Profile 4-2021

ich auf Instagram die Einbindung von lokalen Influencern. Es muss nicht im- mer gleich dagibee sein! Mit einer lokal bekannten Persönlichkeit als Micro-In- fluencer kann unter Umständen sogar mehr erreicht werden. Stichwort Zeitfaktor: Facebook und Instagram müssen bespielt werden. Wie hoch ist der Auf- wand, wie hoch muss die Fre- quenz sein, damit es sich „lohnt“? Patrick Hünemohr: Im Wesentlichen dreht sich Social Media Marketing um folgende Aufgaben, die Händler in ih- rem Tagesablauf berücksichtigen müs- sen: Zunächst muss wertvoller Content für eigene Posts gesammelt werden, am besten mit Hilfe eines wöchentlichen oder monatlichen Redaktionsplans. Es müssen eigene Inhalte verfasst und pro- motet werden. Die Reaktionen darauf gilt es zu beobachten und zu moderieren. Auf diese Weise wächst eine eigene Com- munity. Hierbei gibt es zwar keine vorge- schriebene Frequenz, aber mehrere Posts oder Videos pro Woche sollten es sein, damit der Kanal lebendig bleibt. Oft- mals haben junge Mitarbeiter eine be- sonders hohe Affinität zu Social Media- Aktionen – ihnen gehen die Ideen so schnell nicht aus. Foto: iStockphoto Tipps für mehr Sichtbarkeit Wie können sich Parfümerien im Internet behaupten? Drei Empfehlungen von Patrick Hünemohr. 1. ABSOLUTE PRÄSENZ: Noch immer haben im Einzelhandel 20 Prozent der Unternehmen keine Website, damit bleibt das Schaufenster auf dem Smartphone und Bild- schirm des Nutzers dunkel. Die eigene Webseite sollte aber nicht nur vorhanden, sondern auf jeden Fall auch mobil und für die lokale Auf- findbarkeit nach dem Stichwort „Parfümerie vor Ort“ optimiert sein. Es müssen korrekte Adressdaten sowie Öffnungszeiten auf Anhieb zu finden sein, außerdem sind aktuelle Angaben zu Lieferservices, Hygienekonzep- ten und Chatfunktionen nützlich. Ich rate lokalen Händlern auch, Google My Business und andere Verzeichnisse zu nutzen, um zusätzli- chen Traffic zu generieren. 2. KONKRETE AKTIONEN Nicht nur im Lockdown ist die sichere Erreichbarkeit existenziell, um das Geschäft erfolgreich weiterführen zu können. Hierfür müssen Parfü- meriebetreiber bestimmte Maßnahmen treffen. Wichtig ist, Rufnum- mern sicherzustellen oder digitale Kontaktformulare anzubieten – zum Beispiel Online Chat bzw. Messenger Marketing über WhatsApp. Wenn über die Suchmaschinenwerbung weitere Aktionen reingeholt werden sollen, funktioniert dies über Call Only-Kampagnen oder Google-Anzei- gen, die explizit um den lokalen Standort ausgespielt werden. Auch So­ cial Media-Kanäle wie Facebook, Instagram oder Pinterest bieten hervor- ragende Möglichkeiten, im Gespräch zu bleiben. Für die jüngere Zielgruppe aus dem Beautybereich ist ein Auftritt bei TikTok mittlerwei- le nicht mehr wegzudenken. 3. TRANSAKTION Es ist wirksam, wenn eine Parfümerie vor Ort ebenfalls einen lokalen Online-Shop betreibt. Zwar buhlt sie hier auch gegen nationale Anbieter, aber ein geschickter Mehrwert vor Ort kann selbst die nationale Marke ausspielen. Das kann mit einer Click & Collect-Funktion gelingen oder dem eCommerce über Facebook und Instagram; hier sind die Shops so- gar kostenfrei. Auch besondere Services, wie Lieferdienste, sind ein gro- ßer Pluspunkt. Aus einer aktuellen Studie wissen wir, dass Nutzer vor Ort extrem loyal sind – die Parfümerie muss aber aktiv sein, um die Lo- yalität ausleben zu können. Ansonsten ist der Nutzer mit einem Klick bei Amazon und Co. gelandet! PROFILE 4/2021 21

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