Profile 1-2023

Was sind die Berührungspunkte, wo können Sie direkt ansetzen? Wie jede Marke brauchen wir als Verband eine klare Positionierung und wollen mit unseren Botschaften die Konsument*innen, bzw. unsere Mitglieder erreichen. Als Agentur haben wir uns sehr viele Gedanken darüber gemacht, wie wir die richtigen Menschen über den richtigen Kanal, zum richtigen Zeitpunkt mit der richtigen Botschaft erreichen. Und darum geht es letztlich auch beim Kosmetikverband und, auf Grund der Ausrichtung auf die Endverbraucher*innen, noch viel mehr bei der Fragrance Foundation. Hier ist die Aufgabe die Etablierung des Kulturgutes Duft in Deutschland. Und wie sieht es beim VKE aus? Beim VKE haben wir drei Säulen. Die eine Säule ist der klassische „Service“, den wir für unsere Mitglieder anbieten. Rechtsberatung, sämtliche Zollthemen und natürlich unser Topthema Nachhaltigkeit fallen darunter. Die zweite Säule ist „New Revenue & Innovation“. Also Themen und Plattformen, mit denen unsere Mitglieder in Zukunft ihr Geschäft noch erfolgreicher managen können. Und die dritte Säule ist „Connect“. Als Verband sind wir die die zentrale Plattform zum Austausch zwischen den verschiedenen Stakeholdern. Wir wollen als VKE Sparringspartner sein. Das heißt, wir tun alles, um unsere Kunden – und beim VKE betrachte ich unsere Mitglieder als unsere Kunden – in ihrem Geschäft zu unterstützen, damit die Branche weiterhin so erfolgreich bleibt, wie das aktuell der Fall ist. Apropos Geschäft. Hinter der Branche liegen drei schwierige Jahre. Wie ist Ihr Ausblick für 2023? Zunächst einmal ist die Prognose für 2023 grundsätzlich positiv und wir rechnen mit einem weiteren Wachstum der Branche. Ende 2022 bewegen wir uns auf dem Niveau von 2019, also von vor Corona, und das ist ein sehr gutes Ergebnis. Das spricht dafür, dass die Menschen unseren Marken und Produkten treu sind. Wir blicken daher sehr positiv in die Zukunft und rechnen mit einem weiteren Wachstum für das kommende Jahr. Trotzdem müssen wir als Verband die äußeren Rahmenbedingungen im Auge behalten. Der Ukraine-Krieg bewegt uns nach wie vor sehr und die damit verbundene Entwicklung der Energiekosten und die der Verbraucherpreise. Die neuesten Zahlen und Prognosen schließen allerdings darauf, dass sich hier die Lage etwas entspannt. Ich denke, unsere Branche hat gezeigt, dass wir mit den Rahmenbedingungen gut umgehen können. Sie vertrauen also den Konsument*innen, auch in schwierigen Zeiten ... Wir befragen als Verband seit Oktober Verbraucher*innen hinsichtlich ihrer Anschaffungsabsicht für Pflegende Kosmetik, Dekorative Kosmetik und Parfum, um ein Gefühl zu entwickeln, wie die Verbraucher*innen mit der Krise umgehen. Im Oktober haben wir noch eine gewisse Kaufzurückhaltung gesehen. Jetzt, nachdem es die Energiepreisbremse gibt und die Regierung ein paar konsumsteigernde Paramater gesetzt hat, sehen wir, dass sich die Stimmung wieder ins Positive dreht. Die Verbraucher*innen sind nach wie vor durchaus preissensibel, aber die letzten Wochen haben uns gezeigt, dass die Produkte, für die wir als Verband stehen, ihnen sehr stark am Herzen liegen. Kurz gesagt, die Menschen kaufen weiterhin Kosmetik und sie kaufen auch weiterhin gerne hochpreisige Kosmetik, Make-up und Parfum. Preis ist gutes Stichwort. Kürzlich gab es ein Urteil, nachdem eines Ihrer Mitglieder gegen eine Discount-Plattform geklagt hatte. Das Unternehmen hat gewonnen und ein Verkaufsverbot erreicht. Wie wichtig sind solche Urteile? Aus meiner Sicht muss die Selektivkosmetikbranche ihre Vertriebsform verteidigen, weil diese Branche sehr hochwertige Produkte herstellt. Das gilt für die Pflegeprodukte, die Dekorative Kosmetik und die Düfte gleichermaßen. In dem Moment, wo unsere Produkte auf Plattformen zu finden sind, auf denen sie verramscht werden oder ohne jegliche qualitative Beratung verkauft werden, ist das der Anfang vom Ende. Unser Vertriebssystem steht für die Hochwertigkeit der Branche. Und Menschen identifizieren sich sowohl emotional als auch rational mit den Marken und den Produkten unserer Mitglieder. Wer sich für den Kauf eines Produktes aus der selektiven Kosmetik entscheidet, tut das sehr bewusst und erwartet die entsprechende Qualität. Und er oder sie erwartet die Präsentation des Produktes in einem Umfeld, das der Marke entspricht. Und deswegen begrüßen wir auch dieses Urteil. Es zeigt, dass auch die Gerichte die emotionale und die faktische Wertigkeit der Branche sehen. Stationärer Handel vs. Online ist ein viel diskutiertes Thema. Wie sieht die Zukunft aus? Grundsätzlich haben wir die Situation, dass Verbraucher*innen heute hybrid kaufen. Das sehen wir nicht nur in der „Wer sich für die selektive Kosmetik entscheidet, tut das sehr bewusst und erwartet die entsprechende Qualität.“ 23 PROFILE 1/2023

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