EXPLOSION AN INNOVATION Nachdem Bailey den Stil der Swinging Sixties mitgeprägt hatte, stellte die Mode der Achtziger eine ganz neue Herausforderung dar: leuchtendere Farben, noch mehr Glamour, hochgewachsene Models, extremes Make-up, Spandex, Lycra, Jumpsuits, Power-Dressing, Big Hair und, wie die ehemalige Kreativdirektorin der amerikanischen Vogue Grace Coddington es im Vorwort formuliert, „Jackets mit riesigen Schulterpolstern, die über den allerkürzesten Miniröcken und gefährlich hohen Schuhen getragen wurden.“ Das Jahrzehnt war von maximalistischer Ästhetik geprägt: breite Schultern, taillierte Silhouetten, kräftige Farben, glänzende Stoffe und luxuriöse Materialien. Oft übertrieben und theaterhaft, war die Mode damit eine visuelle Darstellung des unaufhörlichen Strebens nach Reichtum, Macht und Anerkennung. Man konnte sich nicht nur in teuren Designermarken kleiden, sondern auch im „Loud Luxury“-Stil, der von grellen Farben und opulenten Materialien geprägt EIN GEFÜHL VON UNMITTELBARKEIT Der gebürtige Londoner David Bailey (Jg. 1938) gilt als einer der Begründer der zeitgenössischen Fotografie und hat einige der ikonischen Porträts der letzten fünf Jahrzehnte erschaffen. Baileys Frühwerk fing die Atmosphäre vom Swinging London der 1960er-Jahre ein und definierte sie gleichzeitig: Er machte eine neue Generation von Models wie Jean Shrimpton und Penelope Tree zu Stars. Bailey verstand es, die Energie des neuen und informellen Street-Styles in seinem Werk zu kanalisieren und einen neuen lässig-coolen Stil zu kreieren. Von der Moderne inspiriert, verlieh er seinen Arbeiten durch Verwendung einer sehr direkten, angeschnittenen Perspektive ein Gefühl von Bewegung und Unmittelbarkeit. Neben der Fotografie arbeitet Bailey auch in den Bereichen Werbung, Film, Malerei und Bildhauerei. 34 PROFILE 2/2025 leben TRENDS
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