Profile 6-2022

hne Schmuck geht es nicht – egal, ob es sich dabei um diamantenbesetzte „Grillz“ also Zahnschmuck, überdimensionale „truck style“-Anhänger, bust down-Rolex- und Patek Phillippe-Uhren oder eine Tiffany-Halskette handelt. Der exzessive Bling ist das glitzernde Statement einer kollektiven Identität – kompromisslos, charismatisch und mit viel Street-Smartness. „Ice Cold. A Hiphop Jewelry History“, wie der neue 2,8 Kilogramm schwere Bildband des Taschen Verlags heißt, umspannt die gesamte Geschichte des Hiphop-Schmucks von den 1980ern bis heute – es ist die Verbindung des Hiphop-Narrativs und seiner Visualisierung. Hunderte von ungewöhnlichen Fotos präsentieren alle wichtigen Hiphop-Künstler*innen und feiern „Ice“, wie im Rap Brillanten und auffälliger Schmuck bezeichnet wird, als den Ausdruck der Identität und Selbstdarstellung. Nach den Anfängen mit Run-DMCs goldenen adidas-Anhängern und Eric B. & Rakims pompösen Dookie-Ketten und MercedesMedaillons entwickelt sich der Hiphop-Schmuck vom Street-Accessoire zu einer boomenden Designkultur. Die Tradition des Schaulaufens erreicht neue Höhepunkte mit Künstlern wie Pharrell Williams, Jay-Z, Gucci Mane und Cardi B, deren immer exklusivere 32 PROFILE 6/2022 szene TRENDS

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