Profile 5-2023

Mae West als Löwenbändigerin Tira in „I‘m No Angel“ (1933) oder das sinnliche Perlenkleid für Theda Bara in dem verschollenen Film „Cleopatra“ (Regie: J. Gordon Edwards, 1917). GRENZÜBERSCHREITENDE DIVEN Die Ausstellung feiert aber auch die Diva von heute und untersucht, wie Künstler*innen aller Geschlechter den Titel „Diva“ als Ausdruck ihrer Kunst, ihrer Stimme und ihres Selbstverständnisses neu definiert und für sich beansprucht haben. Die Ausstellung befragt Diven, die sich in der traditionell von Männern dominierten Musik- und Filmbranche bewegen, diejenigen, die ihre Aktivitäten auf die Geschäftswelt ausgeweitet haben, und das Phänomen der Marke Diva durch Künstlerinnen wie Rihanna, Dolly Parton und Barbra Streisand. Es wird erforscht, wie die moderne Künstlerin ihre Stimme einsetzt, um sozialen und politischen Wandel zu ermöglichen, wie Künstlerinnen wie Billie Holliday, Nina Simone und Ella Fitzgerald Gegenwind, Kritik und Gefahr ertragen haben, um sich dem Status quo zu widersetzen, und wie Aretha Franklins Hymne „Respect“ (1967) zu einer Hymne der Frauenbewegung und der amerikanischen Bürgerrechtsbewegung wurde. Es werden grenzüberschreitende Diven wie Grace Jones, Annie Lennox, Prince und Elton John vorgestellt, und es wird gezeigt, wie diese sich von den Beschränkungen der traditionellen Repräsentation emanzipiert haben, indem sie Kostüme, Androgynität und Performancestil als Mittel nutzten, um ihre Beziehung zu Sexualität, Geschlecht und Körper auszudrücken. So haben Diven wie Björk, Siouxsie Sioux und Missy Elliott keine Angst davor, sich zu verwandeln und neu zu erfinden. Lizzo wearing Viktor&Rolf, New York City, 2021. Photo: Gotham/GC Images/Getty Images. Grace Jones wearing Issey Miyake molded corset, Drury Lane, 1981. Photograph © David Corio 47 PROFILE GOLD EDITION 2023

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