ting Hub flossen allein im Jahr 2021 weltweit mehr als 2,5 Milliarden USDollar in entsprechende Kampagnen, wobei der Anteil von Hautpflegeprodukten kontinuierlich zunahm. Unternehmen haben erkannt, dass die Authentizität und das Vertrauen, das Skinfluencer genießen, eine wertvolle Ressource darstellen. Viele Marken integrieren Skinfluencer nicht nur in ihre Werbekampagnen, sondern beziehen sie auch in die Produktentwicklung ein. So führt die enge Zusammenarbeit oft zu innovativen Produkten, die exakt auf die Bedürfnisse der Zielgruppe zugeschnitten sind. Beispiele hierfür sind etwa speziell entwickelte Hautpflegeserien, die in Zusammenarbeit mit bekannten Skinfluencern entstanden sind. Diese Produkte zeichnen sich häufig durch eine transparente Deklaration der Inhaltsstoffe und eine wissenschaftlich fundierte Wirksamkeitsprüfung aus. Eine Erhebung ergab, dass 78 Prozent der Konsument:innen Produkte bevorzugen, die in Koopera- tion mit Expert:innen entwickelt wurden, da hier eine höhere Glaubwürdigkeit und Vertrauensbasis vermutet wird. PROFESSIONALISIERUNG BIRGT CHANCE UND RISIKO Die Popularität von Skinfluencer:innen variiert regional, wobei westliche Märkte wie die USA, Deutschland und Großbritannien als Vorreiter gelten. In diesen Regionen ist das Bewusstsein für Hautpflegeprodukte und deren Wirkung besonders hoch, was die Nachfrage nach authentischen und fundierten Informationen zusätzlich ankurbelt. In Asien, insbesondere in Ländern wie Südkorea und Japan, hat die Hautpflege bereits eine lange Tradition und eine ausgeprägte Marktstruktur – hier spielen Skinfluencer eine ergänzende Rolle, indem sie moderne Trends mit traditionellen Pflegeansätzen verknüpfen. In Südkorea etwa vertrauen 70 Prozent der Konsumenten bei der Auswahl von Hautpflegeprodukten stark auf Online-Rezensionen und Empfehlungen, wobei die Anzahl der Follower eines Skinfluencers oftmals als Qualitätsmerkmal interpretiert wird. Ein wesentlicher Unterschied zu anderen Influencern liegt in der zunehmenden Professionalisierung der Skinfluencer. Viele von ihnen kooperieren mit Dermatologen und Forschungseinrichtungen, um die wissenschaftliche Grundlage ihrer Empfehlungen zu untermauern. Dieser Trend spiegelt sich auch in der Qualitätswahrnehmung wider: Studien haben gezeigt, dass 65 Prozent der Konsument:innen die Empfehlungen von Skinfluencern als glaubwürdiger einstufen als traditionelle Werbebotschaften, sofern diese auf fundierten Informationen basieren. Gleichzeitig steigt der Anspruch der Zielgruppe an Transparenz und Nachvollziehbarkeit der vermittelten Inhalte. Skinfluencer, die ihre eigene Hautpflegeroutine detailliert erläutern, Produkte auf wissenschaftlicher Basis testen und kritische Rückmeldungen einholen, genießen daher ein besonders hohes Vertrauen. TRANSPARENZ UND VERANTWORTUNG Die wirtschaftliche Relevanz von Skinfluencern wird in Zukunft weiter zunehmen. Expert:innen prognostizieren, dass der Marktanteil von Influencer-Marketing im Beauty-Bereich in den nächsten fünf Jahren um weitere 20 bis 30 Prozent wachsen könnte. Die steigende Nachfrage nach individualisierten und authentischen Inhalten wird dabei als Haupttreiber gesehen. Zahlreiche Marktforschungsinstitute gehen davon aus, dass insbesondere die jüngere Generation – Millennials und die Generation Z – weiterhin verstärkt auf Empfehlungen aus sozialen Medien zurückgreifen wird. Dies führt zu einem anhaltenden Trend, bei dem Skinfluencer nicht nur als Marketingkanal, sondern auch als Trendsetter und Innovationstreiber fungieren. Unternehmen investieren bereits verstärkt in langfristige Kooperationen und Markenbotschafter-Programme, um sich in einem zunehmend umkämpften Marktumfeld zu behaupten. Trotz der positiven Entwicklung gibt es auch Herausforderungen und kritische Stimmen. Ein häufig diskutiertes Thema ist die Frage der Authentizität: Bei der hohen Zahl an Kooperationen besteht die Gefahr, dass Empfehlungen zu sehr von kommerziellen Interessen geprägt werden. Rund 30 Prozent der Konsument:innen stehen solchen oft gesponserten Inhalten skeptisch gegenüber und wünschen unabhängige und objektive Bewertungen Darüber hinaus stehen Skinfluencer vermehrt in der Verantwortung, wissenschaftlich korrekte Informationen zu vermitteln und bei gesundheitlich relevanten Themen eine präzise Abgrenzung zwischen persönlicher Meinung und evidenzbasierter Beratung vorzunehmen. Diese Herausforderung erfordert von den Akteuren nicht nur eine transparente Kennzeichnung von Werbung, sondern auch eine kontinuierliche Weiterbildung und den Austausch mit Expert:innen. Fotos: iStockphoto (2) 22 PROFILE 2/2025 szene TRENDS
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