Profile 4-2021

M onatelang gab es jetzt nur ein einziges Thema: Corona. Auch in dieser Ausgabe kommen wir ohne Informationen zu den Auswirkungen der Pandemie auf die Menschen und für die Unter- nehmen nicht ganz aus. Und das ist auch gut so, denn wir brauchen handfeste Informationen, wo die Wirtschaft jetzt steht und was die Menschen umtreibt. Tatsächlich leben wir momentan in einer Welt der gefühlten Wahrheiten, der alternativen Fakten. Was haben wir die USA heimlich verspottet, als dieser Begriff dort aufkam ... Und nun stehen auch bei uns echte und vermeintliche Tatsachen viel zu oft nebeneinander – nicht alles ist eine Frage der Sichtweise. Was für die Unternehmen der e-Commerce ist, das sind für die Gesellschaft die sozialen Netzwerke, das ha- ben diese letzten Monate einmal mehr gezeigt – eine große Chance, eine große Herausforderung und, wenn es schlecht liefe, das Ende des Handels, wie wir ihn gewohnt sind, und das Ende des Respekts, der doch der Kitt unseres Zusammenlebens sein sollte. Wir haben gerade in der Pandemie gesehen, welche Möglichkeiten sich auch dem lokalen Einzelhandel eröffnen können, wenn er das Online-Shopping gestaltet. Viele kleine Läden haben über Instagram und Facebook Storys gepostet und Produkte vorgeführt, ja sogar virtuell aus- probiert, und die Menschen dazu inspiriert, bei ihnen einzukaufen. Das hat funktioniert. Doch wie kann man den Respekt wieder erlebbar machen, der uns im Online-Leben allzu oft abhanden gekommen ist? Si- cher nicht mit wenigen Posts... Dafür brauchen wir mehr Beispiele, dafür brauchen wir Blaupausen – und wer könnte die besser liefern als engagierte Menschen im Handel, die es gewöhnt sind, mit Kunden umzu- gehen, auf sie einzugehen und ihnen die Hand zu reichen? Ganz bewusst lenken wir in der PROFILE den Blick einmal mehr auf die Schönheit unseres Daseins: ob es nun die Erotik in Düften ist, die neue Lust am Schminken oder – auch wenn es wenig prosaisch klingen mag – die neue Freiheit. Wir wünschen Ihnen viel Spaß bei der Lektüre. GEFÜHLTE WAHRHEITEN Susanne Mittenhuber Silke Bruns editorial

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