Profile 2-2023

leben TRENDS 42 PROFILE 2/2023 Hashtags sind ein Stück Alltagskultur geworden: Sie helfen den Menschen im Internet, Positionen, Meinungen und Gefühle auszudrücken – und wirken bis ins reale Leben hinein. Vor einigen Jahren bereits begannen Teenager*innen damit, auch in persönlichen Gespräch Abkürzungen einfließen zu lassen, wie sie sonst üblicherweise nur in WhatsAppChats verwendetet wurden: „Voll witzig, lol“ hieß es dann, wobei „lol“, wie der ein oder andere sicher weiß, für „laughing out loud“ steht. Die Verwendung von netzaffiner Sprache ist jedoch längst kein Privileg der Jugend mehr. Denn was den Teenager*innen das „lol“ oder „rofl“ (für rolling on the floor laughing), ist den Thirty- und Fortysomethings ihr Hashtag. Das Rautezeichen, das einst verschämt sein Dasein auf der rechten unteren Taste eines jeden Telefons fristete, schenkt uns über das Internet hinaus die schönsten Metaphern für das moderne Leben. Und wo hat alles angefangen? Auf Twitter. Im Sommer 2007 hatte ein Anwalt aus San Francisco vorgeschlagen, in dem Kurznachrichtendienst Begriffe mit einer Raute zu versehen, um Informationen filtern und Interessen bündeln zu können. Mehr Nutzen stiftete die Raute indes später auf dem Bilderdienst Instagram: Denn während sich Textinformationen auch über eine simple Wortsuche wiederfinden ließen, gestaltete sich dies mit Foto schwieriger. Inzwischen dienen Hashtags überall in den sozialen Medien nicht nur zur Orientierung, sie sind ein (M)ein Leben in Hashtags Foto: Ohtilly/Unsplash

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