu malen. Es ist der eigentliche Aus- löser einer Allergie, bei der Abwehrstoffe eigentlich harmlose Substanzen im Kör- per angreifen – weil sie diese irrtümli- cherweise für gefährlich halten. Die häufigsten Allergie-Auslöser Welche Substanzen lösen am häufigsten eine Allergie aus? Das sind im wesent- lichen die gleichen Stoffe, welche auch Erwachsenen Probleme bereiten können: Blütenpollen (vor allem Gräserpollen), Tierhaare, Milben-Ausscheidungen im Hausstaub und Bestandteile von Nah- rungsmitteln. Gerade bei den Nahrungs- mitteln gibt es eine ganze Palette mög- licher Substanzen, die Babys und Klein- kinder nicht vertragen. Das betrifft aller- dings nicht die Kleinsten, welche ja alle noch ausschließlich Milch oder Milcher- satz bekommen. Wenn ein Baby in den ersten fünf oder sechs Monaten, in denen es nur Milch getrunken hat, unter Bauch- weh, Durchfall oder Verstopfung leidet, ist es etwas anderes. Dann verträgt es wahrscheinlich den Milchzucker nicht, hat also eine sogenannte Laktose-Intole- ranz. Die gute Nachricht: Eine solche Un- verträglichkeit verschwindet nicht selten wieder nach kurzer Zeit. Allergie gegen Milcheiweiß Etwa jeder hundertste Säugling kommt aus anderen Gründen mit der Milchnah- rung nicht zurecht. Er leidet unter einer Allergie gegen das Eiweiß in der Milch. Das Problem lässt sich am besten durch Spezialnahrung lösen, in der das Eiweiß so verändert wurde, dass der Säugling es gut verträgt. Auch bei einer Laktose-Into- leranz halten die Hersteller Milchproduk- te bereit, in denen kein oder kaum noch Milchzucker enthalten ist. Bevor sich die Eltern zu einer Nahrungs- umstellung entschließen, sollten sie die Ursache der Probleme zunächst aber un- bedingt vom Arzt klären lassen – und sich an dessen Empfehlungen halten. Wenn das Kind Anzeichen einer Allergie oder Unverträglichkeit von Milchzucker hat, wird er ohnehin ausführliche Tests vor- nehmen, ummöglichst alle Auslöser ding- fest zu machen. Stellt sich dabei heraus, dass der Säugling etwa eine Hausstaub- Allergie hat, sollte die Wohnung immer möglichst staubfrei sein. Das heißt, viel saugen und wischen. Teppiche und Tep- pichboden sollten dann möglichst nicht im Kinderzimmer liegen, weil sie oft von Milben bevölkert sind. Bei Heuschnupfen (Pollenallergie) die Fenster im Frühling geschlossen halten und nur kurz zum Lüf- ten öffnen, bei windigem Wetter besser keinen Spaziergang mit dem Baby ma- chen. Wenn das Baby Schnupfen oder Hautausschlag hat Helfen Medikamente? Arzneien gegen Allergien gibt es natürlich auch. Der Arzt verschreibt sie wegen möglicher Nebenwirkungen bei Säuglingen aber nicht oder nur im Notfall. Etwas ältere Babys und Kleinkinder vertragen bestimmte Mittel (etwa aus der Gruppe der Antihistaminika) besser.

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