Profile 1-2023

31 PROFILE 1/2023 des Stils entfernt. Sie kaufen nach Gefühl und kleiden sich nach Lust und Laune. Kleidung ist aber laut McKinsey auch eine Frage der Haltung: „Mehr als jede andere Generation legt die Gen Z Wert darauf, dass Marken ihre sozialen Werte widerspiegeln.“ UNTERNEHMEN SOLLEN „SMART DRESSCODE CONTRACTS“ AUSHANDELN Gleichwohl können es sich Unternehmen leichter machen, wenn sie den Handlungsempfehlungen von Alexander Schmid, Executive Advisor bei BearingPoint und Leiter der Studie, folgen. Für ihn zeichnen sich drei Ansätze ab, um einer unangemessenen Lässigkeit entgegenzuwirken: • Erstens seien „Smart Dresscode Contracts“ eine Lösung, die einerseits anlassbezogen bestimmt werden („smart“) und andererseits mit der Belegschaft ausgehandelt sind („contract“). • Dazu gehöre zweitens auch, die Bürokleidung im Kontext der Arbeit zu thematisieren. Es muss über Sinn und Zweck der Kleidung gesprochen werden. • Drittens müsse klar sein, dass die Grenze zwischen Dresscodes nicht deckungsgleich ist mit jener zwischen Homeoffice und Büro. Auch künftig werden formale Termine digital abgehalten. Hier ist zu bestimmen, was einen Auftritt ausmacht, der die kulturell angestrebte Wertigkeit einer Organisation unterstreicht. Neben Kleidung rückt hier auch die technische Ausstattung in den Vordergrund, etwa bei Kamera und Licht. Dann wollen wir hoffen, dass den postpandemischen Dresscode-Verweigerer nicht doch eines Tages der Tür verwiesen werden, so wie Protokoll-Expertin Renate Tomberg das aus anderen Ländern kennt: „In Großbritannien (...), da kann es schon mal passieren, dass Sie vor der Tür bleiben müssen, wenn Sie nicht nach Dresscode gekleidet sind.“ Wobei sich das glücklicherweise auf eher offizielle Anlässe bezieht und nicht auf die Arbeit! Silke Bruns Athleisure ist der Dresscode der Gen Z: Sportbekleidung – oder zumindest sportliche Bekleidung – wird auch im Büro getragen. Fotos: iStockphoto (4)

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