Ja zum Baby 3-2024

jazumbaby.de dungen zu treffen, diese zu kommunizieren, Grenzen zu ziehen und sich gleichzeitig vertrauensvoll dem Geschehen hinzugeben. Heutzutage gibt es unzählige Angebote. Welche Arten von Geburtsvorbereitungskursen sind sinnvoll und würdest du Schwangeren empfehlen? Die Vielfalt an Angeboten hat den Riesenvorteil, dass nahezu für jede und jeden was dabei ist. Ich würde bei der Wahl des Angebots allerdings darauf achten, ob die Person, die den Kurs anbietet, eine fundierte fachliche Qualifikation hat. Dann ist schon mal viel gewonnen. Wenn dann noch einfühlsam auf Fragen eingegangen wird, wunderbar. Wie schaffen Schwangere es, sich nicht von der Flut an Informationen und Meinungen anderer verrückt machen zu lassen? Katharina: Durch eine sorgsame Auswahl an Information, die von guten Quellen kommen. Mit Quellen meine ich Menschen, die sich auskennen und wissen, wovon sie sprechen. Oder verständliche Fachliteratur, die, objektiv berät. Das eigene Bauchgefühl spielt auch eine große Rolle bei der Geburtsvorbereitung. Was denkst du, wann sollten werdende Mütter auf ihr Gefühl vertrauen und wann ist die Meinung anderer wichtig? Intuition ist ein sehr guter Indikator und der inneren Stimme zu folgen führt oft auf den richtigen Weg. In der Schwangerschaft finden viele Veränderungen statt und man lernt den eigenen Körper noch mal von einer ganz anderen Seite kennen. Kein Wunder, dass man da manchmal nicht mehr hundert Prozent sicher sagen kann, ob alles in bester Ordnung ist. Wenn man sich also phasenweise unsicher fühlt, kann es guttun, sich mit einer Hebamme zu treffen und die Veränderungen gemeinsam einzuordnen. Von einer Hebamme in der Schwangerschaft begleitet zu werden ist etwas sehr Wertvolles und Schönes. Hast du einen Tipp, was Schwangere in konkreten Angstsituationen machen können? Angst ist wichtig, weil sie uns das Überleben sichert. Schließlich müssen wir Gefahren erkennen und einschätzen können. Und hier sind wir auch schon am wesentlichen Punkt: der richtigen Einschätzung. Ist diese Situation gefahrenvoll oder beängstigt sie mich, weil sie mir unbekannt ist? Oft liegt es daran. Gut so, denn darauf kann man sich vorbereiten. Man kann beispielsweise für die Geburt den richtigen Ort auswählen und es sich im Vorfeld ein bisschen mit ihm vertraut machen. Und dann gibt es noch unsere Atmung. Sie kann wunderbar in die Entspannung führen, wenn eine Woge der Angst anrollt. Mit lang gezogenen Ausatemzügen bringen wir Ruhe ins System. Doppelt so lange Ausatmen wie Einatmen. Das hilft. JZB: Gibt es auch etwas, das du Frauen sagen möchtest, die noch nicht schwanger sind und es gerne mal werden möchten, aber große Angst davor haben? Vielleicht ist es wichtig sich darauf zu besinnen, dass Frauen von Natur aus stark, mutig und zäh sind. Wer uns das mit dem „schwachen Geschlecht“ eingeredet hat wollte uns wohl, aus eigener Angst vor der unbändigen weiblichen Kraft, massiv einschüchtern. Aber natürlich verändert eine Schwangerschaft sehr vieles: Den eigenen Körper, die Partnerschaft und den Lebensrhythmus. Die Entscheidung eine Familie zu gründen, treffen daher die wenigsten leichtfertig. Angst muss man, glaub ich, aber weder vor einer Schwangerschaft noch der Geburt oder diesem neuen Lebensabschnitt haben. Er gehört sicher zu den WUNDERvollsten die es gibt. Die Pädagogin gibt neben ihrer freiberuflichen Tätigkeit als Hebamme seit 2014 auch ihr Wissen an Studierende weiter. 27 Kremayr & Scheriau, 232 Seiten, 26 € Mini Mum

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