Geschäftsbericht GdP Niedersachsen

Gewerkschaft der Polizei Niedersachsen | Geschäftsbericht 2022–2025 11 SICHERHEIT BEIM FUSSBALL Prävention und Verantwortung Der Umgang mit Sicherheit und Gewalt im Zusammen- hang mit Fußballspielen ist seit Jahren ein zentrales Thema für die GdP Niedersachsen. Besonders die Niedersachsenderbys zwischen Hannover 96 und Eintracht Braunschweig fordern die Polizei regelmäßig heraus – mit hohem personellem Aufwand und erheblichen Risiken für Einsatzkräfte und Fans. Im Herbst 2024 stand die Frage im Fokus, ob beim kommenden Niedersachsenderby Gästefans zuzulassen sind. Nachdem Eintracht Braunschweig ein überarbeitetes Sicherheitskonzept vorgelegt hatte, wurde dies mit Einschränkungen gewährt. Die GdP begrüßte die Möglichkeit für friedliche Fans, das Derby vor Ort zu erleben, mahnte aber zugleich eine umfassende Evaluierung der getroffenen Maßnahmen an. Die Gewerkschaft forderte ein langfristiges Sicherheitskonzept, das auf Prävention und konsequente Strafverfolgung setzt. Bestandteile sollen sein: personalisierte Tickets, konsequente Einlasskontrollen durch geschultes Personal, lückenlose Videoüberwachung, ein durchgesetztes Vermummungsverbot sowie die schnelle und konsequente Verfolgung von Straftaten. Ziel muss es sein, Täter eindeutig zu identifizieren und gezielt von zukünftigen Stadionbesuchen auszuschließen. Die GdP spricht sich klar gegen kollektive Maßnahmen wie den Ausschluss aller Gästefans aus. Stattdessen fordert sie ein gezieltes Vorgehen gegen Einzelpersonen, die für Gewalt und Ausschreitungen verantwortlich sind. Kollektivstrafen treffen viele Unbeteiligte, führen zu Unmut und können sogar zur Solidarisierung mit den eigentlichen Störern führen. Die GdP setzt auf abschreckende Maßnahmen und eine effektive Strafverfolgung. Dabei sollen vor allem die Vereine in die Pflicht genommen werden und Maßnahmen wie personalisierte Tickets, strikte Einlasskontrollen und Videoüberwachung umsetzen. Im Dezember 2023 reagierte die GdP auf Berichte über Gewalt bei Fußballspielen mit einem klaren Appell an Politik und Vereine: Es braucht mehr Engagement und konsequente Maßnahmen, um die Sicherheit von Fans und Einsatzkräften zu gewährleisten, Kritik an der Polizei ist nicht angemessen. Im August 2025 wurde zum Bundesligaauftakt darüber hinaus die Nutzung von Videoüberwachung mit künstlicher Intelligenz-Unterstützung gefordert, da zu erwarten ist, dass das neue NPOG die rechtlichen Möglichkeiten dafür einräumen wird. Die GdP Niedersachsen bleibt auch weiterhin ein wichtiger Ansprechpartner für Politik, Vereine und Fans, wenn es um die Sicherheit bei Fußballspielen geht. I Insbesondere zum Derby gegen Hannover 96 ist die Polizeipräsenz vor dem Stadion von Eintracht Braunschweig hoch. PAUSCHALE BEIHILFE Wahlrecht und Entlastung für Beamtinnen und Beamte Nach langjährigem Bestreben der GdP Niedersachsen trat am 1. Februar 2024 in Niedersachsen ein neues Gesetz in Kraft, das Beamtinnen, Beamten und Versorgungsempfänger:innen erstmals ein formales Wahlrecht zwischen individueller Beihilfe (mit privater Krankenversicherung) und pauschaler Beihilfe eröffnet. Besonders relevant ist die pauschale Beihilfe für jene, die freiwillig in der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) versichert sind, denn für sie trägt das Land 50 % des Krankenkassenbeitrags und das Einreichen von Rechnungen entfällt. Wer weiterhin GKV-Mitglied bleiben möchte (z. B. bei Teilzeit, Familie oder gesundheitlichen Vorerkrankungen), kann durch die pauschale Beihilfe eine passende und fairere Option wählen – muss sich aber bewusst dazu entscheiden. Die GdP Niedersachsen begrüßte diese Neuregelung, für die sie sich stark gemacht hatte – denn sie ermöglicht eine spürbare finanzielle Entlastung insbesondere für Beamtinnen und Beamte mit geringer Besoldung oder familiärer Belastung. I Foto: Marie Ebeling

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