Profile 6-2021

Im Sommer 2020 hat die L´Oréal- Gruppe ihre Nachhaltigkeits-Initi- ative „L´Oréal For The Future“ mit einem sehr umfassenden An- spruch und sehr ehrgeizigen Zie- len vorgestellt. Was zeichnet das Nachhaltigkeitsmanagement bei L´Oréal aus? Isabel Neudeck: „L’Oréal for the Future“ ist eine weltweite Initiative und sie ist überaus ambitioniert. Bis 2030 wollen wir sehr konkrete und anspruchsvolle Nachhaltigkeitsziele in den Bereichen Umweltschutz und soziales Engagement erreichen. Das Programm besteht aus drei großen Bausteinen. Angefangen bei uns als Unternehmen geht es um die Transformation unseres Kerngeschäfts. Da spielen alle wichtigen Themen hin- ein, die aktuell in der Diskussion sind. Das fängt bei CO 2 -Neutralität an, geht über die Reduzierung von Plastik und Wasserverbrauch und hört beim Eco- Design, der nachhaltigen Gestaltung von Produkten nicht auf. Darüber hinaus möchten wir unser gesamtes unterneh- merisches Ökosystem einbinden – also zum Beispiel gemeinsame Nachhaltig- keits-Initiativen mit Handelspartnern umsetzen, den Konsumenten bei der nachhaltigen Produktnutzung unterstüt- zen und vieles mehr. Außerdem haben wir starke Ziele im Bereich der nachhalti- gen und solidarischen Beschaffung. Ganz wichtig ist uns aber auch, einen Beitrag zur Lösung weltweiter Herausforderun- gen zu leisten. Da geht es um soziale und ökologische Probleme. Hierzu stellt das Unternehmen Finanzmittel in Form von Fonds zur Verfügung. Alle globalen Ziele unseres Nachhaltigkeitsprogramms wer- den auf nationaler Ebene adaptiert und umgesetzt – von daher gelten alle trans- formativen Ziele auch für uns in Deutschland. Was verbinden Sie denn ganz per- sönlich mit dem Begriff der Nach- haltigkeit? Mir ist es als Mensch und für das Unter- nehmen wichtig, dass wir die Grenzen unseres Planeten respektieren und unser Handeln danach ausrichten. Das ist si- cherlich kein Sprint, sondern ein Mara- thon, der durchaus auch noch einige Zeit in Anspruch nehmen wird. Wo steht L´Oréal da aktuell? Wir sind unterwegs – und haben schon einige Erfolge erzielt! In Deutschland sind bereits alle unsere Standorte CO 2 - neutral, ganz ohne Kompensation. Dies erreichen wir durch eine verbesserte Energieeffizienz und die 100%-ige Nut- zung erneuerbarer Energien. Hinsichtlich der Verpackungen ist unser Ziel, bis 2025 alle zu 100 Prozent wiederbefüllbar, -ver- wendbar, recycelbar oder kompostierbar zu machen. Bis 2030 wird jegliches Plas- tik in unseren Verpackungen biobasiert oder recycelt sein. Auch an den Inhalts- stoffen arbeiten wir intensiv. Schon heute stammen 87 Prozent unserer erneuerba- ren Rohstoffe aus nachhaltigen Quellen – und bis 2030 werden 95 Prozent der Inhaltsstoffe in den Rezepturen der Gruppe aus biobasierten Quellen stam- men und aus reichlich vorhandenen Mi- neralien oder Kreislaufprozessen gewon- nen werden. Nachhaltigkeit und Luxus galten in der Kosmetik lange Zeit als un- vereinbar, werden heute jedoch als zwei Seiten einer Medaille be- trachtet. Wie sehen Sie das? Aus meiner Sicht ist es wichtig, dass wir Luxus perspektivisch neu definieren. In der Zukunft muss es noch viel mehr um einen Luxus mit Sinn und Zweck gehen, „WIR MÜSSEN DEFINIEREN“ LUXUS NEU Nachfüllbar: die Flakons von Thierry Muglers Alien. Zu 94 Prozent natürlichen Ursprungs und zu 90 Prozent biologisch abbaubar: die Formel der Cera Repair Barrier Cream von Biotherm. PROFILE 6/2021 7

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