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DAS TRENDMAGAZIN FÜR DIE PARFÜMERIE APRIL/MAI 2022 NACHHALTIG. BEWUSST. CLEAN. 0% · PHTALATE · UVFILTER· PALMÖL · FARBSTOFFE · MINERALÖL SUSTAINABLE RESPONSIBLE 100% VEGAN CLEAN CLIMATE NEUTRAL

Diversität ist zu einem der am meisten diskutierten gesellschaftlichen Themen geworden. „Endlich“, könnte man sagen. Denn Vielfalt erleben wir doch schon längst in unserem Alltag. Wir arbeiten, leben und lachen mit Menschen unterschiedlichen Alters, unterschiedlichen Geschlechts, unterschiedlicher Herkunft und natürlich ganz unterschiedlicher Biografien. Das macht es so spannend. Dass nun vermehrt darüber gesprochen wird, Defizite benannt und behoben werden, ist nur folgerichtig. Und es ist gut, dass die Gesichter und Botschaften der großen Marken diverser geworden sind. Wie so oft übernimmt auch hier die Mode- und Beautybranche die Vorreiterrolle. Kreativität und Authentizität kennzeichnen die aktuellen Duft-Kampagnen und sie treffen einen Nerv. Es geht um ein Lebensgefühl, aber auch um Haltung und um Vorbilder. Dazu kommt Nachhaltigkeit als das zweite wichtige Thema für die Branche. Natürliche Rohstoffe, eine ressourcenschonende Herstellung, Verpackungen aus recycelten Materialien – was mit Kriterien bei Pflegeprodukten begann, gilt mittlerweile auch für Düfte. Auch sie müssen und wollen clean sein. Es ist ein Mehrwert, der in den Kampagnen zunehmend thematisiert wird. In diesem Zusammenhang wird auch der Earth Day als relativ neuer, anlassbezogener Verkaufstag für Hersteller und Parfümerien interessant. Der weltweite Aktionstag für Klima- und Umweltschutz bietet die Gelegenheit, nachhaltig orientierte Kunden anzusprechen und für nachhaltige Produkte zu werben. Vielfalt ist natürlich auch unser ganz persönliches Motto bei der Themenzusammenstellung unseres Magazins. In diesem Sinne wünschen wir Ihnen viel Freude beim Lesen der „bunten“ Profile. ES LEBE DIE VIELFALT Susanne Mittenhuber Silke Bruns editorial

Invictus Platinum, the new eau de parfum

DAS TRENDMAGAZIN FÜR DIE PARFÜMERIE 2/2022 Herausgeber und Verlag Marken Verlag GmbH Vogelsanger Str. 187 50825 Köln Telefon (02 21) 95 74 27-0 E-Mail: marken-info@markenverlag.de Chefredaktion Silke Bruns (verantwortlich für Szene und Marken) und Susanne Mittenhuber (verantwortlich für Leben und Menschen) Kleiststr. 25 46047 Oberhausen Telefon (0208) 75 78 204 E-Mail: profile@markenverlag.de Abonnement PressUp GmbH Wandsbeker Allee 1 22041 Hamburg Telefon (040) 38 66 66 321 E-Mail: markenverlag@pressup.de Anzeigenpreisliste Nr. 13, gültig seit 1.1.2022 Anzeigenmarketing Verlagsvertretung Volker Geuer Volker Geuer Telefon (04122) 999 79-0 E-Mail: office@geuermedien.de Anzeigenverwaltung Marken Verlag GmbH Sabine Sakalidis Telefon (0221) 95 74 27-24 E-Mail: anzeigen@markenverlag.de Layout Fronz Daten Service GmbH & Co. KG Marktweg 42, 47608 Geldern Druck L.N. Schaffrath GmbH & Co. KG DruckMedien Marktweg 42–50, 47608 Geldern ISSN 1869-375X Der Umwelt zuliebe gedruckt auf chlorfrei gebleichtem Papier. Nachdruck nur mit Genehmigung Erscheinungsweise: 6-mal jährlich Bezugspreise: Einzelheft E 6,00. Sammelbezug einzelner Ausgaben auf Anfrage, Jahresabonnement E 32,- einschl. Porto für Inland. E 32,- zuzüglich Porto für Ausland, für Auszubildende E 21,- einschließlich Porto. E-PAPER www.markenverlag.de/profile 34 Kosmetikhersteller nutzen den Earth Day 48 CleasingRoutinen 10 „In Generationen denken“: die Nachhaltigkeitsstrategie von Mäurer & Wirtz 02 2022 Foto: L‘Oréal Foto: iStockphoto

INHALT 22 Die Erfolgsgeschichte von Good Girl 38 Die Kunst des Älterwerdens SCHÖNHEIT MARKEN+MENSCHEN 10 „In Generationen denken“: die Nachhaltigkeits- strategie von Mäurer & Wirtz – Interview 22 Die Erfolgsgeschichte von Good Girl 26 SENSAI rückt die Haut in neues Licht 36 Neue Kampagne für Invictus und Olympéa 41 Innovatives Duftkonzept: hej:pure 42 CK Everyone wird intensiver 46 Neue Pflegeprodukte 48 Cleansing-Routinen mit Öl 52 Chloé feiert Verschmelzen der Kulturen 54 Von Alibi bis Wind Flowers: Neue Düfte 56 Beauty alliance mit positiven Aussichten 58 Back to BEAUTY SZENE TRENDS 08 Podcasts sind en vogue 09 Aktuelle Consumertrends 16 Wie gut kennen Sie Ihre Kunden? 28 E-Mail-Marketing 30 Diversity als Markenbotschaft 34 Kosmetikhersteller nutzen den Earth Day LEBEN TRENDS 38 Die Kunst des Älterwerdens 44 GenZ fitter als gedacht Foto: AndBloom B.V., Denise Boomkens/Knesebeck Verlag 09 Aktuelle Consumertrends Foto: Freestocks/Unsplash

8 PROFILE 2/2022 szene TRENDS Die Professionalisierung von Podcasts in Deutschland schreitet weiter voran. Im Mediennutzungs-Setting sind Podcasts inzwischen fest verankert. Ein Indiz dafür ist die steigende Nutzungszeit: Mehr als die Hälfte der befragten Podcast-Hörenden (86 Prozent) widmet dem Medium über 60 Minuten ihrer Zeit pro Woche. Ein bis drei verschiedene Podcasts werden von der Mehrheit (62 Prozent) regelmäßig gehört, für 19 Prozent sind vier bis fünf unverzichtbar. Dabei sind solche Podcasts beliebt, bei denen die einzelnen Folgen 20 bis maximal 30 Minuten dauern. Das belegt die Podcast-Sonderauswertung der etablierten Ad AllianceGrundlagenstudie Mobile 360°. Untermauert werden diese Ergebnisse ebenso von der „Podcast User Studie“, eine Partnerstudie des technologie- und datengetriebenen Marketing-Experten annalect. UNGETEILTE AUFMERKSAMKEIT Ein Podcast ist das Medium, das auch physisch ganz nah am Nutzer ist – eben im bzw. am Ohr. 95 Prozent möchten sich ganz auf den Podcast konzentrieren oder lassen sich nebenbei nur auf solche Dinge ein, die kaum oder gar nicht ablenken. Wissensformate (61 Prozent) sind es an erster Stelle, die die Aufmerksamkeit der Nutzenden fesseln, gefolgt von Nachrichten & Politik (48 Prozent), Comedy (40 Prozent) und True Crime (37 Prozent). Je älter Nutzende sind, umso größer ist das Interesse an Wissens- und Informationsformaten statt Entertainment. Jüngere bevorzugen Dialogformate. WERBUNG WIRD AKZEPTIERT Die Ausgangsvoraussetzungen für Podcastwerbung haben sich innerhalb eines Jahres weiter positiv entwickelt, denn Werbung fällt auf – und das immer mehr. 54 Prozent waren es im Jahr 2020, die Werbung bewusst wahrgenommen haben. Aktuell ist die Quote auf 64 Prozent angestiegen. Drei Viertel begrüßen Werbung, wenn dadurch das Angebot kostenlos genutzt werden kann. Die grundsätzliche Erwartungshaltung ist sehr eindeutig: Kurz sollte die Werbung sein (83 Prozent), klar gekennzeichnet (81 Prozent), kompakt (65 Prozent), passend (64 Prozent), professionell produziert (62 Prozent) und möglichst mit Mehrwert (54 Prozent). Zuhören ist en vogue Kein anderes Medium hat innerhalb so kurzer Zeit einen festen Platz in der Mediennutzung gefunden wie Podcasts. Ganz Deutschland (96 Prozent) kennt Podcasts, mehr als die Hälfte (59 Prozent) haben schon mal reingehört und rund ein Drittel (27 Prozent) der Deutschen hört regelmäßig Podcasts. Fotos: iStockphoto

9 PROFILE 2/2022 Geschenke sind nicht nur privat, sondern auch beruflich eine gute Möglichkeit, Kunden und Mitarbeitenden Wertschätzung und Anerkennung zu zeigen. Seit dem 1. Januar dieses Jahres gilt dabei eine neue, höhere Freigrenze von nun 50 Euro im Monat für Sachbezüge. Diese Grenze kann auch auf Gutscheine des stationären Einzelhandels angewendet werden. Eine Barauszahlung darf dabei allerdings nicht möglich sein. Jedes Unternehmen will seine Kunden zu echten und lebenslangen Fans machen. Wie das (wirklich) funktioniert, zeigen die Entdecker des Fan-Prinzips, Roman Becker und Gregor Daschmann, in ihrem neuen Buch „Das Fan-Prinzip: Wie Sie aus Kunden wirklich Fans machen und wie Sie davon profitieren“, das Anfang April bei Springer Gabler erscheint. Dazu übertragen sie die Mechanismen von Fan-Beziehungen aus dem Sport, der Musik und der Kunst auf Unternehmen und Kunden. Allerdings sind zur Gewinnung von Fan-Kunden ein komplettes Umdenken im Kundenbeziehungsmanagement und eine Abkehr von gewohnten Steuerungsgrößen erforderlich. Doch dieser Weg lohnt sich. Denn Fan-Kunden sind ihrem Anbieter emotional verbunden und bilden eine neue, verlässliche Währung – sowohl als direkte Käufer als auch als aktive Botschafter. PROFILE ALS E-PAPER Die komplette gedruckte Ausgabe PROFILE – Das Trendmagazin für die Parfümerie steht immer auch als E-Paper für Tablet, Smartphone oder PC zur Verfügung unter: www.markenverlag.de/profile Wir wünschen Ihnen viel Spaß mit der digitalen PROFILE! Geschenke Kleine BUCHTIPP: „Das Fan-Prinzip“ Die Sperrung eines Twitter-Accounts ist ohne konkrete Angaben von Gründen unzulässig. Das Unternehmen muss einen angeblichen Verstoß gegen die Plattform-Manipulationsregeln begründen, entschied jetzt das Amtsgericht Bonn (AZ: 106 C 76/21). TWITTER braucht einen Grund

Das Thema Nachhaltigkeit wird auch für den traditionsreichen Dufthersteller Mäurer & Wirtz aus Stolberg bei Aachen immer wichtiger. Samit Sen, Chief Marketing Officer, und Cathrin Amissah, Senior Brand Managerin Sustainability, über die Strategie des familiengeführten Unternehmens und über Produkte, die auf die Ziele einzahlen. „People. Planet. Product“ lautet die große Überschrift der Nachhaltigkeitsstrategie von Mäurer & Wirtz. Durch den Hashtag „Futurevalues“ wird sie gewissermaßen komplettiert. Um welche Werte für die Zukunft geht es Ihnen? Samit Sen: Für uns hat Nachhaltigkeit insgesamt eine hohe Relevanz. Als Dufthersteller tragen wir nicht nur für unsere Kundinnen und Kunden, sondern auch für unsere Umwelt Verantwortung. Ein verantwortungsbewusster Umgang mit den endlichen Ressourcen unserer Erde – und auch mit allen Menschen, die mit uns zusammenarbeiten – ist für uns aus diesem Grund essentiell. Welche konkreten Ziele verfolgt Mäurer & Wirtz in den einzelnen Säulen? Samit Sen: Als Familienunternehmen ist es uns besonders wichtig, unseren Mitarbeitenden ein bestmögliches Arbeitsumfeld zu geben. Dafür fördern wir im Bereich „People“ Chancengleichheit insbesondere in Bezug auf die Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Darüber hinaus unterstützen wir unsere Mitarbeitenden stetig, indem wir in Aus- und Weiterbildung investieren und verschiedene Ausbildungsplätze anbieten. Da der Mensch für uns immer im Mittelpunkt steht, haben wir uns nicht nur in Bezug auf unsere Mitarbeitenden Ziele gesetzt, sondern auch für die Menschen um uns herum: Wir achten auf das Wohl aller in der gesamten Wertschöpfungskette und stellen unsere Produkte unter fairen Bedingungen her. Darüber hinaus unterstützen wir soziale und gesellschaftliche Projekte mit unseren Duftkonzepten. Cathrin Amissah: In der Säule „Planet“ geht es um den wertschätzenden und bewussten Umgang mit Ressourcen, aus dem sich konkrete Ziele ableiten: Eine unserer Prioritäten ist die Reduzierung von CO2-Emissionen, die wir durch den Einsatz von Ökostrom und der kontinuWir denken und handeln in Generationen Samit Sen, Chief Marketing Officer bei Mäurer & Wirtz PROFILE 2/2022 10 schönheit MARKEN+MENSCHEN

ierlichen Verringerung und Optimierung unseres Materialeinsatzes erreichen können. Durch eine höhere Recyclingfähigkeit unserer Verpackungen und durch den vermehrten Einsatz von recycelten Materialien schonen wir zudem endliche Ressourcen. Samit Sen: Die konkreten Ziele, die wir in unserer Säule „Product“ verfolgen, fokussieren sich auf die werteorientierte und verantwortungsbewusste Produktentwicklung. Hier ist es unser Bestreben, unsere Produkte und Rezepturen immer so sicher wie möglich zu entwickeln und dabei auch nachhaltige Aspekte zu integrieren. So entwickeln wir seit 2020 alle Duftwasser-Neulancierungen 100 Prozent vegan. Unsere Rezepturen werden stetig nachhaltiger und umweltfreundlicher – und das über die gesetzlichen Anforderungen hinaus. Hat Mäurer & Wirtz als Familienunternehmen einen Vorteil gegenüber den Konzernen oder vielleicht sogar eine besondere Mission oder Umsetzung, was das Thema Nachhaltigkeit angeht? Samit Sen: Wir denken und handeln in Generationen. Dadurch ist uns die Zukunft aller Menschen, die bei und mit uns arbeiten, natürlich besonders wichtig. Dies ist sicherlich ein Vorteil gegenüber großen Konzernen: Unser Kernsortiment können wir am Standort Stolberg bei Aachen nach höchsten Produktions- und Qualitätsstandards in unseren deutschen Produktionsstätten herstellen. So können wir sicher sein, dass soziale Standards, faire Löhne und Arbeitsbedingungen eingehalten werden. Durch unsere besondere Verbundenheit mit der Region und dem Standort können wir auch als „Local Player“ mit den gesteckten Nachhaltigkeitszielen unseren wertvollen Beitrag zur Erreichung von globalen Klimazielen leisten. Viele kleinere Schritte ergeben in Gänze einen großen Schritt. 2019 haben Sie ein interdisziplinäres Team aus den Bereichen Marketing, Human Ressources und Packaging Development gegründet – mit welchem Ziel? Cathrin Amissah: Seit Ende 2019 ist es das Ziel des Nachhaltigkeitsteams, eine auf Mäurer & Wirtz zugeschnittene Nachhaltigkeitsstrategie zu entwickeln, um kontinuierlich relevante Ziele abzuleiten, die es nun zu erreichen gilt. Bei unserer ersten Bestandsaufnahme haben wir alle Unternehmensprozesse und -bereiche analysiert und festgestellt, dass wir bereits viele Dinge aus unserer Historie heraus nachhaltig lösen. Welche sind das konkret? Cathrin Amissah: Durch unsere Produktion „Made in Germany“ und unsere Hauptlieferanten für Glas und Faltschachteln, die wir aus Deutschland beziehen, sind wir ein „Local Player“ und können durch kurze Lieferwege klimaschonender agieren als manch ein größeres Unternehmen. Beim Thema „Mensch“ sind wir bereits heute auf einem so hohem Qualitätsstandard, dass wir diesen aufrechterhalten wollen. Nichtsdestotrotz gibt es weiterhin viel zu tun, um noch nachhaltiger zu werden, daher arbeiten wir täglich daran. Nachhaltigkeit ist für uns kein statischer Zustand, sondern ein Weg, auf den wir uns bereits aufgemacht haben und bei dem wir ständig dazu lernen. Dazu gehört auch die Förderung einer nachhaltigen Denkweise bei unseren Mitarbeitenden. Durch die intern aufgestellten „Green Teams“ können sich Kolleginnen und Kollegen freiwillig an nachhaltigen Themen beteiligen und dort eigene Projekte entwickeln. So wurde – um nur ein Beispiel zu nennen – bei unserer Serie hej:pure das Pilotprojekt „Verpackungsfreie Handelseinheiten“ gestartet. Das Ergebnis: Wir versenden unsere hej:pure Produkte Cathrin Amissah, Senior Brand Managerin Sustainability bei Mäurer & Wirtz PROFILE 2/2022 11

nun erstmalig komplett ohne weitere Verpackungseinheit, lediglich eng gepackt in einem recyclingfähigen Transport-Schutzkarton. hej:pure ist das neue Aushängeschild des Nachhaltigkeitsgedankens bei Mäurer & Wirtz. Was steckt hinter dem Duftkonzept? Samit Sen: Ich denke, man kann mit Fug und Recht davon sprechen, dass wir Nachhaltigkeit im Duftbereich komplett neu gedacht haben. Mit verantwortungsbewusstem Rohstoffanbau, fairen Arbeitsbedingungen sowie umweltfreundlichen Verpackungen und Inhaltsstoffen, die nicht nur tierversuchsfrei und unbedenklich sind, sondern auch Hilfsprojekte unterstützen. Durch den Einsatz von recycelten Materialien, das Weglassen von Plastik-Kappe und Cellophanisierungsfolie sowie unserer excellenten Recyclingfähigkeit von 98 Prozent zahlen wir auf unser Ziel der Ressourcenschonung ein. Durch nachhaltig angebaute Rohstoffe und durch den bewussten Verzicht auf kontroverse Inhaltsstoffe stellen wir eine verantwortungsbewusste Produktentwicklung sicher. Wie sieht es denn beim bestehenden Markenportfolio aus? Samit Sen: Wir konnten bereits zahlreiche Learnings aus dem Pilotprojekt auf neue, zukünftige Konzepte aus unserem Markenportfolio übertragen. Natürlich überprüfen wir bei Face-Lifts auch unsere vorhandenen Produkte fortlaufend auf nachhaltigere Lösungen und gehen Verbesserungen an. So sparen wir seit 2020 bereits jährlich 28 Tonnen Kunststoff ein, indem wir bei Marken wie Tabac und unseren gesamten Geschenksets die kompletten Kunststoffinnenteile durch erneuerbares Fasermaterial ausgetauscht haben. Außerdem besitzen bereits viele unserer Produkte eine gute bis sehr gute Recyclingfähigkeit, wie viele Produkte der Marke 4711, insbesondere 4711 Remix Cologne. Auch im Bereich Rezeptur haben wir nachhaltige Änderungen vorgenommen: Alle Duftwasser-Rezepturen für Neulancierungen sind seit 2020 vegan. Die Nachfrage der Verbraucher nach nachhaltigen Produkten steigt – auch und gerade im Beautybereich. Wie schätzen Sie aktuell das Bewusstsein und die Bedürfnisse der Kunden ein? Cathrin Amissah: Während Nachhaltigkeit in der Vergangenheit oft als vergänglicher Trend gesehen wurde, erkennen Verbraucherinnen und Verbraucher auf der einen Seite und Unternehmen auf der anderen Seite immer mehr, dass Nachhaltigkeit unsere Zukunft ist. Das zeigen auch die steigenden Ausgaben für nachhaltige Produkte über sämtliche Produktkategorien hinweg. Studien belegen, dass viele Verbraucher aktiv von den Unternehmen fordern, sich ihrer Verantwortung zu stellen und nachhaltige Transformationen voranzutreiben, primär im Bereich der „recyclingfähigen Verpackungen“. Verstärkt durch den spürbaren Klimawandel und zunehmende Umweltprobleme wie z.B. die Plastik-Flut in unseren Gewässern, wird das Bewusstsein für den dringend benötigten Handlungsbedarf, geschärft. Nachhaltigkeit wird zu einer Voraussetzung für zukunftsfähige Produkte, die die Kaufentscheidung der Kunden maßgeblich beeinflussen wird. Hat die Corona-Pandemie das Bewusstsein für Nachhaltigkeit bei den Verbrauchern noch einmal geschärft? Cathrin Amissah: Ja, davon bin ich fest überzeugt! Die COVID-19-Pandemie hat uns die Zerbrechlichkeit unserer Welt vor Augen geführt. Neben Umweltaspekten hat sich in den letzten beiden PandePROFILE 2/2022 12 schönheit MARKEN+MENSCHEN

mie-Jahren auch die Gesundheit als Fundamentalwert noch tiefer im Bewusstsein der Verbraucher verankert und ist zum Synonym für hohe Lebensqualität geworden. Wir haben festgestellt, dass Kunden zunehmend wissen wollen, was in ihren Produkten steckt, woher sie kommen und wie sie produziert werden – und das ist auch gut so! Die Pandemie hat definitv zur Beschleunigung dieser Entwicklungen beigetragen. Wie kommunizieren Sie den Nachhaltigkeitsgedanken von hej:pure in Richtung Verbraucher? Cathrin Amissah: Insbesondere im Beautybereich sehen wir, dass auch bei nachhaltigen Produkten das Produkterlebnis im Vordergrund stehen kann und sie somit nicht „nüchtern“ gestaltet sein müssen. Mit hej:pure haben wir eine Marke entwickelt, die Emotionalität und Umweltbewusstsein verbindet – oder einfach gesagt: Nachhaltigkeit, die Spaß macht! Wir haben es geschafft, ein tolles Design mit einer Recyclingfähigkeit von 98 Prozent zu entwickeln, die durch ein externes Institut zertifiziert wurde. Das Besondere für mich ist, dass wir neben dem verantwortungsbewusstem Duftkonzept weiterhin aufregende, parfümistische Duftkreationen entwickeln – und das ganz ohne kontroverse Inhaltsstoffe wie z.B. Palmöl, Farbstoffe, Phthalate oder UV-Filter. hej:pure wird ausschließlich über die Parfümerieabteilungen von Müller vertrieben. Welche Vorteile bietet dies? Samit Sen: Uns ist es wichtig, die Vereinbarkeit von umweltfreundlichen Produkten und Emotionen im stationären Handel spürbar zu machen. Für hej:pure haben wir mit Müller dabei einen Partner gefunden, bei dem wir unseren Nachhaltigkeitsgedanken auch in der Kommunikation am PoS spielen können. Ob Displays und Regalschienen aus Kartonmaterial oder Glorifier aus FSCzertifiziertem Holz mit austauschbaren Motiven – bei all unseren Materialien verlieren wir nie unseren Fokus auf das Thema Nachhaltigkeit – und das in Kombination mit einer tollen Optik. Interview: Silke Bruns In Kooperation mit Climate Partner unterstützt die Duftserie hej:pure Klimaschutzprojekte, z.B. ein Trinkwasserprojekt in Uganda (großes Foto) sowie Plastic Bank, ein Meeresschutzprojekt, das sich zum Ziel gesetzt hat, die Plastikflut in unseren Ozeanen zu stoppen (kleines Foto). PROFILE 2/2022 13

PROFILE 2/2022 14 Murasaki ist in Japan ein berühmter violetter Farbton, der Adel, Macht und Raffinesse verkörpert. Die kostbare Farbe war früher dem Hof und den Samurai vorbehalten. Es ist ein ebenso sensibles wie leidenschaftliches Violett, das im Kern seines Kontrastes eine Palette von Emotionen vereint. Ginza Eau de Parfum Murasaki ist ein fruchtig-holzig floraler Duft und eröffnet mit zarten Noten von Veilchenblüten, die auf knackigen Fuji-Apfel und fruchtige Granatapfel-Nuancen treffen. In der Herznote vereint sich Jasmin mit Mit Ginza Eau de Parfum Murasaki präsentiert Shiseido einen Duft, der Stärke und Weiblichkeit in einem multisensorischen Erlebnis vereint – vom Design des Flakons über die Ausstrahlung des Duftes bis hin zur leuchtenden MurasakiViolett Farbe. der Murasaki-Blume Glyzinie, ein Hauch von Freesie taucht das Bouquet in ein helles Licht. Sandelholz-Noten schenken der Komposition einen lebendigen, samtigen Aspekt, der perfekt abgerundet wird von kontrastreichen HolzAromen. EIN ZEITGENÖSSISCHER DUFT Der neue Ginza-Duft ist eine nachhaltige Komposition, die den Trägerinnen besondere Leuchtkraft verleiht. Er vereint natürliche Inhaltsstoffe wie Jasmin und Patchouli, komponiert mit anderen synthetischen Inhaltsstoffen aus biologischem Anbau wie Santalex, das zum Sandelholzakkord beiträgt, oder Orbiton, das einen holzigen Glanz verleiht. Der enthaltene Alkohol ist natürlich und wird aus Roter Bete gewonnen. Die Formel selbst ist vegan zertifiziert. Ginza Eau de Parfum Murasaki verkörpert perfekt die moderne Weiblichkeit. Gleichzeitig ruhig und sinnlich, einzigartig lebendig, um in der heutigen Welt zu brillieren. Verbunden mit der Natur und doch ganz und gar urban. Auch der außergewöhnliche Flakon spielt mit Kontrasten: Der massive Glaskörper bildet gewundene Kurven und wird von einem schwarzen Dolch durchbohrt, der in den violetten Duft einzutauchen scheint, um dort seine ganze Kraft zu entfalten. Magie der Gegensätze Die

Zu Beginn eines jeden Jahres versuchen Unternehmensberater und Marktforscher den Verbrauchertrends bzw. dem Kaufverhalten der Menschen hierzulande und weltweit auf den Grund zu gehen. Die CoronaPandemie erschwert Positionsbestimmungen und Prognosen dabei einerseits, weil sie (hoffentlich) eine Ausnahmesituation darstellt. Andererseits wird es in diesen Zeiten umso wichtiger, Veränderungen aufzuspüren und ihnen nachzugehen. Vorausgesetzt, es ist richtig, was die meisten Experten sagen: dass Corona „nur“ ein Beschleuniger von Veränderungen ist, die sich in den vergangenen Jahren schon angekündigt haben. Wie gut kennen Sie eigentlich Ihre Kunden? PROFILE fasst die wichtigsten Trends aus den Verbraucherreports für das Jahr 2022 zusammen und erläutert, welche Lehren Hersteller, Marken, aber gerade auch der Handel vor Ort daraus fürs Marketing ziehen können – acht Positionen, die zur Diskussion anregen. 16 PROFILE 2/2022 szene TRENDS

Personalisiert ist etwas anderes als persönlich. Im „International Retail Report“ von YouGov aus dem vergangenen Jahr hatten die Marktforscher bereits darauf hingewiesen, dass die Möglichkeit zum Testen und Probieren von Waren im Geschäft ein von den Verbrauchern wahrgenommener Vorteil des Einkaufens im stationären Einzelhandel ist. 53 Prozent der Befragten weltweit stimmten dieser Aussage zu. In Deutschland sind es 52 Prozent. Am häufigsten treffen Dänen (64 Prozent) diese Aussage, am seltensten Chinesen (35 Prozent). 34 Prozent aller Befragten geben an, dass das Erlebnis eines persönlichen Besuchs im Geschäft für sie ein Grund für das Offline-Shopping ist. In Deutschland ist dies 38 Prozent wichtig – also ein höherer Wert als der internationale Durchschnitt. Innerhalb Europas sagen dies nur die Briten noch häufiger (42 Prozent). International am häufigsten treffen Befragte in Hongkong diese Aussage (46 Prozent). Besonders für Italiener ist die Freude, mit anderen Personen einkaufen zu gehen, ein wichtiger Treiber für den Kauf im stationären Einzelhandel (32 Prozent). Der internationale Durchschnitt liegt hier bei 17 Prozent. Auch Deutschen ist dies ein wichtiger Punkt. Am zweithäufigsten unter allen Befragten (27 Prozent) ist ihnen das Shoppen mit anderen Menschen wichtig. Auch aus diesen Angaben lassen sich wertvolle Rückschlüsse aus der Kommunikation mit den Kunden vor Ort schließen: Nichts ist so inspirierend und motivierend wie das persönliche Gespräch! 3 Auch online kann man ins Gespräch kommen. Wer seinen Kunden elektronische Kanäle anbietet, muss so flexibel und schnell sein, wie es diese Form der Kommunikation erlaubt bzw. erfordert, erklärt der Payment Service Provider (PSP) Mollie in seiner Prognose zu den Trends 2022 im Handel. Große Konzerne und Online-Plattformen setzen dabei heute auf den sogenannten Conversational Commerce, das heißt: Man tritt mit den bestellenden Kunden in einen Dialog. Die Chatbot-Technologie ist dabei inzwischen sehr weit fortgeschritten. Mithilfe eines textbasierten Dialogsystems ist Chatten mit einem technischen System möglich. Die Handelsplattform Alibaba etwa beantwortete so im vergangenen Jahr an nur einem Tag 300 Millionen Anfragen beziehungsweise 97 Prozent aller Kundendienstanfragen. Indem sie schnell und effizient auf Nutzer-Anfragen reagieren, schaffen Unternehmen Vertrauen in ihre Marke. Interaktive Elemente wie Quizfragen können ihnen zudem dabei helfen, das Einkaufserlebnis zu personalisieren. Senior Shopper sind kein alter Zopf. Die Zeiten, in denen Marketing mit der Gießkanne betrieben wurde, sind in den großen Unternehmen schon lange vorbei. Personalisierung heißt der Trend, dem sich nun auch der stationäre Handel nicht mehr verschließen kann. Die Unternehmensberatung Deloitte weist in ihren „Global Marketing Trends 2022“ darauf hin, wie wichtig es ist, Kunden zu verstehen und sie in ihrem bevorzugten „Kanal“ zu treffen. Dann könne man deren Erlebnis personalisieren – und, was noch wichtiger ist, den Kunden dort einbinden, wo er am liebsten mit der Marke interagiert. In einer weltweiten Umfrage von Deloitte unter 11.500 Personen wurde beispielsweise festgestellt, dass jüngere Generationen neue Kanäle bevorzugen und Einkäufe über soziale Medien, Sprachassistenten und Virtual-Reality-Headsets tätigen – und zwar häufiger als ältere Generationen. Das Ergebnis überrascht so sicherlich nicht. Tatsache aber ist, dass sich gerade der stationäre Handel auch immer wieder daran erinnern muss, dass eine bestimmte Kundenklientel auch gerne über traditionellere Kanäle angesprochen werden möchte. Allein aufgrund der Altersstruktur einer Kundenkartei ergeben sich viele neue – oft übersehene – Anknüpfungspunkte für Kundenbindungsmaßnahmen. 1 2 Foto: Freestocks/Unsplash Foto: iStockphoto 17 PROFILE 2/2022

Kontrolle ist gut, Vertrauen besser. Ganz wichtig für die Händler heute ist es, sich in die Kunden hineinzuversetzen: Was erwarten sie? Oder mehr noch: Wie geht es ihnen? und Wie fühlen sie sich? Die Market Intelligence Agentur Mintel erklärt in ihrem Trend-Report zu den globalen Verbrauchertrends 2022, wie wichtig das Thema Kontrolle für die Verbraucher ist: „Das Gefühl der Unsicherheit und der finanziellen Ungewissheit, das durch die Pandemie entstanden ist oder noch verstärkt wurde, führt dazu, dass die Verbraucher sich nach dem Gefühl der Kontrolle in allen Bereichen ihres Lebens sehnen. Fehlinformationen machen es Verbrauchern jedoch immer schwerer, die für eine fundierte Entscheidung notwendige Recherche zu betreiben. Deswegen brauchen Verbraucher Klarheit, Transparenz, Flexibilität und Optionen, um Entscheidungen zu treffen, die ihren individuellen, sich ändernden Bedürfnissen und Umständen entsprechen“, so die Mintel-Experten. Unternehmen müssten sich noch mehr Mühe geben, um Verbrauchern verlässliche Informationen zu liefern. Professionalisierung macht sich bezahlt. Nachdem so mancher Einzelhändler – mehrheitlich kleine und mittlere Unternehmen – das Online-Geschäft in der Pandemie „aus der Not heraus“ für sich entdeckt hat, gilt es für sie jetzt, den Service weiter zu verbessern. Nur so lässt sich dieses zweite Standbein halten und ausbauen. Im Wettbewerb um die Kunden können diese Einzelhändler und Shop-Betreiber ihre Online-Marktanteile ausbauen, wenn sie individuelle Dienstleistungen anbieten, meint der Payment Service Provider (PSP) Mollie. In der Pandemie hätten sich beispielsweise Click & Collect oder Lieferung nach Hause bewährt. 2022 können kleine Unternehmen ihren Kundenservice dabei mit mehr maßgeschneiderten Dienstleistungen wie besseren Versandoptionen und einer Vielfalt an Zahlungsmethoden weiter verbessern. 5 Die Lieferung komplettiert das Kundenerlebnis. Der neue Report „What Matters to Today´s Consumer“, den das Capgemini Research Institute Anfang dieses Jahres vorlegte, zeigt indes, dass die Kunden mehr Wert auf Lieferung und Service legen als auf das Einkaufserlebnis im Laden – insbesondere in den Bereichen Gesundheit und Beauty sowie bei Lebensmitteln. Für 42 Prozent der Verbraucher sind danach Lieferung und Auftragsabwicklung die wichtigsten Service-Faktoren beim Einkauf. Der Wunsch nach einer bequemen Lieferung kann Kunden sogar dazu bewegen, neue Einkaufsmodelle auszuprobieren. Generell erwarten Verbraucher zunehmend eine schnelle Lieferung als Teil des Kundenerlebnisses. Gleichzeitig sind sie jedoch weniger bereit, einen Aufpreis für Geschwindigkeit zu zahlen: Über alle Altersgruppen hinweg würden Verbraucher durchschnittlich nur 3,3 Prozent der Gesamtkosten für eine zweistündige Lieferung zahlen. Im Jahr 2019 waren es noch 4,6 Prozent. Nach wie vor sind jüngere Kunden mit Kindern ehesten bereit, einen solchen Aufpreis zu zahlen. 4 6 Foto: iStockphoto Foto: iStockphoto 18 PROFILE 2/2022 szene TRENDS

Nichts ist so beständig wie der (stationäre) Handel. Die vielleicht wichtigste Nachricht (fast) zum Schluss: Online-Shopping wird den stationären Einzelhandel nicht vollständig ersetzen, sagen die Experten des Capgemini Research Institute. Der Anstieg im ECommerce in den letzten zwei Jahren basierte danach auch auf gesundheitlichen Bedenken der Verbraucher und demWunsch, physische Geschäfte zu vermeiden. In der aktuellen Studie zeigt sich jedoch, dass der Trend zu Online-Shopping nun stagniert. Das verdeutlicht, dass E-Commerce den stationären Handel nicht vollständig ersetzen wird: Die Mehrheit der Verbraucher (72 Prozent) erwartet, dass sie nach dem Abklingen der Pandemie wieder in erheblichem Umfang in physischen Geschäften einkaufen werden. Dies übertrifft sogar die Zahlen vor der Pandemie (60 Prozent). Verbraucher aller Altersgruppen erwarten, dass sie dann mehr mit physischen Geschäften interagieren werden als mit Online-Shops. Bei älteren Verbrauchern, den Baby Boomern, ist die Wahrscheinlichkeit am größten, dass sie (wieder) im Geschäft einkaufen (76 Prozent), bei der Generation Z am geringsten (66 Prozent). Doch auch bei den Jüngeren sind zwei Drittel für den stationären Handel nicht verloren. Spaß ja, aber nicht um jeden Preis. Einfach mal ausbrechen, die Pandemie Pandemie sein lassen, spontan sein: Die vergangenen beiden Corona-Jahre haben tiefe Spuren in der Psyche der Menschen hinterlassen. Konnte man das erste Pandemiejahr noch mit einigem gutem Willen als „Detox“-Jahr ansehen, ließ sich das im zweiten Jahr kaum mehr schönreden. „Verbraucher sind auf der Suche nach Dingen, die ihnen Spaß und Freude bereiten. Die anhaltende Pandemie und andere lokale und globale Krisen machen ihnen Angst und verursachen Stress“, sagen die Experten von Mintel. Ob sich viele nach der Pandemie „in gewisser Weise schuldig fühlen, weil sie überlebt haben“, sei vielleicht einmal dahingestellt. Doch was die Menschen jetzt brauchen, sind Motivation und Ermutigung. Der Handel kann ihnen dabei helfen – mit „der Erlaubnis, wieder Glück zu empfinden zu dürfen“. Der durch die Pandemie verursachte Stress sei zwar nicht mehr primär verantwortlich für das Bedürfnis der Verbraucher nach Spaß und Ablenkung, heißt es in dem Trend-Report. Doch Verbraucher werden trotzdem weiterhin in allen Bereichen ihres Lebens nach Spaß und Spiel suchen. Markeninteraktionen wie Kampagnen, Apps und Transaktionen sollten daher mehr spielerische Elemente aufnehmen – auf der Basis eines achtsameren Ansatzes. 7 8 Foto: Lucrezia Carnelos/Unsplash Für unsere Geschäfte im Zollfreigebiet Saumnaun (inmitten der Schweizer Bergwelt) suchen wir ab sofort oder nach Vereinbarung folgende/n Mitarbeiter/-in: Verkaufsberater/-in für Parfüm/Kosmetik & Accessoires Wir bieten: Jahres- oder Saisonstelle mit geregelten Arbeitszeiten breites Sortiment an hochwertigen Marken laufende Produktschulungen sehr attraktive Entlohnung und Sozialleistungen Einzelzimmerstudios und freie Verpflegung Wir erwarten: Erfahrung und Leidenschaft für den Verkauf Teamfähigkeit Eigeninitiative und selbstständige Arbeitsweise Wenn Sie gerne in einem dynamischen und familiären Team arbeiten möchten, dann freuen wir uns auf Ihre Bewerbung. Kontaktperson: Josef Hangl Hangl‘s Parfüm und Kosmetik I Dorfstraße 7 I 7563 Samnaun Tel.: +41 (0)79 4 79 67 06 I E-Mail: dutyfree@hangl.ch Top Jobs Schweiz Anzeige Silke Bruns 19 PROFILE 2/2022

PROFILE 2/2022 20 POWER BOOST FÜR SICHTBAR GESUNDES HAAR Die Formulierung des innovativen HAIR ACTIVATING SERUM basiert auf neuesten wissenschaftlichen Forschungsergebnissen sowie Erkenntnissen aus dem Bereich der Biochemie. Es fördert sowohl das Haarwachstum als auch die Haardichte um bis zu durchschnittlich 50 Prozent. Gleichzeitig verlängert es die Haarwachstumsphase und verzögert den Haarausfall. Das Ergebnis: 30 Prozent Neuwachstum für langes, dichtes und natürlich schönes Haar in nur zwölf Wochen, unabhängig von Haarfarbe, Haarlänge oder Haarschnitt. Bei regelmäßiger Anwendung sind die ersten Veränderungen bereits nach ca. sechs bis acht Wochen zu erkennen. Das Schöne: Für das perfekte Styling gibt es das hochwirksame Aktivserum ab sofort im trendigen Promo-Bundle mit exklusivem Haarband. Das hochwertige Gratisgeschenk mit farbenfrohem Print verleiht jedem Pferdeschwanz einen trendigen Look, während das edle Packaging im farblich passenden Design am POS garantiert alle Blicke auf sich zieht und modische Akzente setzt. VOLLES DICHTES HAAR IN NUR WENIGEN WOCHENEinzigartig, schön, kraftvoll, gepflegt: Das revolutionäre HAIR ACTIVATING SERUM von Beautyspezialist M2 BEAUTÉ verwandelt feines, kraftloses Haar binnen weniger Wochen in eine echte Traummähne. BEAUTY MIX FÜR OPTIMALE WIRKSAMKEIT M2 BEAUTÉ ist auf die Herstellung von fokussierten Kosmetikprodukten spezialisiert, die die individuelle Schönheit unterstreichen und nachweislich schnell und nachhaltig wirken. Das HAIR ACTIVATING SERUM zählt zu den Bestsellern. Sein fein abgestimmter, hochpotenter Wirkstoffkomplex aus innovativen Inhaltsstoffen stimuliert die äußere Schicht der Haarfollikel und regt dadurch das Haarwachstum an. Für optimale Verträglichkeit ist das HAIR ACTIVATING SERUM frei von Hormonen, Silikonen, Parabenen sowie synthetischen Farbstoffen. Die Herstellung erfolgt ohne Tierversuche. VIER „NO’S“ FÜR HÖCHSTE QUALITÄT Alle Produkte entsprechen den strengen M2 BEAUTÉ Kriterien: Die vier „No´s“ – keine Hormone, Parabene, Silikone und Tierversuche – garantieren maximale Sicherheit und natürliche Schönheit. Gemäß der Produktphilosophie von M2 BEAUTÉ enthält das HAIR ACTIVATING SERUM ausschließlich Inhaltsstoffe mit nachgewiesener Wirksamkeit und Verträglichkeit. Es ist dermatologisch mit sehr gut getestet und entspricht den EU-weiten Kosmetikrichtlinien.

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Good Girl – umhüllt von dem ikonisch goldenen Absatz mit dem nachtblau schimmernden Stiletto – kam 2016 auf den Markt und sorgte sofort für Aufsehen. Die Flakonidee war neu und spielte mit dem Glamour und der Begierde, die einen solchen Schuh überall auf der Welt begleitet. Auch der Duft griff diese Faszination auf. Good Girl von Carolina Herrera vereint die Aromen von Jasmin, Kakao, Tonkabohne, Mandel und Kaffee zu einem femininen und doch geheimnisvollen Bouquet. „Wir haben all diese Zutaten ausgewählt, weil wir etwas kreieren wollten, das die verschiedenen Seiten einer Frau repräsentiert – das Helle, das Dunkle, das Männliche, das Weibliche, das Süße, das Ungezogene“, sagt Carolina A. Herrera, Beauty Creative Director. „Wenn wir als Frauen so facettenreich sind, verdienen wir nicht einen Duft, der genauso facettenreich ist? Das ist Good Girl!“ Von Anfang an ist Karlie Kloss das Gesicht von Good Girl und sie zeigt sich in den Kampagnen ebenso facettenreich wie die Collectoren oder Range Extensions, die zum Markenzeichen von Good Girl geworden sind. Ein Stiletto als Flakon, eine Botschafterin, die Stärke, Authentizität und Leidenschaft ausstrahlt, und ein charakteristischer, extravaganter Duft. All das steht seit 2016 für Good Girl von Carolina Herrera – verkörpert von Model Karlie Kloss. Die GO D GIRLSTORY 23 PROFILE 2/2022

NEUE GOOD GIRL- KAMPAGNE FEIERT FEMALE EMPOWERMENT In der neuen weltweiten Good Girl-Kampagne bekommt Karlie Kloss Unterstützung von selbstbewussten Stars und Models. Darunter sind das Plus-SizeModel Precious Lee, die sich selbst als „radical self lover“ bezeichnet, aber auch Ash Foo, die den Krebs besiegte und zu einem der Topmodels der Branche und Inspiration für Authentizität wurde. Auch die Models Dione und Olivia Vinten zählen zu der Good GirlCrew. „Ich fühle mich wirklich glücklich, dass ich seit Jahren ein Good Girl sein kann. Die Botschaft, die ich verkörpere, ist, stark, authentisch und leidenschaftlich zu sein“, sagt Kloss. „Diese Kampagne bringt so viele unglaubliche Frauen zusammen, die ich wirklich bewundere und respektiere – ich bin total begeistert, an der Seite dieser außergewöhnlichen Good Girls zu sein.“ Mit Video-Regie von Charlotte Wales, Printfotografie von Nathaniel Goldberg und dem Styling von Carlos Nazario zeigt die neue Kampagne die Good Girls – einzeln und alle zusammen – in einer Vielzahl von aufregenden Stadtszenen, die erzählen, was es bedeutet, das Leben zu genießen und die eigene Stärke zu zeigen. Außerdem wird ein neues Mitglied der Good Girl-Duftfamilie eingeführt: Very Good Girl Glam von Carolina Herrera ist eine schimmernde Mischung aus Rose und Kirsche mit Inhaltsstoffen aus nachhaltiger Produktion in einer glitzernden, rosa Version des High HeelFlakons. PROFILE 2/2022 24 schönheit MARKEN+MENSCHEN

Good Girl-Düfte von Carolina Herrera haben in wenigen Jahren Kultstatus erreicht. Haben Sie das erwartet? Ehrlich gesagt, in dieser Form nicht. Natürlich waren wir von Anfang an sehr überzeugt von unserer Neueinführung Good Girl von Carolina Herrera. Wir sind mit der Ambition angetreten, eine neue großartige und erfolgreiche Duftlinie im Damenmarkt zu etablieren, aber diesen kometenhaften Erfolg konnte so niemand vorhersehen. Umso mehr freuen wir uns, dass Good Girl die Konsumenten und unsere Handelspartner mit ihrem eleganten Stiletto-Flakon und ihrem tollen Duft verzaubert hat und kontinuierlich weitere Fans in Deutschland findet. Wie hat sich Good Girl in dieser Zeit konkret entwickelt? Wir haben Good Girl im Juli 2018 auf dem deutschen Markt zunächst exklusiv bei Douglas eingeführt und sind 2020 dann in die nationale Distribution gegangen. Zu unserer großen Freude ist Good Girl direkt hervorragend gestartet und erobert seitdem sukzessive das ParfumUniversum. Von 2018 auf 2019 konnten wir ein dreistelliges Wachstum vorweisen und sind sehr stolz, dass wir jedes Jahr weiter zweistellig wachsen und Marktanteile gewinnen. Als Damenlinie mit Good Girl belegen wir im Gesamtjahr 2021 Platz 9 (Quelle: NPD Panel). Für Good Girl von Carolina Herrera gibt es offensichtlich eine große Zukunft. Unser Ziel lautet daher: weiter wachsen. viele wunderbare Duftschätze. Um eine Marke jedoch auf lange Sicht erfolgreich in einem Markt zu etablieren, ist eine strategische Herangehensweise essenziell. Unser erstes Ziel war es, die Damenlinie Good Girl erfolgreich in Deutschland einzuführen. Erst im zweiten Schritt geht es darum, die Marke weiter aus- und aufzubauen durch weitere Linieneinführungen. Aus diesem Grund haben wir uns letztes Jahr entschlossen, Bad Boy exklusiv bei Douglas in den deutschen Markt einzuführen. Auch hier sind wir sehr zufrieden über unseren Start von Bad Boy im Herrenbereich. Was macht die neue Good GirlKommunikation von Carolina Herrera aus? In der neuen globalen Kampagne zu Good Girl von Carolina Herrera geht es darum, Female Empowerment sowie die Unabhängigkeit und grenzenlose Stärke der Frauen zu feiern. Daher bringt Karlie Kloss für die neue Kommunikation ihre Girls-Crew mit und diese besteht aus echten Aktivistinnen. Jedes der heutigen Good Girls verkörpert dabei eine andere Facette von feminin, stark bis ausgelassen und geheimnisvoll. Welche Rolle spielen die Linienerweiterungen? Unsere Good Girl-Konsumentin gehört zu den Frauen, die es absolut lieben und nur darauf warten, dass es jedes Jahr eine Neuheit von Carolina Herrera gibt, für die sie sich begeistern können, weil sie so wunderschön ist – sei es ein Collector oder eine Range Extension wie Very Good Girl Glam 2022. Neben der Unterstützung unseres erfolgreichen Klassikers Good Girl EDP sind daher Neuheiten sehr wichtig für unser Geschäft. Very Good Girl Glam, welches wir jetzt national mit einer neuen Kommunikation lancieren, ist ein großartiger Duft und wir sind davon überzeugt, dass er super im Markt ankommen wird. Wie geht es mit Good Girl weiter? Die Erfolgsgeschichte von Good Girl wird auch 2022 weitergeschrieben. Wir wollen und werden mit der herausragenden Neulancierung Very Good Girl Glam noch mehr Konsumentinnenherzen erobern. Denn wie die Designerin Carolina Herrera zu Recht sagt: „Eine Frau hat niemals genug Schuhe. Wenn sie dir sagen, du hast zu viele, rede einfach nicht mehr mit ihnen.“ Von Carolina Herrera gibt es noch weitere Düfte. Warum fokussiert sich Puig in Deutschland ausschließlich auf Good Girl? In der Tat verbergen sich unter dem Markendach von Carolina Herrera noch PROFILE 2/2022 25 Markus Grefer, General Manager von Puig Deutschland, sprach mit PROFILE über das Phänomen Good Girl. Wir schreiben die weiter ERFOLGSGESCHICHTE

PROFILE 2/2022 26 schönheit MARKEN+MENSCHEN Linien und Falten werfen Schatten auf die Haut, wodurch sie stumpf und fahl aussieht. Aber auch Pigmentstörungen führen zu einem unregelmäßigen Hautbild und verbergen so das natürliche Leuchten der Haut. Um der Haut ihre Strahlkraft – und damit ihre Schönheit – wieder zurückzugeben, gilt es, diese Schatten zu beseitigen. Die neue ILLUMINATIVE CREAM aus der einzigartigen AntiAgeing-Pflegelinie ABSOLUTE SILK von SENSAI vereint nun die Strahlkraft der Anti-Schattenpflege mit einem aufhellenden Serum und wirkt wie ein Katalysator, um das natürliche Leuchten der Haut wieder zum Vorschein zu bringen. Falten werden sichtbar gemildert und Unregelmäßigkeiten im Hautton werden im Laufe der Zeit ebenso ausgeglichen. Rise in Radiance Die Haut in neuem Licht Die neue SENSAI ABSOLUTE SILK ILLUMINATIVE CREAM erhebt die Haut aus dem Schatten ins Licht.

27 PROFILE 2/2022 NEUER WIRKSTOFFKOMPLEX Hauptwirkstoff der ABSOLUTE SILK ILLUMINATIVE CREAM ist der Dual Action Illuminiser. Dieser Strahlkraft-Booster ist eine Kombination aus hochwirksamen Inhaltsstoffen. Dafür setzt er direkt an den Wurzeln eines stumpfen Erscheinungsbildes an und enthüllt die natürliche Ausstrahlung der Haut. Der Dual Action Illuminiser sorgt konkret dafür, dass • die Bildung von Fibroblasten-Zellen und Kollagen aktiviert wird. • die epidermale Zellerneuerung und deren perfekte Anordnung auf der Hautoberfläche gefördert wird – für einen glatten, ebenmäßigen Hautton. • die Bildung neuer Pigmentstörungen verhindert wird, wodurch der Hautton ausgeglichen und die Leuchtkraft der Haut gesteigert wird. Mit Unterstützung der exklusiven Koishimaru Seide Royal™ kommen auch die hauteigene Hyaluronsynthese und die Barrierefunktion der Haut in Hochform. Nach einer 4-wöchigen Anwendung berichteten Frauen* über deutliche Verbesserungen bezüglich des Erscheinungsbildes der Falten und der Strahlkraft. INTENSIVES PFLEGEERLEBNIS Die ILLUMINATIVE CREAM wird morgens und abends auf dem gesamten Gesicht aufgetragen. Während der Anwendung entsteht eine frische und dennoch intensiv Feuchtigkeit spendende, seidige Textur. Wertvolle Öle und Pflegestoffe werden von der Haut aufgenommen. Die Haut ist intensiv durchfeuchtet und leuchtet von innen heraus. Idealerweise wird ILLUMINATIVE CREAM in Kombination mit MICRO MOUSSE TREATMENT als erster Schritt der SENSAI Doppel-Befeuchtung angewendet. So wird die neue Dream-Cream auch zum Dream-Team! *Verbraucherinnentest mit 68 Frauen nach 4 Wochen 88% - Fältchen erscheinen gemildert* 71% - Falten erscheinen reduziert* 93% - Die Haut sieht strahlend aus* 88% - Die Haut leuchtet sichtbar*

28 PROFILE 2/2022 szene TRENDS Das klassische E-Mail-Marketing ist in Zeiten von Social Media zum Stiefkind der Werbung geworden. Experten rücken die elektronische Nachricht jetzt mit neuen Studienergebnissen wieder ins Bewusstsein der Werbetreibenden ... Die gute alte E-Mail, sie ist aus dem Dialogmarketing (immer noch) nicht wegzudenken. Im Gegenteil: Laut der Studie „E-Mail-Marketing Benchmarks 2022“ des DDV Deutscher Dialogmarketing Verband e. V. ist das Versandvolumen zuletzt im Vorjahresvergleich um rund neun Prozent gestiegen. Die E-Mail bleibt danach weiterhin das wichtigste Marketing-Tool mit der höchsten Marktdurchdringung. Nahezu alle Unternehmen – 99 Prozent (98 Prozent im Vorjahr) – setzen E-MailMarketing ein, um regelmäßig mit Kunden und Interessenten in Kontakt zu treten. Die Studie zeigt, dass die untersuchten Unternehmen im direkten Jahresvergleich ihre Performance weiter verbessern. So nutzen mittlerweile 79 Prozent (zuvor: 70 Prozent) ihre Webseite zur Leadgenerierung und bieten Interessenten die Möglichkeit, einen regelmäßigen E-Mail-Service zu abonnieren. Auch beim Einsatz einer professionellen Versandsoftware gibt es im Vergleich zum Vorjahr mit einem Plus von sieben Prozentpunkten (zuvor: 71 Prozent) Fortschritte. Ein positiver Trend zeigt sich vor allem bei den Themen „Sicherheit“ und „Technik“. Sie gehören zu den wachstumsstärksten der insgesamt sieben untersuchten Bereiche. Hebel zur weiteren Optimierung gibt es dennoch: So ist aktuell nur jede zehnte VersandDomain vollumfänglich vor Missbrauch geschützt. 3 GOLDENE REGELN FÜRS E-MAIL-MARKETING Hausaufgaben geben die Dialogmarketing-Experten den Unternehmen dennoch mit auf den Weg: Noch lassen diese nämlich viele Potenziale liegen, so deren Meinung. Dies sei vor allem besonders deswegen schade, da eben diese Teilbereiche des E-Mail-Marketings „einen hohen Uplift bei einem vergleichsweise geringen Ressourceneinsatz versprechen“. Regel Nr. 1: Den Anmeldeprozess für Newsletter benutzerfreundlich gestalten! Der Anmeldeprozess für den Newsletter ist nur bei jedem fünften Unternehmen wirklich benutzerfreundlich, so ein Ergebnis der Studie. Zu viele Klicks, Hürden wie Captchas, unnötige Pflichtfelder oder ein kontraintuitiver BestätigungsProzess schränken die Nutzerführung bei der Newsletter-Anmeldung ein und führen zu hohen Abbruchraten. Diesbezüglich ist zwar eine kleine, aber dennoch wichtige Steigerung zum Vorjahr erkennbar. Während 2021 nur 18 Prozent der Anmeldeprozesse optimiert waren, sind es in diesem Jahr bereits 21 Prozent. Der größte Stolperstein bleibt aber der Aufbau von Anmeldehürden. Rund die Hälfte fragt zu viele Daten ab oder nutzt sogenannte Captcha-Verfahren, die der User aktiv bestätigen muss. Eine zweistufige Anmeldung, bei der Daten erst im zweiten Schritt oder nach Bestätigung der Bestätigungs-Mail abgefragt werden, ist bei 16 Prozent im Einsatz. Regel Nr. 2: Zero-Party-Daten sammeln und einsetzen! Nur magere 35 Prozent der Befragten erheben sogenannte Zero-Party-Daten, um sie gezielt im Rahmen der Kundenkommunikation zu nutzen. Den Begriff Zero-Party-Daten gibt es erst seit Kurzem. Es sind Daten, die der Kunde dem Unternehmen direkt aus freien Stücken mitteilt, zum Beispiel Post! Sie haben

29 PROFILE 2/2022 im Rahmen von Umfragen – anders als Daten etwa von Drittanbietern sind es also Daten aus erster Hand. Spätestens seit Inkrafttreten der DS-GVO ist klar, dass eigene Daten immer wichtiger werden. Unternehmen, die heute den eigenen Datenbestand gezielt aufbauen und anreichern, sichern ihre Wettbewerbsfähigkeit von morgen. Das haben offenbar noch nicht alle verstanden und viele Unternehmen müssen hier deutlich aktiver werden. Zero-Party-Daten können Unternehmen sammeln, indem sie Umfragen an ihre Kunden verschicken oder auch ein Quiz veranstalten (z.B. Duftquiz, Hautpflege-Quiz etc.). So lernen sie mehr über ihre Kunden – Stichwort: personalisiertes Marketing. Regel Nr. 3: Beim Versand gibt es keine Regel... Neben der Betreffzeile ist die Auswahl des Versandtages mit eine der häufigsten Fragen, die im E-Mail-Marketing diskutiert wird. Das ist auch wenig verwunderlich: Frequenz und Versandzeit sind entscheidend, damit E-Mails nicht untergehen und ungeöffnet gelöscht werden. Einen universell „besten Versandtag“ gibt es allerdings nicht – wichtig ist, dass der Versandzeitpunkt an die eigene Zielgruppe und deren Lebens- oder Arbeitsumstände angepasst wird, so die DialogmarketingExperten. Die DVV-Studie zeigt dabei: Der Donnerstag bleibt der Versandliebling. Hier erhält man, sowohl im B2B (26 Prozent) als auch im B2C (21 Prozent) die meisten Marketing-Mails. Ausgewichen wird im B2B gerne auf den Dienstag und im B2C auf den Freitag. Zwar seltener, aber im B2C doch ab und an genutzt – das Wochenende. Rund 13 Prozent der untersuchten Mails trudelten am Wochenende in die Inbox. Für die Studie „E-Mail-Marketing Benchmarks 2022“ wurden mehr als 5.000 Top-Unternehmen aus neun Branchen im deutschsprachigen Raum anhand von 160 Kriterien zum Thema E-Mail-Marketing analysiert. Untersucht wurde dabei, wie umfassend der digitale Kundendialog ist, welche Versandtechnik zum Einsatz kommt, wie professionell versendete E-Mails gestaltet sind und wie der Rechtslage entsprochen wird. Außerdem wurde geprüft, wie gut sich das Unternehmen gegen Angriffe Dritter schützt, ob Marketing Automation zum Einsatz kommt und ob die Webseite zur Lead-Generierung genutzt wird. Die Kurzversion der Studie kann als PDF kostenfrei unter www.dvv.de heruntergeladen werden.

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