Profile 1-2022

Eine Frau liegt auf dem Boden, aus der geöffneten Pradatasche quellen die Geldscheine. Ist sie tot? Gekleidet in Thierry Mugler-Leder schreien sich zwei Frauen auf einer futuristischen GymMaschine an. Oder feuern sie sich eher an? Helmut Newtons Modefotografien erzählen Geschichten. Er arbeitete mit Storytelling, lange bevor der Begriff zum Trend wurde. Mit etwa 300 Werken, von denen die Hälfte zum ersten Mal gezeigt wird, präsentiert die Helmut Newton Stiftung unbekanntere Aspekte aus Newtons Werk. Darunter sind vor allem seine ungewöhnlichen Modefotografien der verschiedenen Jahrzehnte, die den sich wandelnden Zeitgeist widerspiegeln. Abgerundet wird die Präsentation durch Polaroids und Kontaktbögen. Der in Berlin 1920 als Helmut Neustädter in jüdischer Familie geborene Newton verließ 1938 das nationalsozialistische Deutschland. Später kehrte er immer wieder zurück in seine Heimatstadt, auch für Fotoserien. 2003 vermachte er der Stiftung Preußischer Kulturbesitz sein Werk. Die Newton Stiftung bespielt damit das Fotomuseum. PARIS ALS INSPIRATION „Legacy“ zeigt chronologisch die Entwicklung des 2004 verstorbenen FotoModefotografie trifft auf Zeitgeist Helmut Newton gilt als einer der wichtigsten und einflussreichsten Fotografen seines Jahrhunderts. Viele seiner Bilder wurden zu Ikonen. Die aktuelle Ausstellung „Legacy“ im Berliner Museum für Fotografie feiert die revolutionäre Modefotografie Helmut Newtons. 22 PROFILE 1/2022 szene TRENDS

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