Profile 1-2023

29 PROFILE 1/2023 Das Home office und die Generation Z haben den Dresscode ordentlich durcheinandergewirbelt: Wie persönlich ist die Entscheidung für die Kleidung – und was ist heute angesagt: Sweater statt Krawatte? Als die langjährige Protokollexpertin des Bundespräsidialamts Renate Tomberg Ende 2019 dem Branchenblatt textil+mode im Interview erklärte: „Ein gewisser Dresscode bedeutet ja nicht, dass Sie Ihren persönlichen Stil ablegen sollen, im Gegenteil. Dresscodes sind bei uns immer nur Orientierungshilfen ohne Sanktionen“, da war das Home office noch kein Thema. Wenn Tomberg sich heute in so manchem Büro umschauen würde, käme sie vielleicht zu einer anderen Einschätzung: written rules“ in Banken, Verwaltungen und Industriekonzernen? Die Studie hat die Beschäftigten nicht nur befragt, sondern auch in Workshops nämlich dass Sanktionen mitunter ein gangbarer Weg sein könnten. Denn nachdem die Menschen wochen- und monatelang zuhause in den eigenen vier Wänden gearbeitet hatten und im TeamsCall – für die anderen Teilnehmern nicht sichtbar – mit Jogginghose und Stoppersocken saßen, hat sich der Dresscode auch nach der Rückkehr ins Büro oft nicht zum Besseren gewendet. Die alte Kleiderordnung, sie scheint dahin. Die lange Home-Office-Zeit hat die Grenzen zwischen Job und Privatleben verwischen lassen – auch bei der Kleiderwahl, hat die Management- und Technologieberatung BearingPoint ermittelt. T-SHIRTS UND SWEATER STATT KRAWATTE UND HALSTUCH In der Studie „Bürokleidung der Zukunft“ beantworten Büroangestellte in Deutschland, Österreich und der Schweiz die Frage nach dem Verhältnis zu ihrer Arbeitskleidung ganz eindeutig: 62 Prozent der über 1.000 befragten Teilnehmer*innen haben auch weiterhin nach Rückkehr in die Büros vor, am Arbeitsplatz T-Shirts und Sweater zu tragen. Nur noch zwei Prozent können sich vorstellen, täglich Krawatte oder Halstuch anzulegen. Beobachten wir hier das Ende strenger Dresscodes mit ihren „unDRESS SUCCESS Der neue for

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