Ja zum Baby 4-2022

26 FAMILIE Fotos: iStock Ältere Geschwister Tipps gegen die Eifersucht Der neue Erdenbürger beansprucht erst mal die volle Aufmerksamkeit seiner Eltern. Was bei älteren Geschwistern erst gar keine Eifersucht aufkommen lässt Toll, so ein neues Geschwisterchen! In den ersten Tagen und Wochen finden ältere Brüder und Schwestern es aufregend, das jüngste Familienmitglied daheim zu erleben. Aber schon bald können diese Gefühle kippen. Dann sehen sie das Baby nicht mehr nur als süß an, sondern beneiden es auch, weil es die Aufmerksamkeit von Mama und Papa aufsaugt – so empfinden sie es zumindest. Früher waren sie mal die kleinen Könige in der Familie, jetzt fühlen sie sich degradiert und weniger wichtig. Das stimmt zwar nicht, aber so sehen es manche Geschwister nun mal. Neue Rolle in der Familie Kein Wunder, dass sie eifersüchtig reagieren. Wie sich diese Eifersucht ausdrückt, ist ganz verschieden. Ein Kind, das seine neue Rolle in der Familie erst noch finden und annehmen muss, zieht sich womöglich zurück, wird stiller. Oder es tritt trotzig und aggressiv auf. Weder das eine noch das andere ist gut für alle Beteiligten, weshalb es möglichst so weit nicht kommen sollte. Was können Eltern bereits im Vorfeld tun, damit der Übergang für die Geschwister leichter wird? Wenn das Kind oder die Kinder schon etwas größer sind, bereits vor der Geburt mit ihnen offen über dieses Thema sprechen. Das ist sehr hilfreich. Kinder sind dann innerlich vorbereiteter und fühlen sich nicht alleingelassen. Wichtig ist auch zu betonen, dass sie für ihre Eltern genauso wichtig sind wie immer und dass sie nicht weniger geliebt werden, nur weil die Familie Zuwachs bekommt. Das Schmusen darf nicht zu kurz kommen Reden ist das eine, danach handeln ist noch wichtiger: Vom ersten Tag nach der Geburt an sollten die Geschwister in fast alles einbezogen werden. So können sie zuschauen, wie das Baby gewickelt wird, vielleicht auch schon eigene kleine Aufgaben übernehmen, etwa frische Windeln holen oder beim Baden des Säuglings ein wenig helfen. Das macht sie stolz, und sie fühlen sich in ihrer neuen Rolle wichtig. Gleichzeitig darf das Schmusen und Liebhaben mit den Eltern nicht zu kurz kommen. Auch wenn es aus Zeitmangel nur ein paar kürzere Zärtlichkeiten am Tag sind oder das Lieblingsessen gekochen wird – das reicht meist schon, um sich weiterhin aufgehoben und geliebt fühlen zu können. Es sollte auch Stunden geben, die nur für die älteren Geschwister reserviert sind. Das können kleine Ausflüge sein, ein Besuch im Eiscafé oder etwas anderes Nettes, das den Kindern gefällt. Das sorgt für neuen Gesprächsstoff und öffnet die Kinderherzen. Sie erzählen dann eher, was sie bewegt, und man kann leichter darauf eingehen. Immer Verständnis zeigen Egel wie „daneben“ sich ein älteres Geschwisterkind verhält: Experten raten dringend dazu, niemals selber aggressiv zu reagieren, sondern sich verständnisvoll zu zeigen und beruhigend auf das Kind einzuwirken. Das gehört, sich Zeit zu nehmen für die Probleme des Kindes. Wenn es merkt, dass es mit seinen Unsicherheiten und Ängsten wahrgenommen wird, ist alles schon nicht mehr so schlimm.

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