Profile 4-2021

Blogger und Influencer haben im Beautybereich einen sehr hohen Stellenwert. Was bedeutet das für die (digitale) Marketingstrategie der Parfümerie? Patrick Hünemohr: Fans vertrauen ihren Idolen. Und wem Influencer ihr Gesicht und Namen leihen, dem winken in der Regel Umsatz- und Bekanntheitssprün- ge. Das funktionierte vor der Corona- Pandemie in den Stores zum Beispiel bei Meet & Greet-Events. Seit Corona tre- ten die Stars live imWeb auf. Das Unter- nehmensziel dahinter ist klar: Aufbau von Umsatz und Bekanntheit sowie ein positiver Imagetransfer vom Idol zur Marke. Auf die digitale Marketingstrategie sind diese Ziele genauso anzuwenden und im Erfolg messbar. Auch hier kommt es da- rauf an, den Umsatz von Beauty-Pro- dukten nach einem Online-Live-Event zu steigern und die Follower vom Influ- encer auf das eigene Unternehmen zu lenken, um die Reichweite für sich zu nutzen. Um hier allerdings einen lang- fristigen, digitalen Effekt erzielen zu wollen, braucht es einen langen Atem und eine Menge finanzieller Ressourcen. Denn Stars wissen um ihren Wert. Aus meiner Sicht muss Influencer-Marketing dem Erfolg anderer Online-Marketing- maßnahmen wie etwa dem Social Com- merce standhalten. Es ist ratsam, sich auf den klar messbaren Erfolg zu verlassen – das heißt im Zweifel auch, sich gegen Stars und Sternchen zu entscheiden. Wie kann sich die Parfümerie vor Ort in der digitalen Welt behaup- ten? Patrick Hünemohr: Die Parfümerie vor Ort lebt vom Kunden vor Ort – sowohl analog als auch digital. Um sich in der digitalen Welt zu behaupten, muss es der Parfümerie gelingen, zusätzlich zum ana- logen Schaufenster auch das neue digita- le Schaufenster des Nutzers zu erreichen, also das Smartphone, das Tablet oder den Bildschirm. Covid hat den Trend der digital-lokalen Suche nicht abbre- chen lassen, vielmehr haben sich die Su- chen „in meiner Nähe“ bei Google aus dem Bereich Schönheit und Fitness in den letzten fünf Jahren verdreifacht. Die Foto: iStockphoto PROFILE 4/2021 19

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