Profile 4-2021

Weiterbildung war für Unternehmen schon immer ein wichtiges Thema, um Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für neue Technologien oder Aufgaben zu qualifizieren. Upskilling heißt nun das neue Zauberwort, das die Digitalisierung in den Mittelpunkt stellt. E s gibt mittlerweile kaum eine Branche oder ein Berufsfeld, das ohne digitale Arbeitsschrit- te auskommt. Besonders stark ist der Wandel im Einzelhandel zu spüren. Kundenkommunikation fin- det nicht mehr nur im Laden statt, son- dern auf vielen Kanälen. Waren werden per App, Plattform oder Einkaufsver- band digital und oft automatisiert geor- dert. Für Unternehmen stellt sich daher nicht die Frage, ob sie Beschäftigte in Sachen Digitalisierung fit machen, son- dern wie und in welcher Form. So geht es beim Upskilling darum, Fähigkeiten und Kenntnisse in einem bestimmten Bereich auf ein neues Niveau zu bringen. Höherqualifizierung beschreibt daher Upskilling am besten. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sollen dabei unterstützt werden, in ihrer aktuellen Position quali- fizierter und relevanter zu werden. Eine aktuelle Studie des World Economic Fo- rums in Zusammenarbeit mit der Unter- nehmensberatung PwC schreibt Upskil- ling eine Schlüsselrolle bei Wohlstand und Entwicklung zu. Nicht zu verwechseln ist Upskilling mit Reskilling. Dabei handelt sich um die klassische Umschulung, bei der Men- schen neue Fähigkeiten erlernen, um später eine andere Tätigkeit auszuüben. Für Unternehmen rechnet sich die In- vestition in Upskilling. Denn die Alter- native dazu sind ab einem bestimmten Punkt die Suche und Einarbeitung neu- er Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Qualifizierte Fachkräfte sind daher Wettbewerbsvorteil und Erfolgsfaktor zugleich. Wie kann Upskilling nun konkret gelin- gen? Welche Form der Qualifizierung ein Unternehmen wählt, hängt von sei- ner Struktur, aber auch von den persön- lichen Vorlieben der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ab. Sie sollten immer mitberücksichtigt werden, damit das Projekt Upskilling gelingt. Denn nur wer Spaß am Lernen und Lust auf Neues hat, ist motiviert und engagiert dabei. Bewährt hat sich auch eine Kombination aus mehreren Maßnahmen: • Learning by doing: Die effizienteste Art des Upskilling am Arbeitsplatz ist eine höhere Verantwortlichkeit oder ein erweitertes Arbeitspensum. Um Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter da- bei nicht allein zu lassen und sie zu überfordern, sollte ihnen eine Kollegin oder Kollege an die Seite gestellt wer- den, die oder der genau diese Fähigkei- ten schon besitzt. So können erfahrene Beschäftigte die Rolle eines Mentors übernehmen – umgekehrt können Äl- tere vom „Insta & Co.“-Know-how der Jüngeren profitieren. • E-Learning: Um die Qualifizierung auszuweiten, bieten E-Learning-Platt- formen im Internet eine kostengünsti- ge Upskillingstrategie. Es gibt E-Lear- ning-Plattformen für nahezu jeden Wirtschaftszweig und jede Branche. Der Vorteil: Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter können in ihrem eigenen Tempo lernen. • Seminare und Webinare: Eine weitere erfolgreiche Höherqualifizierungsstra- tegie besteht darin, Beschäftigten Wei- terbildung in Form von Seminaren oder Webinaren zu ermöglichen. Der Vorteil hier: Sie erhalten nicht nur Ein- blicke in Trends und lernen von Bran- chenführern, sondern haben auch die Möglichkeit, sich zu vernetzen. leben TRENDS PROFILE 4/2021 36

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