Profile 1-2022

PROFILE 1/2022 43 RETINOL ALS BAUSTEIN DER ANTI-AGING-PFLEGE Insgesamt ist die positive Wirkung von Retinol für die Haut bereits seit Jahrzehnten unumstritten und die Kosmetikhersteller haben für ihre Produkte durch spezielle Wirkstoffableitungen oder -kombinationen die jeweils richtige Balance zwischen Wirksamkeit und Verträglichkeit gefunden: • Dabei gilt: Je niedriger die Konzentration des Retinol im Produkt, umso verträglicher ist es – allerdings ist die Wirkung entsprechend geringer. In Deutschland sind in frei verkäuflicher Kosmetik maximal 0,3 Prozent reiner Wirkstoff enthalten – genau so wenig oder viel, dass die Haut davon profitiert. Viele Hersteller, aber nicht alle, geben die Konzentration an. • Auch durch die sogenannte Verkapselung, eine Technologie aus der Medizin, wird Retinol verträglicher. Genutzt wird sie beispielsweise von Estée Lauder und Shiseido. Gleichzeitig soll das Retinol so wirksamer sein und von der Haut besser aufgenommen werden. • Das gilt auch beim Einsatz von Retinol-Vorstufen bzw. Retinyl Palmitaten, also milderen Formen des Wirkstoffs. Die Marke Biotherm etwa setzt für ihre neue Multi-Correct Cream Retinyl Palmitat unter dem Namen „Pro-Retinol“ als stabilere, sanftere Form von Retinol ein, die sich für alle Hauttypen eignet. Wird Pro-Retinol auf die Haut aufgetragen, so heißt es bei Biotherm, spaltet ein Enzym es in Retinol und Palmitinsäure auf, wodurch das Retinol langsamer an die Haut abgegeben wird. Auch Kosmetikunternehmen wie BABOR setzen auf Retinyl Palmitate.

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