Ja zum Baby 1-2024

29 jazumbaby.de Fotos: AdobeStock/Evrymmnt (2), shutterstock Die Trotzphase beschreibt die Phase eines Kindes, in der es meist genau das Gegenteil von dem tut, was es gerade tun soll. Es schreit und protestiert bei jeder Kleinigkeit, die nicht seinen Vorstellungen entspricht, und will Grenzen einfach nicht akzeptieren. Dieser Entwicklungsschritt, der meist bis zum sechsten Lebensjahr stattfindet, ist besonders für die emotionale Entwicklung eines Kindes wichtig. In diesem Zeitraum entsteht der eigene Wille und viele neue Dinge werden erlernt. Doch wollen Kinder nun mehr, als sie schon können, und stoßen schnell an ihre Grenzen. Ihre Reaktion darauf ist häufig Rebellion und Frustration, die nicht selten in Wutanfällen und Geheule endet. Verständnis zeigen Begegnet eurem Kind in dieser Zeit am besten mit viel Mitgefühl und Verständnis. Das steigert sein Selbstbewusstsein und die Durchsetzungskraft. Sagt ihm, dass ihr die momentane Wut gut nachvollziehen könnt, und nehmt es in den Arm. Körperliche Nähe zeigt Verständnis und beruhigt. Eine weitere Möglichkeit, Empathie zu zeigen, ist, eurem Kind Alternativen und Kompromisse anzubieten, indem ihr ihm andere mögliche Verhaltensweisen erklärt. So zeigt ihr eurem Kind auch, dass ihr seine Gefühle ernst nehmt. Nichts persönlich nehmen Viele Eltern fühlen sich in der Trotzphase überfordert und hilflos. Auch schämen sie sich, wenn es in der Öffentlichkeit zu einem Wutausbruch des Kindes kommt und es schreiend und heulend alle Blicke auf sich zieht. Solche Ausbrüche auszuhalten und dann auch noch verständnisvoll zu reagieren, ist nicht immer leicht. Wichtig ist, die Trotzphasen eures Kindes nicht persönlich zu nehmen. Auch hilft vielen Eltern der Gedanke, dass es sich nur um eine Phase handelt, die bald wieder vorüber ist. Laut Expertenmeinung gehen Eltern, die ihr Kind verständnisvoll in der Trotzphase begleiten, später auch deutlich gelassener mit ihnen durch die emotional schwierige Phase der Pubertät. Keine Beschimpfungen Auch wenn es nicht leicht fällt, solltet ihr euer Kind in dieser Phase auch einfach mal Dinge ausprobieren lassen und nicht alles verbieten. Natürlich gilt das nur für altersgerechte Handlungen, nicht für gefährliche. Was euer Kind jetzt nicht braucht, ist jemand, der es beschimpft und bestraft. So solltet ihr euch auf keinen Fall von der Wut eures Kindes mitreißen lassen, indem ihr zum Beispiel anfangt zu schreien. Auch Drohungen solltet ihr lassen, gleiches gilt natürlich für Gewalt. Denn damit könnt ihr dauerhaft Schaden anrichten und das Selbstvertrauen eures Kindes schwächen. Versucht stattdessen, euer Kind abzulenken, wenn ihr merkt, dass ein Wutausbruch im Anmarsch ist. Klare Regeln und Grenzen Neben all dem Verständnis sind aber auch Regeln und Grenzen wichtig für Kinder. Überlegt euch dazu, welche Dinge euch besonders wichtig sind, wie zum Beispiel, dass beim Essen jeder am Tisch sitzen bleibt oder Fernsehen nur zu bestimmten Zeiten erlaubt ist, und setzt darauf den Fokus. Die Anzahl der Regeln und Verbote sollte überschaubar bleiben, damit die Kleinen sich diese auch merken können. Wichtig ist, dass diese dann auch konsequent eingehalten werden, egal wie bitterlich der kleine Trotzkopf weint. Auch das Einweihen anderer Bezugspersonen ins Familien-Regelwerk ist sinnvoll. So ziehen alle an einem Strang und die Regeln können sich leichter etablieren. Auch wenn die Tränen fließen, sollten Eltern konsequent bleiben.

RkJQdWJsaXNoZXIy Mjc4MQ==