Profile 6-2021

PROFILE 6/2021 13 Grün ist mehr als eine Farbe und auch mehr als Politik: Wirtschaft und Gesellschaft sind sich inzwischen so einig wie nie, dass die kommenden Jahre im Zeichen der Nachhaltigkeit, des Klimaschutzes und der Klimaanpassung stehen müssen. Bestes Beispiel dafür: die Kosmetikhersteller und ihre Kunden. V or wenigen Wochen erst riefen rund 70 große Unter- nehmen aus Deutschland die Politik zu stärkeren Maßnahmen für den Kli- maschutz auf. Sie alle gehören der Stif- tung 2 Grad an, deren Ziel es ist, die durchschnittliche globale Erderwär- mung „deutlich unter 2 Grad“ zu halten und die nun tatsächlich Druck macht in Sachen Umweltschutz und Klimaneutra- lität – mit dem klaren Bekenntnis, „Kli- maneutralität zum Markenzeichen der deutschen Wirtschaft“ zu machen. Es geht um die Interessen der Unterneh- men, um Stabilität und Verlässlichkeit, aber auch darum, Kunden zu halten, für die – egal welche politische Einstellung sie haben – die Bewältigung der Heraus- forderungen des Klimawandels zu den wichtigsten Aufgaben der kommenden Jahre gehören, so oder so. Beim VKE-Treff des Verbands der Kos- metikindustrie im September hatte Horst von Buttlar, Chefredakteur des Wirtschaftsmagazins Capital, bereits ei- nen flammenden Vortrag zum „grünen Jahrzehnt“ gehalten, das vor uns liegt. Der namhafte Journalist plädierte dabei für nicht weniger als für ein neues Be- triebssystem für die Wirtschaft, auf ei- nem Planeten, auf dem es bislang „vor allem um Wachstum ging, ungezügelt, hungrig, um eine gigantische Aufhol- jagd. Wohlstand für Milliarden Men- schen, Milliarden in die Mittelschicht“, wie von Buttlar schon im Sommer in ei- nem Meinungsbeitrag für Capital NACH GRÜN SEHNSUCHT

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