Ja zum Baby 4-2021

Im schlimmsten Fall wirken die Mittel nur nicht. Deshalb bei leichteren Symptomen ruhig mal einen Versuch wagen. Schüßler-Salze haben ein ähnliches Wirk- prinzip wie die Homöopathie. Allerdings handelt es sich hier ausschließlich um ver- schiedene Salze, die als Wirkstoffe zur An- wendung kommen. Die Idee dahinter: Durch die Salze sollen die Körperzellen wieder in eine gesunde Balance zurück- finden. Ihr Einsatzgebiet bei Kindern be- schränkt sich auf leichtere Probleme wie Erkältungen oder Verdauungsstörungen. Tröpfchen gegen Ängste Bach-Blüten sind ebenfalls sehr beliebt. Die insgesamt 38 Essenzen sollen seeli- sche Ungleichgewichte beheben und da- mit auch körperliche Symptome lindern. Ein großes Einsatzgebiet der Bach-Blüten sind Ängste. Die Substanzen sind zum Teil in Alkohol gelöst, weshalb Kinder diese dann nicht einnehmen dürfen. Am besten mit dem Apotheker besprechen, welche Tropfen Kinder schlucken können. Die Kräutermedizin wiederum ist ein rie- siges Feld. Hier gibt es zahllose Mittel, die längst nicht alle der Alternativmedizin zuzuordnen sind. Auch Ärzte ver- schreiben pflanzliche Präparate. Spe- ziell an sehr kleinen Kindern sollte man solche Mittel niemals ohne ärztlichen Rat anwenden, weil sie eine starke und reizende Wirkung entfalten können. Nur ausdrücklich für Babys und Kleinkinder herge- stellte Arzneien oder Tees sind unbe- denklich. 24 GESUNDHEIT Homöopathie, Bachblüten, Pflanzenextrakte Viele Eltern wollen „sanfte“ Heilverfahren für ihr Kind, wenn es mal krank ist. Was solche Methoden bringen können D as Misstrauen gegenüber der her- kömmlichen Medizin ist bei zahlrei- chen Menschen tief verwurzelt. Sie setzen lieber auf angeblich oder tatsächlich sanf- tere Heilmethoden und wollen diese gern auch bei ihren kranken Kindern anwen- den. Aber ist das sinnvoll? Wenn ein Kind richtig krank ist, etwa eine bakterielle Ent- zündung hat, sollten Eltern keine Experi- mente wagen. Dann ist die klassische Heilkunde das Nonplusulrra. Ein Antibio- tikum zum Beispiel bei einer Mittelohr- entzündung oder schweren Bronchitis ist dann einfach ohne Alternative, wenn man die Krankheit heilen und Schaden vom Kind abwenden will. Das gilt auch für vie- le andere Krankheiten, gegen die es heu- te sehr gute Medikamente und andere Heilverfahren gibt. Trotzdem können El- tern ihren Kindern bestimmte Arzneien aus der Alternativmedizin geben, wenn die Beschwerden nicht so stark sind und die Krankheit eher leicht verläuft. Ohne bedenkliche Nebenwirkungen Homöopathie: Hier handelt es sich um hochverdünnte Wirkstoffe, die nach dem Prinzip „Ähnliches mit Ähnlichem“ wir- ken. Wenn eine Substanz beispielsweise Unwohlsein bei Gesunden auslöst, soll sie in hochverdünnter Form solches Un- wohlsein bei Kranken stoppen können. Das Prinzip ist umstritten, aber die Ho- möopathie ist keine riskante Methode. Wer die Tröpfchen oder Kügelchen sei- nem Kind verabreicht, muss keine ge- fährlichen Nebenwirkungen befürchten. Wer muss bezahlen? Alternative Heilverfahren werden von vielen privaten und gesetzlichen Krankenkassen finanziert. Allerdings vorher fragen, ob und was genau die Kasse übernimmt. Grundlätzlich gilt: Je unbekannter und „abseitiger“ die Methode, umso höher die Wahr- scheinlichkeit, dass man sie selbst bezahlen muss. Alternativen in der Medizin

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