Ja zum Baby 3-2022

13 Ernährung in den ersten Lebensmonaten Fläschchen geben? So schön und befriedigend es sein mag, demKind die Brust zu geben – manchmal will genau dies einfach nicht gelingen. Der Kleine suugt nicht richtig, die Mutter hat zuwenig Milch, oder die Brustwarzen sind gereizt und kneifen höllisch bei jeder Berührung. Es gibt so manchen Grund, schließlich dann doch auf künstlichen Milchersatz umzuschwenken. Nicht wenige Mütter verzichten auch von Anfang an aufs Stillen, weil sie es unpraktisch finden oder es aus anderen Motiven heraus einfach nicht wollen. Dazu haben sie alle Berechtigung, schließlich muss es beiden beim Füttern gutgehen, dem Kind und der Mutter. Probleme mit der Ernährung wird es ohnehin nicht geben, schließlich steht in jedem Supermarkt und in jeder Drogerie hochwertiger Milchersatz zur Verfügung. Die verschiedenen Milchsorten Es gibt verschiedene Arten von künstlicher Milch, die in ihrer Zusammensetzung auf das jeweilige Alter des Kindes und eventuelle Allergien optimiert sind. Die PreMilch ist der Standard bei neugeborenen Kindern. Sie ist der Muttermilch am ähnlichsten, hat sogar in etwa dieselbe dünnflüssige Konsistenz. Sie enthält nur Milchzucker (Laktose) und keinen sonstigen Zucker, ihre Eiweiße sind fast identisch mit denen von Muttermilch. PreMilch (auch Startmilch genannt) ist die optimale Ernährung bis zum sechsten Monat. Auch darüber hinaus kann sie gegeben werden, bis etwa zum ersten Lebensjahr. Es kann aber sein, dass das Baby irgendwann nicht mehr ganz satt wird mit dieser Milch. Dann ist die 1er-Milch besser geeignet. Sie unterscheidet sich nicht sehr wesentlich von der Pre-Milch, enthält aber etwas mehr Kohlenhydrate und ist insgesamt sämiger. Das macht den Säugling satter. Ab dem sechsten Monat reicht mitunter auch diese Milch nicht mehr, dann kommt die 2er-Milch (Folgemilch) ins Spiel. In ihr sind deutlich mehr Kalorien enthalten, unter anderem aus Zucker, außerdem Eisen und Jod, die für die Entwicklung des Kindes sinnvoll sind. Unverträglichkeiten von Milch Folgemilch wird aber eher selten zum Einsatz kommen, wenn überhuapt. Denn das Kind erhält nun zusätzlich Beikost, also festeer Nahrung, und die sättigt gut. Je älter das Baby wird umso häufiger wird die Milchmahlzeit durch Beikost ersetzt. Bis es soweit ist, kann es allerdings zu einigen Komplikationen bei der Milchnahrung kommen. Solche Fälle treten nicht allzu häufig auf, es gibt sie aber – zum Beispiel Allergien. Haben Vater und Mutter beide eine nachgewiesene Allergie gegen Milcheiweiß, ist auch das Allergierisiko des Babys erhöht. Für diese Kinder wurde die sogenannte HA-Milch entwickelt. Diese „hypoallergene“ Milch unterscheidet sich von der „normalen“ Milch vor allem darin, dass die Eiweiße in kleine Bruchstücke aufgespalten sind. Das macht sie leichter verdaulich und verhindert allergische Reaktionen. Leidet das Kind aber schon nachweislich unter einer Milch-Allergie, ist die HAMilch auch nicht mehr das Richtige. Für solche seltenen Fälle wurde eine spezielle Milch entwicklt, in der die Eiweiße noch feiner aufgespalten sind.Mögliche Ursache von Durchfall und Bauchweh ist aber auch eine andere Art von Unverträglichkeit, die gegen den Milchzucker (Laktose-Intoleranz) in der künstlichen Milch. Dann wiederum ist die HA-Milch der richtige Ersatz. Wichtig: Bevor Eltern überreagieren, weil sie vermeintlich eine Unverträglichkeit vei ihrem Baby festgestellt haben, sollten sie unbedingt das Ganze mit ihrem Kinderund Jugendarzt besprechen. Nach wie vor sind Eiweiß-Allergie und Milchzucker-Unvertäglichkeit eher die Ausnahme bei kleinen Kindern. Beim Arzt kann das Baby auf solche Probleme hin getestet werden. Foto: iStock

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