Profile 3-2022

DAS TRENDMAGAZIN FÜR DIE PARFÜMERIE JUNI/JULI 2022

Was kann ich persönlich für Umwelt- und Klimaschutz tun, und vor allem, welche Auswirkungen haben mein Handeln, mein Konsumverhalten? Viele Menschen stellen sich diese Fragen. Sie sind bereit, Verantwortung zu übernehmen, aber sie nehmen auch die Unternehmen in die Pflicht. Nachhaltigkeit steht daher in der Beauty-Branche ganz oben auf der Agenda. Und der Wandel hat begonnen – von der Rohstoffgewinnung über die Herstellung bis hin zur Verpackung haben sich Unternehmen nicht nur ehrgeizige und nachhaltige Klimaziele gesetzt, sondern präsentieren beeindruckende Ergebnisse. Einige Beispiele dazu finden Sie in dieser Ausgabe. Mit dem Sustainability Beauty Pact hat die Branche nun insgesamt ein starkes Signal gesetzt. Auf der VKE-Tagung zum Thema Nachhaltigkeit mit dem bezeichnenden Motto #KeineKosmetik wurde die Basis für eine gemeinsame Strategie gelegt. Aufklärung ist dabei ein wichtiger Punkt. Was ist in einem Produkt enthalten, wie wird es hergestellt, wie sieht es mit der CO2Bilanz aus? Das interessiert immer mehr Endverbraucherinnen und Endverbraucher. Diese Informationen helfen aber auch den Expertinnen und Experten in der Parfümerie, die mit Leidenschaft und Kompetenz beraten und verkaufen. Die Branche ist in Bewegung, das gilt nicht nur in Sachen Nachhaltigkeit. Eine gendergerechte Ansprache, die ausdrücklich alle Menschen einbezieht, ist für viele Unternehmen ein wichtiges Anliegen: Immer mehr sprechen in Pressemitteilungen beispielsweise von Mitarbeitenden oder Forschenden, von Expert:innen oder Konsument*innen. Wie bei der Nachhaltigkeit sind es auch hier die Kundinnen und Kunden, vor allem die jungen, die sich das wünschen. Darum wollen wir jetzt auch in der PROFILE dem Gedanken einer „Sprache für alle“ Rechnung tragen und gendern in dieser Ausgabe das erste Mal in unseren Interviews, demnächst auch in allen Texten. Wir werden dabei unterschiedlichste sprachliche Möglichkeiten und das Gendersternchen nutzen. Wir wünschen Ihnen viel Spaß beim Lesen. Lassen Sie sich überraschen! ES WIRD GRÜNER UND VIELFÄLTIGER Susanne Mittenhuber Silke Bruns editorial

DAS TRENDMAGAZIN FÜR DIE PARFÜMERIE 3/2022 Herausgeber und Verlag Marken Verlag GmbH Vogelsanger Str. 187 50825 Köln Telefon (02 21) 95 74 27-0 E-Mail: marken-info@markenverlag.de Chefredaktion Silke Bruns (verantwortlich für Szene und Marken) und Susanne Mittenhuber (verantwortlich für Leben und Menschen) Kleiststr. 25 46047 Oberhausen Telefon (0208) 75 78 204 E-Mail: profile@markenverlag.de Abonnement PressUp GmbH Wandsbeker Allee 1 22041 Hamburg Telefon (040) 38 66 66 321 E-Mail: markenverlag@pressup.de Anzeigenpreisliste Nr. 13, gültig seit 1.1.2022 Anzeigenmarketing Verlagsvertretung Volker Geuer Volker Geuer Telefon (04122) 999 79-0 E-Mail: office@geuermedien.de Anzeigenverwaltung Marken Verlag GmbH Sabine Sakalidis Telefon (0221) 95 74 27-24 E-Mail: anzeigen@markenverlag.de Layout Fronz Daten Service GmbH & Co. KG Marktweg 42, 47608 Geldern Druck L.N. Schaffrath GmbH & Co. KG DruckMedien Marktweg 42–50, 47608 Geldern ISSN 1869-375X Der Umwelt zuliebe gedruckt auf chlorfrei gebleichtem Papier. Nachdruck nur mit Genehmigung Erscheinungsweise: 6-mal jährlich Bezugspreise: Einzelheft E 6,00. Sammelbezug einzelner Ausgaben auf Anfrage, Jahresabonnement E 32,- einschl. Porto für Inland. E 32,- zuzüglich Porto für Ausland, für Auszubildende E 21,- einschließlich Porto. E-PAPER www.markenverlag.de/profile 12 Aktuelle Lebensträume 46 Summer Glow 34 #Keine Kosmetik: der Sustainability Beauty Pact 03 2022 Foto: Stan B/Unsplash

INHALT 28 Ausstellung „How to Dior” SZENE TRENDS 06 Meldungen 12 Wider den Konsum? Aktuelle Lebensträume 16 Virtual Try-ons – Interview mit Yasar Hanli, L´Oréal Luxe 20 Abos in der Beauty-Branche 26 Refill-Gedanke hat Tradition 28 Ausstellung „How to Dior” 32 Dopamine-Dressing LEBEN TRENDS 24 Die neue Höflichkeit 36 Versteckte Botschaften 38 Meldungen SCHÖNHEIT MARKEN+MENSCHEN 08 Bewusst nachhaltig: Interview mit Nicolas Lindner, Börlind 18 Weltneuheit: Bella von Baldessarini 22 Gaultiers olfaktorischer Regenbogen 31 Good News bei Puig 34 #Keine Kosmetik: der Sustainability Beauty Pact 40 Alte Größe, neuer Glanz: Interview mit Stephan Krüger, Elizabeth Arden 44 Meldungen 46 Summer Glow – Kosmetik, Düfte und mehr für die schönste Zeit des Jahres 52 Die besten Skincare-Wirkstoffe 54 Straffen, verjüngen, weniger Fältchen: Neue Pflegeprodukte 56 Von floral bis holzig: Neue Düfte © Staatliche Museen zu Berlin / David von Becker 24 Die neue Höflichkeit Foto: Edu Lauton/Unsplash 52 Die besten SkincareWirkstoffe

PROFILE 3/2022 6 szene TRENDS Unternehmenspartnerschaften mit gemeinnützigen Organisationen kommen bei den Verbraucherinnen und Verbrauchern gut an: Die große Mehrheit der Befragten einer Kurz-Umfrage der globalen Strategieberatung Simon-Kucher & Partners – über 70 Prozent – steht solchen Kooperationen wohlwollend gegenüber, statt hinter der Zusammenarbeit Profitzwecke zu vermuten. Nur eine Minderheit von 29,7 Prozent denkt dabei an Greenwashing. Besonders die jüngere Generation erkennt danach an, dass die Motive für Unternehmenspartnerschaften im NGO-Umfeld deutlich vielfältiger sind, dass z. B. gemeinsame Innovationen im Fokus stehen. So glaubt auch nur rund jeder Fünfte der Befragten unter 35 Jahren, dass gemeinnützige Organisationen ihren Ruf und ihre Glaubwürdigkeit riskieren, wenn sie eine Unternehmenspartnerschaft eingehen. Mehr als die Hälfte der deutschen Internetnutzerinnen und -nutzer ist besorgt (45 Prozent) oder sogar sehr besorgt (13 Prozent), von einem Identitätsdiebstahl betroffen zu sein. Dabei verschaffen sich Kriminelle Zugang zu OnlineKonten und handeln im Namen ihrer Opfer. Das sind die Ergebnisse einer repräsentativen Studie im Auftrag des EMail-Anbieters Web.de. Die Mehrheit der Befragten befürchtet, Kriminelle könnten in ihrem Namen einkaufen (72 Prozent) und Verträge abschließen (63 Prozent). Viele sorgen sich, dass Fremde die gestohlene Identität nutzen, um neue Konten zu eröffnen (37 Prozent) oder Freunde und Bekannte um Geld zu betrügen (27 Prozent). Bei sicheren Passwörtern gibt es allerdings noch Nachholbedarf: 57 Prozent der Befragten verwenden ein und dasselbe Passwort für mehrere (52 Prozent) oder sogar alle (5 Prozent) Online- Accounts. Damit missachten sie die wichtigste Regel für sichere Passwörter. Von wegen Greenwashing! Mehr PROFILE ALS E-PAPER Die komplette gedruckte Ausgabe PROFILE – Das Trendmagazin für die Parfümerie steht immer auch als E-Paper für Tablet, Smartphone oder PC zur Verfügung unter: www.markenverlag.de/profile Wir wünschen Ihnen viel Spaß mit der digitalen PROFILE! Sicherheit im Netz Wird ein mehrfach verwendetes Kennwort bei einem Dienst geknackt, sind automatisch alle anderen Accounts mit demselben Kennwort ebenfalls in Gefahr. Auch bei der Erstellung von Passwörtern sind viele Deutsche unvorsichtig: 44 Prozent benutzen dabei persönliche Informationen wie die Geburtsdaten von Familie, Partner oder Freunden (16 Prozent), wichtige Daten oder Jahrestage (15 Prozent) oder Namen (13 Prozent) bzw. Kosenamen (11 Prozent) der eigenen Kinder oder Partner. Auch der Name des eigenen Haustiers (13 Prozent) ist eine beliebte Passwortquelle. Auch bei der Passwortlänge ist noch Luft nach oben: Knapp die Hälfte der Befragten (49 Prozent) verwendet Passwörter von zehn oder weniger Zeichen Länge. Experten empfehlen acht, besser zwölf Zeichen. Fotos: iStockphoto

Double Serum & Double Serum Eye Das außergewöhnliche Anti-Age Duo für Gesicht und Augen 88%* stimmen zu, dies ist das perfekte Duo für umfassende Anti-Age Ergebnisse * Zufriedenheitstest - 28 Tage Double Serum Eye + 7 Tage in Kombination mit Double Serum - 108 Frauen - Zustimmung in %. ** Zufriedenheitstest - 375 Frauen aus verschiedenen Nationen - 7 Tage. Nach 7Tagen erscheint der Blick jugendlicher**

PROFILE 3/2022 8 schönheit MARKEN+MENSCHEN „Wir wollen kein Verpackungs-Chichi“ Fotos: Sven-Cichowicz

PROFILE: 2019 hat sich Börlind mit der Mission 2025 neue ehrgeizige Nachhaltigkeitsziele gesetzt. Was bedeutet das Thema Nachhaltigkeit für Sie persönlich? Für mich besitzt Nachhaltigkeit auch im Privaten einen sehr hohen Stellenwert, aber ich bin kein Dogmatiker. Ich versuche das, was ich tue, bewusst zu machen und dafür Verantwortung zu übernehmen. Ich bemühe mich, meinen ökologischen Fußabdruck so gering wie möglich zu halten. Aber ich reise auch viel und fliege oft. Es muss für mich im richtigen Verhältnis stehen. Für die Firma berechnen wir bereits seit 2015 den ökologischen CO2-Fußabdruck und kompensieren. Das gleiche mache ich auch für mich privat. Nachhaltigkeit bedeutet für mich aber nicht nur Umwelt- und Tierschutz. Dazu gehört auch die wertschätzende Zusammenarbeit mit unseren Mitarbeiter*innen und Geschäftspartner*innen. Was für mich ebenfalls sehr wichtig ist, soziales Engagement. Haben Sie ein konkretes Beispiel? Ende März bin ich zusammen mit meiner Schwester und Co-Geschäftsführerin, Alicia Lindner, meiner Freundin und einer Börlind-Mitarbeiterin an die slowakisch-ukrainische Grenze gefahren. Wir hatten zwei Vans voll mit Spenden in Form von Shampoos, Duschgel, Desinfektionsmitteln und Masken sowie Care Paketen von BörlindMitarbeitenden dabei. Die Solidarität bei uns ist sehr groß. Zwei Familien, die wir in einem Flüchtlingslager trafen, konnten wir nach Deutschland bringen. Eine Familie kam in Stuttgart bei Verwandten unter, die andere ist jetzt in Calw in der Nähe unseres Standortes. Wir kümmern uns um sie, haben eine Wohnung organisiert, helfen bei Behördengängen. Und natürlich haben wir sie bei uns im Unternehmen integrieren können. Der Krieg in der Ukraine ist das Stichwort. Das Thema Energie hat dadurch eine neue Dimension bekommen ... Mit unser Mission 2025 haben wir uns vorgenommen, bis zu diesem Termin unsere eigene erneuerbare Energie herzustellen. Das war 2019 und ist aus dem Nachhaltigkeitsgedanken heraus entstanden. Zu diesem Zeitpunkt war nicht absehbar, dass das auch aus wirtschaftlicher Sicht Sinn machen könnte. Das kommt uns jetzt zugute, denn wir arbeiten ja bereits konkret an der Umsetzung. Die Unabhängigkeit bekommen Sie bis 2025 hin? Ja. Zudem soll unser ältestes Gebäude am Standort abgerissen werden. Wir planen einen dreistöckigen Neubau, der komplett aus Holz in der Tradition des Schwarzwaldhauses gebaut werden soll - nur mit Steckverbindungen und ohne Metall. Dazu kommen Solarpanels auf allen Dächern und gegebenenfalls Windenergie. Aktuell machen wir jetzt Probebohrungen für Geothermie. Man sagt immer, Nachhaltigkeit ist teuer. Das stimmt in vielen Bereichen auch, aber ganz viele Themen, die wir durch unsere Nachhaltigkeitsstrategie angestoßen haben, helfen uns jetzt weiter. Transportwege und Lieferketten sind aktuell ebenfalls ein großes Thema. Früher hatten wir sehr viele Lieferanten in Asien. Im Zuge unser Mission 2025 haben wir auf viele europäische Lieferanten umgestellt. Neben einer deutlich besseren Überprüfbarkeit der Einhaltung unseres Verhaltenskodexes, war einer der Hauptgründe, dass eine Verkürzung der Transportwege sich positiv auf die CO2-Bilanz unserer Produkte auswirkt. In der aktuellen Krise profitieren wir zusätzlich davon, dass wir unser Netzwerk so nah beisammenhaben und dadurch eine nahezu 100-prozentige Lieferverfügbarkeit garantieren können. Aber natürlich verursachen die Transporte unserer Lieferanten und die Sendungen zu unseren Kunden Emissionen, die wir jedoch voll kompensieren. Hier hoffen wir auf schnelle Entwicklungsfortschritte im Bereich „grüner Wasserstoff“, damit die Transporte via LKW zukünftig möglichst ressourcenschonend erfolgen können. Eine verantwortungsvolle Unternehmensführung und der Schutz natürlicher Ressourcen sind dem Naturkosmetikhersteller Börlind mit seinen Marken ANNEMARIE BÖRLIND und DADO SENS per Definition in die Wiege gelegt. Im PROFILE-Interview spricht Nicolas Lindner, Geschäftsführer des Familienunternehmens, über herausfordernde Produkte und wie die aktuelle Corona- und Ukraine-Krise die Nachhaltigkeitsstrategie bestätigt. PROFILE 3/2022 9

PROFILE 3/2022 10 Eine andere wichtige Ressource ist Wasser. Wasser ist für uns eine sehr wichtige Ressource. Denn es ist nicht nur Wasser, sondern unser Tiefenquellwasser, das wir aus unserem eigenen Brunnen entnehmen. Darauf sind wir sehr stolz. Wir setzen es gerne in unseren Produkten ein, denn es ist ein sehr ursprüngliches Wasser ohne Pestizide, Hormone oder andere mögliche Verunreinigungen. Wir betreiben unseren Wasserhaushalt nachhaltig, indem wir nicht mehr Wasser entnehmen als natürlich nachsickert. Die Herstellung ist das eine, das andere das Produkt selbst. No water-Produkte wie Bars finden sich bei Börlind kaum. Nachhaltigkeit darf nicht auf Kosten der Produktqualität gehen. Unser Anspruch ist, dass unsere Produkte nachhaltig und dabei mindestens so gut wie konventionelle Produkte sind. Oder sogar noch besser. Das gilt zum Beispiel für unsere neueste Produktserie NATUCOLLAGEN. Statt eines tierischen Ausgangsstoffes nutzen wir einen natürlichen Wirkstoffkomplex und dieser weist eine doppelt so hohe Feuchtigkeitsspeicherung wie tierisches Kollagen auf. In unserer Body Care Summer Edition haben wir aktuell ein festes und veganes Körperpeeling, was super funktioniert. Bei Waterless Shampoo Bars gibt es für uns noch nichts, das qualitativ überzeugt. Marktzahlen sagen auch, dass Käufer*innen dieser Shampoos eher Einmal- oder Erstkäufer*innen sind und es wenig Nachkäufe gibt. Das zeigt, dass die Produktqualität leider noch zu wünschen übriglässt. Ein großes Nachhaltigkeitsthema ist die Verpackung. Was ist Ihr Ansatz? Das Allerwichtigste ist der Produktschutz. Wenn etwas mit dem Produkt passiert und es weggeworfen werden muss, ist das am wenigsten nachhaltig. Also, man produziert etwas und das landet dann in der Tonne. Das oberste Credo ist bei uns, das richtige Material für das Produkt zu finden. Es gibt keine Pauschalaussage in dem Sinn, dass Glas immer das Beste und Kunststoff per se schlecht ist. Man muss es produktbezogen sehen und bewerten. Reduce, reuse, recycle – das sind unsere Grundsätze. Das heißt: Alles, was man weglassen kann, weglassen. Wir wollen kein Chichi bei den Verpackungen. Wir schauen uns aber auch Gewicht und Wandstärke bei Verpackungen an und reduzieren so weit wie möglich. Wenn wir Kunststoff und Aluminium einsetzen, dann entweder aus recyceltem Material oder zumindest mit einem möglichst hohen Anteil. Das Wichtigste ist, Bei Börlind im Schwarzwald wird entwickelt, produziert, abgefüllt und versandt.

PROFILE 3/2022 11 Produkte so zu konzipieren, dass sie dem Recyclingstrom wieder zugeführt werden können. Dies wird erreicht, wenn beispielsweise die Kunststoffverpackung aus einem Mono-Kunstostoff besteht und nicht aus einem Materialmix. Dies ermöglicht, dass die Wertstoffe im Recyclingkreislauf gehalten werden können. Sprich, aus einer Tube kann wieder eine Tube entstehen. Was ist grundsätzlich das Problem bei Verpackungen? Unsere größte Herausforderung sind aktuell unsere High-End-Produkte. Da gibt es glamouröse Faltschachteln, ein eigenes Booklet, einen eigenen Spatel, aufwändige Tiegel. Die Produkte kommen super am Markt an, die Absatzzahlen sind fantastisch. Die Endverbraucher*innen erwarten natürlich auch etwas für ihr Geld. Hier müssen wir einen goldenen Mittelweg finden. Bei allen anderen Produkten haben wir gute Lösungen gefunden. Das gilt vor allem für Tuben, aber auch für Verschlüsse. Hier konnten wir schon viel Rezyklat einsetzen, Material einsparen und entwickeln uns stetig weiter. Aber findet nicht auch im LuxusSegment ein Umdenken statt? Das Problem sind Einstellung und Verhalten, wie so oft. Zehn von zehn Endverbraucher*innen würden wahrscheinlich sagen, ich will eine nachhaltige Verpackung. Aber das Verhalten ist dann doch anders. Man greift zu dem, was am schönsten ist. Die Herausforderung ist also, eine nachhaltige Verpackung auf den Markt zu bringen, die auch den Endverbraucher*innen und der Marke gerecht wird. Bei unseren neuen Produkten funktioniert das sehr gut. Sie bestehen bereits aus nachhaltigen Materialien, weisen eine sehr hohe Recyclingfähigkeit auf und spiegeln trotzdem die hohe Wertigkeit der Marke wider. Ein Börlind-Produkt, das sehr gut am Markt ankommt, sind einzeln verpackte Augenpads ... Ja, im Moment ist das die beste und einzig mögliche Verpackung für die Augenpads. Das Gute ist, es tut sich gerade sehr viel auf Seiten der Industrie, und wenn sich hier viel tut, dann auch auf Seiten der Lieferanten. Aktuell sind die Sachets in einer Verbundfolie verpackt, welche nicht recyclingfähig ist. Dies hat den Hintergrund, dass gewisse Barriere-Eigenschaften für unsere empfindlichen Wirkstoffe und die Formulierung notwendig sind. Jedoch laufen momentan Tests mit einer Monomateriallösung, um die Kreislauffähigkeit der Verpackung zukünftig nachhaltig zu verbessern. Damit hätten wir sichergestellt, dass die Verpackung ein neues Leben erhalten kann. Wo stehen Sie aktuell bei der Mission 2025? Wir haben uns vier große Ziele gesetzt: Reduce Carbon, Reduce Waste, Protect People und Protect Nature. Wenn ich diese einzelnen Ziele durchgehe, dann sind wir bei der CO2-Reduktion schon sehr zufrieden. Im Vergleich zu 2019 haben wir bereits ein Viertel CO2 eingespart. Daran hat natürlich auch Corona einen Anteil, denn mehr Mitarbeiter*innen waren im Homeoffice. Das wird ja auch mitberechnet. Aber auch die ganzen anderen Maßnahmen fangen an zu greifen: die Umstellung der Rohstoffe aus Europa, nachhaltige Materialien. Was Restmüll angeht, sind wir auch sehr gut unterwegs. Da waren wir 2019 noch bei 175 Tonnen, 2020 schon bei nur noch 137 Tonnen und haben 2021 sogar auf 129 Tonnen reduzieren können. Das ist schon eine signifikante Verbesserung. Die Verpackungen bei ANNEMARIE BÖRLIND sind bereits zu 35 Prozent nachhaltig, bei DADO SENS zu 20 Prozent. Da sind wir auch auf einem guten Weg. Alle neuen Produkte sind im Rahmen der technischen Möglichkeiten nachhaltig konzipiert. Außerdem enthalten sie alle mindestens einen Inhaltsstoff aus einem unserer sozialen Projekte, wodurch wir die Arbeits- und Lebensbedingungen der Menschen vor Ort nachhaltig und langfristig verbessern Wie sieht es beim Palmöl aus? Das ist immer ein kritisches Thema. 2016 haben wir zu 76 Prozent nachhaltiges Palmöl eingesetzt, 2021 lagen wir bei 86 Prozent. Wenn es nach uns ginge, würden wir schon heute ausschließlich nachhaltiges Palmöl verwenden, aber da sind wir von unseren Lieferanten abhängig. Wir sind darauf angewiesen, dass sie uns nachhaltiges Palmöl bzw. Palmölabkömmlinge zu Verfügung stellen. Und auf Palmöl verzichten? Es gibt keine gute Alternative. Unsere Strategie heißt, Palmöl ist völlig okay, wenn es nachhaltig gewonnen wurde. Wir gehen aber davon aus, dass wir bis 2025 auch hier die 100 Prozent erreicht haben. Interview: Susanne Mittenhuber

szene TRENDS 12 PROFILE 3/2022 WIDER DEN KONSUM?

PROFILE 3/2022 13 Foto: Robert Boston/Unsplash In den vergangenen Jahren haben immer mehr Menschen damit begonnen, eine „Bucket List“ zu erstellen – eine Liste mit Orten, die sie in ihrem Leben besuchen wollen, und mit Abenteuern, die sie erleben wollen. Der Begriff „Kick the Bucket“ bedeutet im Deutschen etwa „den Löffel abgeben“ und so wurde mit der „Bucket List“ ursprünglich eine Liste verbunden, die Menschen eher im reiferen Alter schreiben. Inzwischen ist die „Bucket List“ aber auch bei jungen Leuten populär – und mal ehrlich: Man kann nicht früh genug damit beginnen, das zu formulieren, was man vom Leben erwartet. Geht es in sozialen Medien vielfach darum, möglichst viele Hypes abzuhaken – was zu einem meist unbefriedigenden Wettrennen führt –, reicht der schöne klassische Begriff des „Lebenstraums“ weiter und wirkt nachhaltiger. Er ist auch einer, der im Marketing und in der Werbung besser trägt: Denn Lebensträume verfolgen die Menschen langfristiger, sie kennzeichnen quasi ihre Grundeinstellung, sind Ausdruck ihrer Werte. Psychologen sagen, dass Lebensträume umso wichtiger sind, je mehr „Baustellen“ man im eigenen Leben hat – seien es Probleme im Privaten, seien es Probleme im Umfeld, auf die man gar keinen Einfluss hat. Lebensträume bieten Halt und Orientierung und können eine innere Leere füllen. LEBENSTRÄUME SIND EHER BODENSTÄNDIG Dabei zeigt sich in einer aktuellen Umfrage, wie bodenständig die Lebensträume der Deutschen sind: Gesund sein, auf Reisen gehen, Zeit für Familie und Freunde haben sowie finanziell selbstbestimmt und unabhängig sein – das sind die größten Lebensträume der Bundesbürger. So lautet das Ergebnis einer repräsentativen Umfrage des Finanzberatungsunternehmens Swiss Life Select, bei der im Januar 2022 – also noch vor dem Kriegsausbruch in der Ukraine – mehr als 2.000 Menschen durch das Meinungsforschungsinstitut YouGov zu ihren Träumen und Wünschen befragt wurden (weitere Informationen, s. Infokasten auf der nächsten Seite). Bereits vor einigen Jahren hatte eine Studie eines Versicherungsunternehmens allerdings ergeben, dass die Deutschen auch in guten Zeiten nicht zur Verschwendung neigen: Erhielten sie 50.000 Euro zur freien Verfügung, würden sie weder alles auf eine Karte setzen – zum Beispiel für den Kauf eines teuren Autos, von teurem Schmuck oder einer Reise in exotische Gefilde – noch das Geld wahllos ausgeben. Rund 40 Prozent der Befragten würden nämlich gerne in Wohneigentum investieren und damit auch fürs Alter vorsorgen. Dies ist mehr als einem Drittel ebenfalls besonders wichtig, weswegen es einen Teil des Betrages für die Altersvorsorge zurücklegen würde. Größere Konsumkäufe wollten tatsächlich nur 29 Prozent der Menschen tätigen. NACHHALTIGKEIT IST GROSSES THEMA In der neuen Umfrage zeichnet sich jetzt auch das steigende gesellschaftliche Verantwortungsbewusstsein ab. Gerecht und nachhaltig zu leben, die Umwelt zu schützen und anderen Menschen zu helVon Millenials bis Silver Ager: Wie unsere Lebensträume das beeinflussen, wofür wir Geld ausgeben.

14 PROFILE 3/2022 szene TRENDS fen – davon träumt jeder fünfte Mensch (19 Prozent) in Deutschland. Der Umfrage zufolge hat auch das Einkommen darauf eine Wirkung: Während knapp ein Viertel (23 Prozent) der Befragten mit einem Nettohaushaltseinkommen von weniger als 1.500 Euro im Monat gerecht leben möchte, zählt dies nur für 13 Prozent der befragten Personen mit mehr als 4.500 Euro monatlich zu den wichtigsten Träumen. VON WUNSCH UND WIRKLICHKEIT Erstaunlicherweise bedeutet die Erfüllung von Lebensträumen nicht immer, dass die Menschen damit oder danach auch zufriedener bzw. glücklicher sind. Das belegt eine Studie zum Thema Eigenheim. So hat das Institut of Labour Economics (IZA) in Bonn in einer Studie untersucht, ob Immobilienbesitzer richtig einschätzen, wie sehr sich ihre Lebensqualität durch den Umzug in eine eigene Immobilie verbessert. Das Ergebnis zeigt, dass der Besitz einer Immobilie zwar schon zu einer höheren Lebenszufriedenheit führt – aber nicht so zufrieden macht, wie von den Käufern angenommen. Wichtig sei es deshalb, so Psychologen, dass die Menschen ihre Lebensträume anpassen und verändern. Insbesondere solle sich niemand an unrealistische Wünsche klammern – denn dann könne der Frust bei Nicht-Erreichen sehr hoch sein. Überhaupt entsprechen weder der Lebenstraum noch die „Bucket-List“ einem Trend, der gerade in Krisenzeiten gelebt wird: das Carpe diem. Man muss wahrlich nicht zum Hamsterer werden, um sich auch dann etwas zu gönnen, wenn die Welt um einen herum zusammenbricht. Genauso wenig muss man dies durch übermäßigen Konsum kompensieren. Das richtige Maß beim Konsum gerade in diesen schwierigen Zeiten zu vermitteln und dafür einzustehen, wird dabei mehr und mehr Aufgabe auch von Herstellern und Handel. FREIZEIT. Vor allem junge Menschen wünschen sich mehr Freizeit, um diese mit den wichtigsten Menschen zu verbringen. Mehr freie Zeit ist aber generell der viertgrößte Lebenstraum der Menschen in Deutschland (34 Prozent). REISEN. Die Welt sehen, neue Perspektiven einnehmen und auch im Alter noch etwas Neues erleben. Je älter die Menschen sind, desto häufiger träumen sie davon, Reisen zu unternehmen. So geben 42 Prozent der über 55-Jährigen an, dass Reisen zu ihren größten Lebensträumen gehört. Im Alter zwischen 18 und 34 Jahren träumen nur 27 Prozent von der Erkundung neuer Länder und Kulturen. FAMILIE. Die Familienplanung zählt für 25 Prozent der Deutschen zu den größten Lebensträumen. So möchte jede vierte Person mindestens ein Kind haben. Etwa die Hälfte der Befragten mit Kinderwunsch wünscht sich zwei Kinder (46 Prozent), 28 Prozent möchten ein Kind haben und 24 Prozent träumen von mindestens drei Kindern. WAS WIRKLICH ZÄHLT Foto: Katarzyna Grabowska/Unsplash Foto: Stan B/Unsplash

©2022 EA Fragrances Co. John Varvatos is a registered trademark of John Varvatos Apparel Corp.

16 PROFILE 3/2022 szene TRENDS „Virtual Try-ons ergänzen die persönliche Beratung“ Virtuelle Test-, Diagnose- oder Personalisierungstools gehören zu den großen Trends auch in der LuxusKosmetik.Yasar Hanli, Director Digital bei L´Oréal Luxe, über digitale Tools und Services, die den Menschen die Möglichkeit geben, ihre eigene Schönheit zu erleben – überall und jederzeit. Welchen Stellenwert haben virtuelle Tools bei L´Oréal? Als weltweit führendes Beauty-Unternehmen war es für uns schon immer entscheidend, Bestehendes zu hinterfragen und uns der Herausforderung zu stellen, eine neue, bessere und nachhaltigere Zukunft zu gestalten, mit Hilfe wissenschaftlicher Erkenntnisse und neuer Technologien. Mit unseren Beauty TechTools streben wir eine Zukunft an, in der die Schönheit immer mehr die Bedürfnisse und Wünsche aller Menschen in ihrer unendlichen Vielfalt reflektiert und in der unsere Marken, Produkte und Dienstleistungen immer verantwortungsvoller und transparenter werden. Virtuelle Test-, Diagnose- oder Personalisierungstools schaffen dabei Schönheit, die für jeden personalisiert ist: Sie bieten Verbraucher*innen eine riesige Auswahl an Produkten und Dienstleistungen an, die individuell auf ihre Wünsche und Vorstellungen zugeschnitten sind – und zwar in genau der Menge, die sie benötigen, und zu dem Zeitpunkt, den sie wünschen. Wir sprechen dabei gerne auch von Beauty Tech. Welche Kund*innen sind bereit, Beauty Tech zu nutzen? Die Mission unseres Unternehmens liegt darin, allen Konsument*innen ein Beauty-Angebot zu machen. Deshalb gibt es bereits heute bei vielen unserer Marken Beauty Tech-Lösungen, mit denen wir die breite Bevölkerung ansprechen und erreichen. Sicher ist die jüngere Zielgruppe besonders affin und hat einen sehr natürlichen Umgang mit digitalen Tools. Wir beobachten aber inzwischen auch bei älteren Zielgruppen, dass die Fotos: L`Oréal, Yves Saint Laurent Beauty

17 PROFILE 3/2022 Bereitschaft, digitale Anwendungen auszuprobieren, wächst. Funktioniert Beauty Tech denn auch im Luxusbereich? Auf jeden Fall! Ich denke da an den Derma Reader unserer Marke Kiehl´s, einem hochmodernen Hautanalyse-Tool. Der Derma Reader wird in der Beratung eingesetzt, um die individuelle Hautbeschaffenheit zu beurteilen. Im Bereich Make-up bietet die Marke Lancôme beispielsweise mit dem Shade Finder Hilfestellung auf der Suche nach einem neuen Make-up bzw. dem richtigen Farbton. Mittels einer Hochleistungskamera, mit der die Kundin ihre Hautfarbe scannt, kann eine spezielle Software den individuellen Hautton aus mehr als 22.000 Hauttönen auslesen und mit einer konkreten Make-up-Farbempfehlung aus dem bestehenden Sortiment kombinieren. Ganz neu ist in diesem Frühjahr Rouge Sur Mesure von Yves Saint Laurent Beauty auf den Markt gekommen. Was verbirgt sich hinter der Entwicklung? Rouge Sur Mesure ist ein Beispiel für Hyper-Personalisierung, also für ein perfekt zugeschnittenes Schönheitserlebnis für unsere Verbraucher*innen zu Hause. Mit Rouge Sur Mesure lässt sich die individuelle Lippenstiftfarbe kreieren – zu jeder Zeit und zu jedem Anlass die passende Nuance. Diese Technologie ist einzigartig in ihrer Fähigkeit, über 4.000 Lippenfarbtöne zu kreieren – eine nahezu grenzenlose Personalisierung ist möglich, auf präzise und benutzerfreundliche Weise. Mit dieser Technologie können Verbraucher*innen einen individuellen Lippenstiftton entwerfen oder sich für eine gewagte, trendige Farbe entscheiden – ohne gleich einen ganzen Lippenstift kaufen zu müssen. Wie funktioniert das? Rouge Sur Mesure verfügt über ein KIfähiges, motorisiertes Kartuschensystem. Das Gerät, das vom L‘Oréal Technology Incubator entwickelt wurde, ist gerade einmal 16,5 Zentimeter hoch und wiegt nur etwa 500 Gramm. In einem vierstufigen Prozess stellt es das Produkt an Ort und Stelle her. Ganz konkret kann die Kund*in beispielsweise ein Foto von sich im Lieblings-Outfit auswählen und der Algorithmus generiert dann Farbempfehlungen. Diese basieren auf Farbharmonie-Regeln, die den individuellen Hautton und die Farbe des Outfits berücksichtigen. Das Ergebnis ist ein einzigartiger Lippenstift, der zum persönlichen Stil und Hautton passt. Bei der Entwicklung von Beauty Tech haben Sie auch das Thema Nachhaltigkeit im Blick ... Durch Devices wie Rouge Sur Mesure von Yves Saint Laurent Beauty schaffen wir es zum Beispiel, sehr konkret und individuell auf die Bedürfnisse der Konsument*innen einzugehen. In Deutschland sind sich 50 Prozent aller Kund*innen bei Lippenstift- und Lidschattenfarben unsicher, ob ein Produkt zu ihnen passt. Hier helfen dann die Tools genau wie auch unsere Virtual Try-Ons dabei, die Zahl der Fehlkäufe und der nicht genutzten Produkte im Badezimmer deutlich zu reduzieren. Dieses wiederverwendbare System für zu Hause, das für den langfristigen Gebrauch entwickelt wurde, ist ein nachhaltiges Mittel, um das Kosmetikregal zu erweitern. Der Verpackungsmüll wird reduziert. So werden wir auch demWunsch vieler Konsument*innen nach mehr Nachhaltigkeit und einem bewussteren Lebensstil gerecht. Ist Beauty Tech eine Ergänzung zur Beratung in der Parfümerie – oder doch eher eine Konkurrenz? Wir sehen Beauty Tech als große Bereicherung in der Beratung, denn die Kundin kann direkt mit der richtigen Produktempfehlung on- und offline ihr Produkt erwerben. Die Virtual Try-Ons können eine persönliche Beratung in der Parfümerie nicht ersetzen, aber sehr gut ergänzen. Im Idealfall werden die verfügbaren Virtual Try-Ons bei der persönlichen Beratung in der Parfümerie ja sogar mit eingesetzt! So haben die L’Oréal Luxe-Marken Lancôme, YSL, Giorgio Armani, Urban Decay und IT Cosmetics QR-Codes an deutschen Parfümerie- Countern eingerichtet: Sie ermöglichen den Kund*innen, Produkte virtuell über das Handy oder Tablet direkt in der Parfümerie zu testen. Interview: Silke Bruns „Zukunft der Schönheit“ mit Rouge Sur Mesure von Yves Saint Laurent Beauty.

Eleganz und Einzigartigkeit versprühen – mit Baldessarini Bella, dem ersten, luxuriösen Damenduft, eine Weltneuheit unter dem Markendach Baldessarini. BEGINN ÄRA Der einer neuen 18 PROFILE 3/2022 schönheit MARKEN+MENSCHEN

Hochwertig, unkonventionell und innovativ – die Premiumdüfte von Baldessarini sind die Sinnbilder der Marke und spiegeln ihren unverwechselbaren Charakter wider. Seit 2002 begleiten sie den Baldessarini-Mann mit den markentypischen Attributen Souveränität, Standing und Klasse. Jetzt erweitert Baldessarini mit einer exklusiven Neuheit erstmalig sein Portfolio um einen Damenduft: Baldessarini Bella. Das hochwertige Eau de Parfum spricht Frauen an, die mit ihrem Duft einen eleganten, ausdrucksstarken und selbstbewussten Auftritt unterstreichen wollen – denn „She´s the one“. Die Baldessarini-Frau fasziniert mit ihrer unverwechselbaren Aura und zieht ihr Gegenüber in ihren Bann. Selbstbewusst und erfolgreich bestimmt sie ihr eigenes Leben und ist gleichzeitig unwiderstehlich charmant. Baldessarini Bella ist damit ein anspruchsvoller Damenduft zur perfekten Ergänzung der Herrendüfte, der den luxuriösen Markenkern widerspiegelt. FLORIENTALE KOMPOSITION Baldessarini Bella ist ein mit Aura und Grazie komponiertes florales Bouquet, charakterstark inszeniert mit transparenten Blüten und elegantem Elixier von der Königin der Blumen – der Rose. Das betörende Aroma der Gardenie unterstreicht den feminin anmutenden Duft – lebendig gestartet mit Schwarzer Johannisbeere und den süßlichen Noten der Mandarine klingt das rosige Elixier in warmen und sinnlichen Hölzern aus. Ein florientaler Duft, mit dem die Trägerin ihrer inneren Königin den ganzen Tag über Ausdruck verleiht. MARKANT FEMININES DESIGN Das Design entspricht ganz der Duftkomposition von Baldessarini Bella: elegant und zeitlos, feminin und doch markant. Der hochwertige Glasflakon ist rosafarben und bringt auch optisch die Rose zur Geltung. Die kantige Form kontrastiert dabei mit der zarten Farbe und verdeutlicht im Gesamtspiel die Einzigartigkeit des Duftes. Auch die Faltschachtel ziert im oberen Bereich das helle Rosa mit einem glänzenden Silberstreifen, der den unteren Bereich in elegantes Weiß abtrennt. Flakon und Faltschachtel bestechen durch den feinfühligen Mix aus femininer Farbgebung und markanten Konturen und Linien – und präsentieren auch den ersten Damenduft von Baldessarini in gewohnt raffiniertem und zeitlosem Design. DIE RANGE IM ÜBERBLICK Eau de Parfum Natural Spray, 30 ml und 50 ml. Baldessarini Bella ist im Fachhandel sowie in ausgewählten Kauf- und Warenhäusern erhältlich. 19 PROFILE 3/2022

20 PROFILE 3/2022 szene TRENDS Abos erstrahlen in neuem Glanz – auch in der Beautybranche. Denn in Subscription-Modellen steckt für Unternehmen ein immenses Potenzial, meint Jonas Kunow, Geschäftsführer der Agentur für Influencer-Marketing Joli Berlin, in seinem Beitrag für PROFILE. Auch der Handel kann von der Entwicklung einiges für den Umgang mit seinen Kundinnen und Kunden mitnehmen. Einmal abgeschlossen, nie mehr kündbar? Diesen Ruf haben Abo-Verträge lange hinter sich gelassen und nehmen gegenwärtig einen festen Platz im Alltag der Konsumenten ein. Aus Verbrauchsgewohnheiten lassen sich Abonnements ableiten. Ob Edelstahlrasierer oder Damenhygieneartikel: Käufer bleiben dank personalisiertem Lieferrhythmus flexibel, die Option, die regelmäßigen Lieferungen zu pausieren oder zu kündigen, besteht jederzeit. Hieraus lassen sich zwei zentrale Leitmotive für die kontinuierlich steigende Subscription-Affinität ableiten: Convenience und Flexibilität. Rechtzeitige Nachbestückung von Konsumgütern des täglichen Bedarfs bei voller Kontrolle und Wahlfreiheit auf Seiten der Nutzer – das erfüllt ihr Bedürfnis nach Bequemlichkeit und Zeitersparnis angesichts voller Terminkalender. Die Produkte unterstreichen außerdem die Emotionalität und Intimität, die der Körperpflege-Thematik anhaften. Hierin steckt großes Potenzial für Kosmetik-Brands, durch feines Gespür für die passenden Influencer, rasch zu einer Lovebrand zu erwachsen. MEHR KUNDENBINDUNG GEHT NICHT Wenn es darum geht, Abo-Modelle auf Social-Media-Plattformen umsatzfördernd zu bewerben, bewährt sich Influencer-Marketing als kluge Strategie. Dabei spielen vor allem Tiktok und Instagram eine große Rolle. Während Instagram durch kaufkräftige Audiences punktet, die Performances hinsichtlich Abschlussquoten nach oben treiben, trumpft Tiktok als besonders bunte und authentische Umgebung für Brands auf. Die dort umtriebige Community hegt ein großes Interesse an innovativen Marken und Produkten und bietet Kosmetik-Brands die perfekte Möglichkeit, mit neuen Zielgruppen in Kontakt zu treten und ihre Markenbekanntheit weiter auszubauen. So befeuern Beauty-Boxen-Anbieter die Neugier auf Düfte, Körpercremes und andere Beautyprodukte durch monatlich wechselnde Themenboxen im Abo. Der sogenannte Unboxing-Effekt weckt Freude an neuen Produkten und kreiert das Gefühl, Teil von etwas Exklusivem und Besonderem zu sein. Die Boxen dieVerbunden mit Haut und Haaren nen für Marken gleichzeitig als niedrigschwelliges Eintrittstor in die Welt der User, die auf diesem Weg Zugang zu neuen potenziellen Produkt-Favoriten erhalten. Abonnements sind Kundenbindung par excellence. Subscription-Marketing getrieben durch Influencer geht noch einen Schritt weiter – deutlich spürbar intensiviert diese Strategie Beziehungen zu relevanten Kundengruppen. Ein entscheidender Kernfaktor, denn Abonnements rentieren sich für Unternehmen nur, wenn Nutzer eine lange Bindung eingehen. Kosmetik-Artikel eigenen sich besonders gut für eine Kunden-MarkenLovestory, denn Entscheidungen für

21 PROFILE 3/2022 Skincare-Routinen treffen Konsumenten meist auf Langstrecke. Creators setzen Trends, informieren und schulen ihre Audiences. Hier benennen hochwertiger Content sowie anerkannte Fachkompetenz die wesentlichen Erfolgsfaktoren auf Influencer-Seite. Auf Social-Media-Plattformen in Interaktion zu treten, setzt Vertrauen der Communities in die Content Creators voraus. Deshalb fungieren langfristige Kooperationen mit ausgewählten Influencern als entscheidender Erfolgsindikator. Als sinnig haben sich Commitments von drei bis sechs Monaten erwiesen; nicht selten konstituieren sich Zeitspannen von bis zu drei Jahren. Nur auf lange Sicht entsteht Authentizität und nur wenn Influencer Abo-Brands regelmäßig in den Alltag integrieren, identifizieren sich Follower und bleiben an Bord. DIREKTE VERBINDUNG ZUR ZIELGRUPPE Alteingesessene Unternehmen der Kosmetikbranche müssen den Digitalisierungsprozess weiter vorantreiben und dabei vor allem in die direkte Verbindung zu ihrer Zielgruppe investieren. Erkenntnisse über Verbraucherwünsche und der Aufbau intensiver Kundenbeziehungen weisen den Weg in die Zukunft. Durch influencerbestärktes SubscriptionMarketing können Großkonzerne der Branche auf Tuchfühlung mit ihren Communitys gehen und deren Bedürfnisse hautnah kennen lernen. Jonas Kunow, Geschäftsführer der Agentur für InfluencerMarketing Joli Berlin Foto: iStockphoto

PROFILE 3/2022 22 schönheit MARKEN+MENSCHEN Jean Paul Gaultier setzt erneut ein buntes Statement und zelebriert die Pride Season mit einem Unisex-Duft: Classique und Le Male Pride 2022. Es ist ein Duft, der mit einem stolzen olfaktorischen Regenbogen alle Menschen feiert. „Liberté, Égalité, Sexualité!“

Jean Paul Gaultier zählt zu den engagiertesten und kreativsten AIDS-Aktivisten. Für ihn ist der Kampf gegen AIDS vor allem eine persönliche Geschichte, denn 1980 starb Gaultiers langjähriger Lebensgefährte und Geschäftspartner Francis Menuge an den Folgen von AIDS. „Dieser Kampf liegt mir besonders am Herzen. Ich wurde mit dieser Geißel konfrontiert, die meinem Freund das Leben gekostet hat. Ich erinnere mich an die Ablehnung, mit der die Kranken am Anfang konfrontiert waren. Ich will mit jungen Menschen sprechen und versuchen, sie zu sensibilisieren, weil sie zu oft denken, dass HIV/AIDS sie nicht betrifft“, so der Designer. Mit Sidaction, eine französische Vereinigung zur Bekämpfung von HIV/ AIDS, ist Gaultier daher eine erneute Kooperation eingegangen. Alle Gewinne aus dem Verkauf der „Safer Sex“-Socken sind für den Kampf gegen AIDS bestimmt. Der Slogan war 1996 der Claim zu Jean Paul Gaultiers Frühjahr-Sommer-Kollektion. SEIN GANZ PERSÖNLICHER KAMPF PROFILE 3/2022 23 DAS ENGAGEMENT Die Limited Edition von Classique und Le Male Pride 2022 Eau de Toilette ist mehr als ein Duft: Sie ist Engagement. Seit 1982 setzt sich Jean Paul Gaultier für die Anliegen, Gesichter und Werte der LGBTQIA+ Community ein. Gaultier ist stolz auf Diversität, unterstützt Initiativen, die weltweit für den Einsatz und den Schutz dieser Community einstehen, und macht während der Pride Season auf sie aufmerksam. Von Deutschland über die USA bis hin nach Brasilien hat Jean Paul Gaultier bekannte Organisationen, die in diesem Bereich aktiv sind, ausgewählt. In Deutschland ist das die Riccardo Simonetti Initiative. DER DUFT Eine gemeinsame, verbindende Note vereint die Ikonen Classique und Le Male: Neroli. Die Orangenblüte mit Moschusnote ist in einem Regenbogen lebensfroher Nuancen aus Zitronenschale und Basilikum eingefangen. Der unkonventionelle und moderne Zitrusduft ist das Werk von Nathalie Cetto und Quentin Bisch und ihr Kommentar lässt keine Zweifel offen: „So deutlich. So feierlich. Die Idee: die Langlebigkeit der legendären Neroli-Note mit Leichtigkeit verbinden, um ein Gefühl der Freiheit zu erlangen. Angereichert mit frischer, intensiver Yuzu, sinnlich wie seine Hölzer, hat dieses Unisex Eau de Toilette das Zeug, alle zu verführen.“ DIE FLAKONS Ein Flakon-Paar präsentiert sich voller Engagement, mit einem neuen einzigartigen Unisex-Duft, stolz eingehüllt in den Pride Farben. Die Flakons von Classique und Le Male haben einen neuen chromfarbenen Anstrich als Zeichen für Universalität erhalten. Die Kleidung ist einheitlich nach dem Dresscode von Gaultier. Auf kurvigem Chrome prangt das Matrosenshirt, Inspiration aus dem Prêt-à-Porter-Archiv der 2000er Jahre, getreu dem Zeitgeist mit Regenbogenstreifen um die Taille – ein Sinnbild für die Diversität und LGBTQIA+ Community. Darüber tragen sie fröhlich und stolz das Statement: „Liberté, Égalité, Sexualité!“ Die legendäre Metalldose von Jean Paul Gaultier trägt ebenfalls die Pride Farben. Die Limited Edition Classique und Le Male Pride 2022 aus dem Hause Puig ist ab dem 6. Juni exklusiv bei Douglas erhältlich.

24 PROFILE 3/2022 leben TRENDS

Ob Politiker, Influencerinnen oder Markenbotschafter – sie müssen vor allem eines sein: authentisch. Authentizität ist zu einem der wichtigsten Begriffe in der gesellschaftlichen Diskussion, aber vor allem im Marketing und Vertrieb geworden. Und es ist ein positiv besetzter Begriff. Authentisch zu sein, gilt als Erfolgsmodell. Doch was ist Authentizität überhaupt? Ein allgemeingültiges Verständnis darüber gibt es nicht. Während die einen es vor allem über Abgrenzung definieren – also ehrlich statt verlogen, tiefsinnig statt oberflächlich und echt statt aufgesetzt, – sehen andere darin eine Haltung. Das heißt: Jemand steht zu seinen Idealen, zu seiner Meinung, zu seinem Lebensstil. Sportlerinnen, Aktivisten und Künstlerinnen, die ihre eigenen Erfahrungen öffentlich und so auf Diskriminierung und Ungleichheit aufmerksam machen, sind authentisch im besten Sinne. Sie sind Mutmacherinnen und Vorbilder. Schwieriger gestaltet sich dagegen Authentizität im täglichen Miteinander. Sie kann nicht nur viel Porzellan zertrümmern, sondern auch zum Bumerang werden. Wer die eigenen Befindlichkeiten konsequent auslebt, mag zwar authentisch sein, nervt und verletzt aber unter Umständen sein Umfeld. Hinzu kommt, dass die meisten Menschen mit unverblümter Ehrlichkeit nicht gut umgehen können. Sätze wie „Die Präsentation war schlecht“, „Dein Kuchen ist ungenießbar“ oder „Das Kleid macht dich dick“ treffen ins Mark und gelten daher zurecht als No-Gos. Also dann lieber doch höflich, aber verlogen? Fast scheint es so, denn selbst wer auf die Standardfloskel „Alles gut?“, mit einem klaren „Nein“ antwortet, muss damit rechnen, dass bereits diese Art von Offenheit komplette Hilflosigkeit auslöst. FORMALE UMGANGSFORMEN ERLEICHTERN DAS MITEINANDER Für den Wiener Philosoph Robert Pfaller ist der Weg aus diesem Dilemma die formale Höflichkeit. Zwar gelten traditionelle Umgangsformen als altbacken, doch sie erleichtern den sozialen Umgang ungemein und sind entscheidend für ein gutes Miteinander, wie Pfaller im Gespräch mit dem Deutschlandfunk anlässlich seines Buchs „Mit blitzenden Waffen“ erläuterte. „Höflichkeit ist immer echt“, betonte da der Wiener Philosoph, gerade weil sie eine „reine Form“ sei: „Immer, wenn es höflich aussieht, dann ist es auch höflich“, so sein Fazit. Was Pfaller damit meint: Wer sich bewusst entscheidet, höflich zu sein, meint es auch so. Die Höflichkeit ist daher weder verlogen noch oberflächlich, sondern höchst authentisch. Und mit diesem Verständnis lassen sich sowohl fehlerhafte Präsentationen als auch missglückte Kuchen höflich und respektvoll kommentieren. Es ist nichts weniger als die hohe Kunst der konstruktiven Kritik oder schlicht der Diplomatie. Und noch etwas spricht für mehr Höflichkeit und Großzügigkeit im Alltag. Wer sich selbst zurücknimmt, nicht das eigene Ich in den Mittelpunkt stellt, wird nachweislich glücklicher und zufriedener. Forscher der Universitäten Lübeck und Zürich und der Feinberg School of Medicine in Chicago haben in einer Studie herausgefunden, dass Großzügigkeit gegenüber Mitmenschen direkt mit dem Glücksempfinden verknüpft ist. Und so kann die höfliche, aber ehrlich gemeinte Frage „Wie geht es dir?“ der Auftakt zu einem tiefsinnigen und ehrlichen Gespräch sein. Beim unverbindlichen „Alles gut“ ist das dagegen weder als Frage noch als Antwort erwünscht. Susanne Mittenhuber Einst galt Höflichkeit als Tugend, heute wird diese Eigenschaft entweder belächelt oder geschmäht. Höflichkeit wird mit überkommener Etikette, Oberflächlichkeit und vor allem mangelnder Authentizität assoziiert. Doch höflich und authentisch müssen kein Widerspruch sein. Wenn höflich sein, authentisch bedeutet Foto: Edu Lauton/Unsplash 25 PROFILE 3/2022

26 PROFILE 3/2022 szene TRENDS Mit der Premiere des Dufts Angel ließ Mugler vor 30 Jahren eine ganz besondere Tradition aufleben: die legendären „Duft-Fontänen“ der High Society im 18. Jahrhundert, die damit ihre Räumlichkeiten parfümierte und ihre prunkvollen Flakons auffüllte. Der Mugler Fountain ließ diese Gepflogenheit auf dem neuesten Stand der Technik wiederaufleben und markierte einen Wendepunkt, der die Welt der Düfte revolutioniert hat. Denn er ebnete erstmals den Weg für Luxusdüfte mit ethischem Anspruch, die konsequent auf Nachhaltigkeit, Abfallvermeidung, Umweltschonung und hochgradig individualisierten Kundenservice setzen. Der teils handgefertigte Flakon von Angel mit seiner ikonischen Sternform, der die edle Komposition aus feinsten Ingredienzien enthält, macht das Parfüm seit seiner Premiere zu einem begehrenswerten Schmuckstück. Um allen Duftliebhaberinnen die Möglichkeit zu geben, ihre Flakons so lange wie möglich zu behalten und die Parfums so erschwinglich wie möglich zu machen, aktualisierte Mugler die Tradition der „Fountains“, mit der sich Flakons immer wieder aufs Neue nachfüllen lassen. Als die Mugler Fountains 1992 die Parfümerie eroberten, war Nachhaltigkeit noch längst nicht in aller Munde – erst recht nicht im Luxus-Bereich. Doch zum 30-jährigen Jubiläum sind das Konzept nachfüllbarer Düfte und die damit verbundene Vision aktueller denn je. 30 JAHRE MUGLER-FOUNTAIN PIONIER des nachhaltigen LUXUS

27 PROFILE 3/2022 ABFALL VERMEIDEN UND DIE UMWELT SCHÜTZEN Schon vor drei Jahrzehnten entwickelte Mugler seine Düfte als Pionier der Öko-Bewegung mit dem erklärten Ziel von nachhaltigem Luxus – und genau so lange gelten sie inzwischen weltweit als wahre „Parfum- Juwelen“. Jeder einzelne nachfüllbare Flakon, der an der Fountain oder zu Hause nachgefüllt wird, hilft Abfall zu vermeiden und die Umwelt zu schützen. Wie kaum eine andere Marke steht das Mode- und Dufthaus heute für die Refill-Philosophie. Die Duft-Ikonen Angel und Alien sind an den Verkaufsstellen an der Fountain nachfüllbar; sämtliche Eaux de Parfum des Hauses können zu Hause mit Refill Bottles nachgefüllt werden. Das Versprechen, nachhaltigen Luxus mit verringerter Umweltbelastung zu bieten, basiert auf konsequent ökologisch konzipiertem Design. Der Erfolg der Nachhaltigkeits-Initiative spricht für sich: Alle 25 Sekunden wird heute weltweit ein Mugler-Flakon wiederbefüllt. Dank der Fountains werden Jahr für Jahr 1,5 Millionen Flakons und 380 Tonnen Glas eingespart. Auch zu Hause hilft das Refill-Prinzip, Umweltbelastungen zu reduzieren. Die Refill Bottles von Mugler enthalten 20 Prozent recyceltes Glas und helfen insgesamt, über 50 Prozent an Kunststoff, Karton und Glas einzusparen. Mit ihrem Design, ihrer Technik und ihren praktischen Vorteilen stellen die Fountains ein exklusives Erlebnis dar – und die Mugler-Advisors sind ihre besten Botschafterinnen. So werden vor Ort z.B. nicht intakte Kappen oder Sprühdüsen sofort ersetzt. Wie ein echtes Schmuckstück werden die nachgefüllten Flakons mit einem Echtheitszertifikat versehen und bleiben somit rückverfolgbar. Manfred Thierry Mugler – der Vater des Dufts – gilt nicht von ungefähr als Visionär, dessen Vorstellungskraft als Modeschöpfer, Parfümeur und Image-Macher Menschen auf der ganzen Welt ermutigte, jeden Tag größer zu träumen. Ende Januar dieses Jahres verstarb das Genie mit 73 Jahren. Er habe die Welt der Mode, der Düfte, der Fotografie und der Inszenierung revolutioniert, würdigte Sandrine Groslier, Global President von Mugler Fashion & Fragrance, den Ausnahme-Menschen Mugler damals. Denn Mugler war ein Gesamtkünstler. In den 1970er Jahren gründete er sein gleichnamiges Modehaus und wurde in den folgenden Jahrzehnten durch seinen avantgardistischen, architektonischen, hyperfemininen und theatralischen Ansatz in der Haute Couture schnell berühmt. Unerwartete Materialien, Modeschauen, die als Performances konzipiert waren, olfaktorische Durchbrüche – er war einer derjenigen, die alle Codes und alle Normen brachen. Auch gesellschaftlich. Frei, avantgardistisch, hat er nie aufgehört, die Menschen in seine imaginären Welten zu entführen und in das Außergewöhnliche zu katapultieren. Foto: Dominique Issermann Fotos (3): Mugler

28 PROFILE 3/2022 szene TRENDS Christian Dior gehört mit seinen stilprägenden Entwürfen zu den Mitbegründern der Haut Couture. Bis heute ist die Strahlkraft des Namens Dior groß – auch weil Designer wie Yves Saint Laurent, Marc Bohan, Gianfranco Ferré, John Galliano und Raf Simons den Mythos Dior immer wieder neu belebten. Die Ausstellung „How to Dior“ im Berliner Kunstgewerbemuseum zeigt ihren Einfluss. Von Christian Dior zuDIOR

29 PROFILE 3/2022 CHRISTIAN DIOR – NEW LOOK 1946 gründete Christian Dior (1905 – 1957) sein eigenes Modehaus. Bereits mit seiner ersten Kollektion, die „Ligne Corolle“ (Frühjahr/Sommer 1947), ließ Christian Dior die Pariser Haute Couture nach den entbehrungsreichen Kriegsjahren wiederaufleben. Mit seinen Kleidern mit runden Hüften und Schultern, enger Taille und weitem Rock entwarf er einen „New Look“, der weltweit die Mode eines ganzen Jahrzehnts bestimmen sollte. Über die neue Silhouette seiner ersten Linie sagte Carmel Snow, Chefredakteurin von Harper’s Bazaar: „It’s quite a revolution, dear Christian Dior. Your dresses have such a new look!“ Trotz Kritik an dem enormen Stoffverbrauch entwickelte Dior mit jeder Saison eine neue Silhouette – mal körperbetont-elegant, mal jugendlich-ausgestellt. Insgesamt entwarf er in zehn Jahren 22 Kollektionen und 24 Linien. YVES SAINT LAURENT – DER REVOLUTIONÄR Nachdem der aus Algerien stammende Yves Saint Laurent (1936 – 2008) mit seinen Modezeichnungsentwürfen 1954 den Wool Secretariat Design Award gewonnen hatte, wurde Christian Dior auf ihn aufmerksam und stellte den 18-jährigen als Assistenten ein. Nur drei Jahre später, mit dem plötzlichen Tod Diors 1957, übernahm Yves Saint Laurent die Leitung des Hauses und revolutionierte mit seinen radikalen Entwürfen die Handschrift des Hauses. Mit seiner ersHow to Dior. Christian Dior und seine Nachfolger*innen, Ausstellungsansicht, Kunstgewerbemuseum 2021, © Staatliche Museen zu Berlin / David von Becker Christian Dior, Perlenbesticktes Abendkleid mit großer Samtschleife, Modell „Mexique“, Ligne Longue, Paris, H/W 1951, © Staatliche Museen zu Berlin, Kunstgewerbemuseum / StephanKlonk

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