Fotos: iStockphoto (3) 40 PROFILE 2/2023 leben TRENDS gegen Angst, Stress und Burnout-Symptome hilft. Und sie wirkt auch dann, wenn man sie gar nicht wahrnimmt, zum Beispiel, wenn ihr Aroma dazu genutzt wird, Bitteres zu maskieren oder Scharfes zu reduzieren. (HAUT)ZELLEN REAGIEREN AUF DUFTSTOFFE Denn Gerüche werden nicht nur über die Nase wahrgenommen. Hanns Hatt konnte nachweisen, dass sich Duftrezeptoren auch in der Haut, im Herzen und im Darm befinden. Sie können die Wundheilung beschleunigen, den Herzschlag verändern, das Haarwachstum und die Verdauung verbessern. Und sie beeinflussen auch das Gehirn. Das heißt, durch bestimmte Duftstoffe werden wir ruhiger oder aktiver. Neueste wissenschaftliche Forschungen haben gezeigt: Sogar Tumorzellen reagieren auf Duftstoffe und reduzieren ihr Wachstum. Umgekehrt geben Tumorzellen selbst Gerüche ab. Die Forschung zum Potenzial der Duftrezeptoren steht noch am Anfang. In der Aromatherapie werden ätherische Öle bereits nicht nur zur Steigerung des Wohlbefindens eingesetzt, sondern auch zur Linderung von Krankheitsbeschwerden. Studien und Erkenntnisse zu den Duftrezeptoren gehen noch einen Schritt weiter. Sie versprechen Heilung. DIE HEILENDE WIRKUNG VON SANDALORE Die Forschenden in Bochum haben sich vor allem auf die Suche nach Riechrezeptoren auf der Haut gemacht. Ein für sie naheliegender Gedanke, denn die Haut kommt mit vielen Duftstoffen in Berührung, etwa beim Schälen einer Orange, beim Eincremen oder durch Düfte im Schweiß und solche, die im Mikrobiom der Haut erzeugt werden. Hier entdeckte das Team mehr als 20 verschiedene Riechrezeptoren. Gut untersucht ist mittlerweile die Wirkung von Sandalore, einem synthetischen Sandelholzduft, auf den ein Riechrezeptor sehr stark reagiert. Interessant dabei: Das gilt nicht für natürliches Sandelholz, sondern nur für den synthetischen Duft Sandalore. Bewiesen ist, dass mit Sandalore Wunden um 40 Prozent schneller heilen und sich die Regeneration der Haut verbessert – auch im Alter. Mittlerweile werden diese Erkenntnisse auch therapeutisch eingesetzt, beispielsweise, um nach Brandverletzungen größere Wundflächen zu versorgen.
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