DAS TRENDMAGAZIN FÜR DIE PARFÜMERIE FEBRUAR/MÄRZ 2025
THE NEW INTENSE PERFUME
Dass die Beauty-Branche für die Menschen, die dort arbeiten, eine der schönsten ist, können wir alle bestätigen. Doch woran liegt das eigentlich genau? Mit Sicherheit ist es die Emotionalität der Branche, denn Beauty-Expert:innen machen Menschen nun einmal glücklich – sei es durch tolle Produkte, durch spannende Geschichten oder eine umfassende Beratung. Wir können uns auch glücklich schätzen, in einem Markt zu arbeiten, der seit Jahren stetig und solide wächst, der gut durch die Pandemie gekommen ist, in dem viele tolle Marken seit Jahren das Fundament ausmachen, nachhaltig und innovativ weiterentwickelt, auf die heutigen Kund:innenbedürfnisse angepasst. Kund:innen sind heute dank Internet und Social Media sehr viel informierter als früher und haben Lust auf Beauty und allem, mit dem sie sich schöner fühlen. Die Konstanz des Marktes wird auch und gerade in der Parfümerie sichtbar, die als Brücke von den Herstellern zu den Endkonsument:innen dient. Die Position der Parfümerie ist für Achim Spannagel, General Manager Lancôme DACH, so auch eine besondere Verpflichtung. Im Interview mit PROFILE spricht er über seine Vision für die Marke, ihr Verständnis von Schönheit und ihre Besonderheit: die Kunst der Formulierung. Die Sichtbarkeit und Erlebbarkeit von Marken in der Parfümerie bleibt für ihn wichtig. Nur in der Parfümerie kann man die Düfte riechen, die Farben live testen. Auf dem Handy geht das nicht, wenn auch das Ausprobieren und Testen von Lippenstift & Co. heute selbst im Luxus-Segment dank KI am Handy möglich sind. Reingeschnuppert hat die PROFILE in dieser Ausgabe auch in das Duftmuseum Sensoria in Holzminden, der Wiege der heute weltweit florierenden Duft- und Aromenindustrie. Mehr als 60 Düfte werden dort erlebbar – und die Begeisterung, mit der Geschäftsführerin Barbara Richter über ihr „Erlebnishaus“ im Interview spricht, macht deutlich: Es ist einen Besuch wert! Wir wünschen Ihnen in diesem Sinn ein erlebnisreiches Jahr mit vielen spannenden (Kund:innen-)Kontakten. SCHÖNHEIT, WACHSTUM UND DIE ZUKUNFT editorial
DAS TRENDMAGAZIN FÜR DIE PARFÜMERIE 1/2025 E-PAPER www.markenverlag.de/profile INHALT 08 Interview mit Achim Spannagel 24 Zwischen Behaglichkeit und Quiet Luxury: Mocha Moussa SCHÖNHEIT MARKEN UND MENSCHEN 08 „Wir wollen die Emotionalität der Marke stärken“: Achim Spannagel, General Manager DACH bei Lancôme, über die Beauty-Brand 17 Jean Paul Gaultier: Spiel mit dem Feuer 18 Rabanne: IT-Girl trifft Nachtschwärmer 28 Neue Düfte 30 Pflege-News 31 Coty und Svarowski entwickeln neue Produkte 32 Nobilis gewinnt BDK Parfums 34 Wie aus Düften Duftkerzen werden SZENE TRENDS 06 Studie: Jugendliche und TikTok 14 Shopping der Zukunft: Vier aktuelle Trends LEBEN TRENDS 20 Zu Gast im Duftmuseum „Sensoria“ 24 Zwischen Behaglichkeit und Quiet Luxury: Mocha Moussa 27 Gesünder & gelassener: Was wir uns vornehmen 20 Zu Gast im Duftmuseum „Sensoria“ 01 2025 Herausgeber und Verlag Marken Verlag GmbH Vogelsanger Str. 187 50825 Köln Telefon (02 21) 95 74 27-0 E-Mail: marken-info@markenverlag.de Chefredaktion Silke Bruns (verantwortlich für Szene und Marken) und Susanne Mittenhuber (verantwortlich für Leben und Menschen) Kleiststr. 25 46047 Oberhausen Telefon (0208) 75 78 204 E-Mail: profile@markenverlag.de Abonnement PressUp GmbH Wandsbeker Allee 1 22041 Hamburg Telefon (040) 38 66 66 321 E-Mail: markenverlag@pressup.de Anzeigenpreisliste Nr. 17 vom 1.1.2025 Anzeigenmarketing Verlagsvertretung Volker Geuer Volker Geuer Telefon (04122) 999 79-0 E-Mail: office@geuermedien.de Anzeigenverwaltung Marken Verlag GmbH Sabine Sakalidis Telefon (0221) 95 74 27-24 E-Mail: anzeigen@markenverlag.de Layout Fronz Daten Service GmbH & Co. KG Marktweg 42, 47608 Geldern Druck Himmer GmbH Steinerne Furt 95 86167 Augsburg ISSN 1869-375X Der Umwelt zuliebe gedruckt auf chlorfrei gebleichtem Papier. Nachdruck nur mit Genehmigung Erscheinungsweise: 6-mal jährlich Bezugspreise: Einzelheft E 6,00. Sammelbezug einzelner Ausgaben auf Anfrage, Jahresabonnement E 32,- einschl. Porto für Inland. E 32,- zuzüglich Porto für Ausland, für Auszubildende E 21,- einschließlich Porto. Foto: Claudia Warneke Foto: Lancôme Foto: iStockphoto
Wie verändert TikTok das Mindset von Jugendlichen? Das Überraschende: Die jungen Nutzerinnen und Nutzer wissen selbst sehr genau, welche Auswirkungen ein andauernder TikTokKonsum haben kann. Das zeigt die aktuelle tiefenpsychologisch-repräsentative Jugendstudie „TikTok ungeschminkt“ im Auftrag des Industrieverbands Körperpflege- und Waschmittel (IKW), die von Lönneker & Imdahl rheingold salon durchgeführt wurde. Die Nutzung von TikTok liegt danach bei 78 Prozent aller Befragten bei ein bis drei Stunden täglich, 22 Prozent sind sogar bis zu zehn Stunden oder mehr pro Tag bei TikTok unterwegs. 70 Prozent der Jugendlichen haben die Erfahrung gemacht, dass TikTok wegen der ständigen Dopaminausschüttung abhängig macht, 69 Prozent sehen ihre Konzentration gefährdet. 61 Prozent befürchten, durch TikTok zu „verblöden“, und 61 Prozent beklagen, nichts von den unzähligen TikTok-Inhalten verarbeiten zu können. Die jungen Menschen befürchten, auf TikTok hängenzubleiben und sich in Traumwelten zu verlieren. Viele Jugendliche merken, dass sie die Kontrolle verlieren und das Denken abstellen, dennoch schaffen sie es nicht, sich zu distanzieren. Rund ein Viertel der Befragten versucht, einen neuen Umgang mit TikTok zu finden. Doch die meisten davon führen eine „On-off-Beziehung“ mit der sozialen Plattform: So löschen sie den Kanal immer mal, kehren dann aber wieder zurück. Die Angst, etwas zu verpassen, lässt viele junge Social-Media-Nutzer:innen nicht von TikTok loskommen. Wichtig ist ihnen das frühe Entdecken und Setzen von Trends: 68 Prozent glauben, dass Trends bei TikTok beginnen und später auf anderen Plattformen zu finden sind. Um informiert zu bleiben, müssen sie regelmäßig TikTok schauen – denken sie. Das gilt auch für die Interaktion mit ihren Interessengruppen. TikTok macht es möglich, sich zu seiner „Bubble“ zu bekennen, doch dafür ist es nötig, dieselben Inhalte zu konsumieren, um mitreden zu können, zum Beispiel bei „Memes“, Medieninhalten, die sich vorwiegend im Internet verbreiten. Sortimente spannend gestalten und den Point of Sale von seiner besten Seite zeigen: Die internationale Konsumgüterleitmesse Ambiente in Frankfurt bot Facheinkäufer:innen der unterschiedlichsten Handelssektoren aus aller Welt dazu Anfang Februar jede Menge Gelegenheit. Für die Trendsuchenden wurden wieder die entscheidenden internationalen Stilrichtungen im Konsumgüterbereich abgebildet. Erster Hotspot zur Orientierung und wertvolle Orderhilfe war das Trendareal mit den inszenierten Ambiente Trends 25+. Die Ambiente gilt erste und wichtigste Anlaufstelle, um Netzwerke für den Geschäftserfolg zu knüpfen und auszubauen. Metathemen wie Nachhaltigkeit, Design & Lifestyle, New Work, Digitalisierung und Future Retail bestimmten das Rahmenprogramm der Messe. Geballtes Expertenwissen dazu gab es in verschiedenen Academies, unter anderem zu Hospitality und Future of Work. PROFILE ALS E-PAPER Die komplette Ausgabe PROFILE – Das Trendmagazin für die Parfümerie steht immer auch als E-Paper für Tablet, Smartphone oder PC zur Verfügung unter: Wir wünschen Ihnen viel Spaß mit der digitalen PROFILE! www.markenverlag.de/profile JUGENDLICHE KOMMEN VON TIKTOK NICHT LOS Foto: Messe Frankfurt Exhibition GmbH/Petra Welzel ERFOLG REICHE Ambiente Fotos (2): iStockphoto 6 PROFILE 1/2025 szene TRENDS
Jetzt Ticket sichern! beauty.de/tickets 28.–30.03.2025 ONLY FOR PROFESSIONALS Deutsche Beschäftigte verdienen im Durchschnitt ein Jahresgehalt von 50.239 Euro. Das entspricht einer Steigerung im Vergleich zum Vorjahr von 2,1 Prozent. So lautet das Ergebnis des „kununu Gehaltscheck 2025“, der umfangreichsten Gehaltsanalyse für den deutschen Arbeitsmarkt. Was die 20 größten Städte in Deutschland betrifft, verdienen Menschen in den Großstädten Sachsens und des Ruhrgebiets am wenigsten. Während das Durchschnittsgehalt in Leipzig bei 44.359 Euro liegt, verdienen Beschäftigte in München im Mittel 58.540 Euro pro Jahr. In den Top 5 beim Einkommen liegen neben der bayerischen Landeshauptstadt noch Frankfurt, Stuttgart, Bonn und Düsseldorf. Die kununu-Daten für dieses Jahr bestätigen neben den regionalen Gehaltsunterschieden auch einen nach wie vor großen „Gender Pay Gap“ auf dem deutschen Arbeitsmarkt. So verdienen Frauen im Schnitt 45.887 Euro jährlich und damit 6.920 Euro weniger als ihre männlichen Kollegen, die auf 52.807 Euro kommen. Frauen haben (noch immer) weniger Gehalt 7 PROFILE 1/2025
schönheit MARKEN+MENSCHEN PROFILE 1/2025 8 Fotos (3): Lancôme
PROFILE: Sie sind seit einem Jahr General Manager bei Lancôme für die Regionen Deutschland, Österreich und die Schweiz. Mit welchen Plänen sind Sie gestartet? Achim Spannagel: Nachdem ich die Marke Lancôme seit fast 20 Jahren kenne, unter anderem als Verantwortlicher für das Marketing, ist mir ihr Terrain gut vertraut. Lancôme ist eine wunderschöne, aber durchaus auch komplexe, vielseitige Marke. Was aber habe ich mir vorgenommen? Strategien, Visionen und Dreijahrespläne für eine Marke sind das eine. Aber mir geht es auch und gerade darum, dass wir die Emotionalität, die unsere Marke ausmacht, weiter stärken. Konkret ist es mir wichtig, die Verbindung zum Handel mehr in den Mittelpunkt zu stellen. Die Pandemie wirkt hier noch stark nach, denn in der Zeit war es einfach schwieriger, den persönlichen Kontakt zu den Händler:innen zu pflegen. Ich denke, wir haben alle feststellen müssen, dass es mehr Zeit braucht, diese Lücke wieder zu schließen, als wir gedacht haben. Grundsätzlich können wir als Kosmetikhersteller aber schon dankbar für einen per se nachgefragten und wachsenden Markt sein, der ein stetiges, solides Wachstum verzeichnet. Auch deshalb ist es natürlich wichtig, uns noch stärker auf die Konsument:innen zu fokussieren. Vielleicht ist das die kurze Antwort auf Ihre Frage: Am Ende des Tages wollen wir die Konsument:innen glücklich machen und auch ein starker Partner für den Handel sein. Duft, Pflege, Make-up: Welche Schwerpunkte setzen Sie? Wenn wir uns die Zahlen anschauen, macht der Duft ungefähr die Hälfte unseres Geschäfts aus, sicherlich auch getragen von unserem modernen Klassiker „La vie est belle“. Aber unser Ziel ist es durchaus, den Bereich Gesichtspflege auszubauen – mit einem Fokus auf innovative Technologien und Beauty-Tech. Beauty Tech eröffnet die Möglichkeit einer Personalisierung des Produktangebots und einer Individualisierung der Kommunikation mit den Kund:innen. Dafür steht L´Oréal – und gerade auch L´Oréal Luxe mit den Premiummarken, zu denen Lancôme gehört – in der Branche. Durch den Einsatz neuer, innovativer technischer Anwendungen und Geräte wollen wir auch weiterhin unserem Anspruch, Innovationstreiber zu sein, gerecht werden. Die Pflege ist für Kosmetikhersteller immer ein hoch strategisches Thema, weil die Kund:innen in diesem Bereich sehr loyal sind... Absolut: Die Kund:innen im Bereich Duft oder auch Make-up sind gerne ein bisschen sprunghaft. Aber die Kund:in, die einmal ihre Lieblingspflege für sich Lancôme ist seit Jahren die Nummer 1 Beauty-Brand für Frauen. Achim Spannagel, General Manager DACH bei Lancôme, über die Vision für die Marke, ihr Verständnis von Schönheit und ihre Besonderheit: die Kunst der Formulierung. Wir wollen die stärken Emotionalität der Marke „ „ PROFILE 1/2025 9
gefunden hat, bleibt dieser treu. Genau deshalb sind für die Gesichtspflege ein gutes Produkt und gute Technologien – also ein starkes Fundament – besonders wichtig. An der ein oder anderen Stelle braucht es auch sicherlich ein bisschen mehr Geduld, weil es länger dauert, um die Konsument:innen zu erreichen. Aber wenn man das geschafft hat, ist das für eine Marke sehr wertvoll. Was kann der Handel denn in diesem Jahr von Lancôme erwarten? Wir haben in diesem Jahr – neben ganz vielen spannenden Lancierungen in den Bereichen Duft, Pflege und Make-up – drei Highlight-Themen: Im Februar kommt ein neuer Idôle-Duft auf den Markt, außerdem der neue Mascara Lash Idôle Flutter. Im April können sich Handel und Konsument:innen über ein neues Produkt in unserer Pflegelinie Rénergie freuen – ein wirklich tolles Produkt. Und im zweiten Halbjahr gibt es dann im Bereich Duft auf jeden Fall eine besondere Neuheit. Die Welt verändert sich immer schneller, die Bedürfnisse der Konsument:innen auch. Inwieweit muss sich auch eine Marke wie Lancôme anpassen? Wir müssen uns sicherlich darauf einstellen, aber wir müssen uns nicht neu erfinden – und wir müssen uns auch nicht um jeden Preis verjüngen. Lancôme ist von Anfang eine Marke gewesen, die sehr mit den Frauen – mit allen Frauen – auf Augenhöhe gesprochen hat. Bei Lancôme soll und kann sich jede Frau wohlfühlen, so wie sie ist. Zu unseren Markenbotschafter:innen gehören beispielsweise Isabella Rossellini und Nina Chuba. Die eine ist über 70 Jahre, die andere 26. Beide verbindet, dass sie etwas zu sagen haben, dass sie Persönlichkeiten sind! Diese Bandbreite – und damit auch ein breites Frauenbild und ein breites Bild von Schönheit – zeichnet uns aus. Mit „La vie est belle“ haben wir eine absolute Ikone im Portfolio, die heute so modern ist, wie vor zwölf Jahren, als der Duft lanciert wurde – ein sehr schöner, beliebter und demokratischer Duft, den Schauspielerin Julia Roberts mit ihrem strahlenden Lächeln nach wie vor absolut glaubwürdig präsentiert. Gleichzeitig gehen wir beispielsweise mit unserem Idôle-Duft in eine neue, trendigere Richtung – und können den einen oder die andere damit sicherlich auch überraschen. Gerade bei der jungen Zielgruppe hilft natürlich auch unsere Kategorie Make-up. Aber wir haben wirklich viele Kund:innen, die 60plus sind – und darüber freue ich mich. Einmal davon abgesehen, dass die heutigen 60-Jährigen ganz andere 60-Jährige sind als vor 20 oder 30 Jahren ... Technologie und Innovation sind wichtige Säulen der Marke. Was zeichnet Lancôme hier aus? Ganz eindeutig die Qualität unserer Formeln und Texturen. Das gilt für alle Produkte, aber speziell für unsere Pflegeprodukte. Wenn es einen Trend auf dem Kosmetikmarkt gibt, dann der hohe Bedarf nach wirklichen technologischen, innovativen Neuheiten mit den besten und wirksamsten Möglichkeiten für die Hautpflege. Jede Konsument:in, die ein Produkt von Lancôme verwendet, kann sich glücklich schätzen – das sage ich voller Überzeugung und in Kenntnis der Leistungen unserer Labore und des Know-hows unseres Produktentwickler:innen. Dabei ist es die Kunst der Formulierung, die bei Lancôme eine ganz besondere ist: Wenn wir einer Pflege einen Sonnenschutzfilter beigeben, dann spürt die Verwender:in das auf der Haut nicht. Diese Verbindung von Technologie und Haptik zeichnet uns aus. Auch beim Thema Beauty-Tech haben wir eine Vorreiterrolle inne: Wir verbinden intelligente Hautanalyse und maßgeschneiderte Lösungen, mit fachkundiger Beratung. Gerade erst haben wir ein hochmodernes Gerät vorgestellt, das in wenigen Minuten die Proteinstruktur der Haut analysieren kann – das ist eine ganz neue Basis für individualisierte Pflegeempfehlungen. Der Handel hat Ihre Berufung vor einem Jahr begrüßt – aufgrund Ihres klaren Bekenntnisses zum selektiven Vertrieb und der beabsichtigten Intensivierung der Zusammenarbeit mit den Handelspartnern. Welche Akzente konnten Sie hier setzen? Der Kontakt zum Handel ist mir sehr wichtig. Denn der Handel – und gerade auch der private Fachhandel – ist es, der unsere so selektive Branche so besonders macht. Die Mitarbeiter:innen im Verkauf spielen hier eine wichtige Rolle als Brücke zu den Konsument:innen. Ich habe versucht, den Handel vom Beginn meiner neuen Tätigkeit an, auf meinem Weg mitzunehmen – angefangen mit persönlichen Briefen bis hin zu Besuchen vor Ort. Ich habe meine Vision mit den Handelspartnern geteilt, aber auch die Bedürfnisse und Fragen der Händler:innen mit nach Düsseldorf und Paris genommen. Dieser Dialog mit unPROFILE 1/2025 10 schönheit MARKEN+MENSCHEN
seren großen und kleinen Handelspartnern ist mir wichtig und ich werde ihn auch in Zukunft aufrechthalten. Natürlich werden auch unsere Außendienst- und Trainingsteams weiterhin in engem Kontakt mit dem Handel stehen. Denn: Ohne unsere Partner vor Ort geht es nicht: Wir brauchen einander! Was haben Sie aus den Gesprächen konkret mitgenommen? Zunächst einmal hat es gutgetan festzustellen, dass unsere Partner die Marke Lancôme schätzen, mögen und auch brauchen. Die Marke ist über viele Jahre ein ganz elementarer Bestandteil ihres Geschäftes und hat als Nummer 1 bei den Kosmetikmarken für Frauen eine breite Basis. Mir ist in den Gesprächen einmal mehr bewusst geworden, dass die Marke für ihre Emotionalität und das Persönliche, das sie ausmacht, geschätzt wird. Was uns abhebt, ist unsere Nahbarkeit und dass wir Lösungen für alle Frauen bzw. für unterschiedlichen Kund:innengruppen anbieten – vom Make-up-Produkt unter 30 Euro bis hin zur Premium Gesichtspflege über 200 Euro. Die Händler:innen wünschen sich deshalb auch sehr stark, dass wir weiterhin über die Innovation auch mit interessanten Neuheiten das Geschäft beleben. Das ist ein Wunsch, den wir gerne erfüllen, aber natürlich auch ein Auftrag! Die Domaine de la Rose im südfranzösischen Grasse, der Wiege der Parfümerie, ist ein Ort, der die Magie von Lancôme erlebbar macht. Was verbinden Sie mit diesem Ort? Dieser Ort ist wirklich atemberaubend und verkörpert die Marke sehr, sehr stark. Die Rose ist seit 1935 das Herzstück von Lancôme – als Symbol und wichtiger Wirkstoff in unseren Produkten. Sie ist damit Teil unserer Marke und damit unserer DNA. Ein Besuch in der wirklich außergewöhnlichen Domaine de la Rose ist eine einzige Inspiration: Das vier Hektar große Areal wird bereits seit Jahrhunderten kultiviert und Lancôme hat dort jetzt einen Zufluchtsort für die Artenvielfalt und ein Zuhause für unsere biologischen Centifolia-Rosen geschaffen. Man findet sich dort in einer anderen Welt wieder: Das Licht, der Ausblick, das rosafarbene Haus, dieses Tal – das ist atemberaubend. Die Domaine de La Rose ist übrigens an bestimmten Tagen auch für die Öffentlichkeit zugänglich – und ich kann nur jedem raten, diese Möglichkeit zu nutzen – ein Gänsehautmoment. Ein Jahr ist eine kurze Zeitspanne, trotzdem die Frage: Wo stehen Sie denn ein Jahr, nachdem Sie zum General Manager berufen wurden? Natürlich bin ich weit davon entfernt zu sagen, wir haben schon alles erreicht und können hinter alles einen Haken machen. Aber wir haben wichtige Grundvoraussetzungen geschaffen, auf die wir in diesem und im nächsten Jahr aufbauen können. Lancôme wird in diesem Jahr 90 Jahre alt – oder besser gesagt: jung. Die Marke besitzt starkes Fundament und eine beeindruckende Historie. Aus ihrer Tradition erwächst eine besondere Verantwortung. Dazu gehört auch die Verpflichtung, sich mit den Trends der Zukunft auseinandersetzen – beispielsweise dem Thema Longevity, das uns noch in ganz andere Bereiche als den der klassischen Pflege führt. Keine Frage: Lancôme war vor 90 Jahren da – und wir werden auch weiterhin so viel in Innovationen und Fortschritte investieren, dass die Marke auch in 90 Jahren noch da sein wird. Interview: Silke Bruns PROFILE 1/2025 11 Fotos (4): NeM Architectes für Lancôme
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Wenn die Haut aus dem Gleichgewicht gerät und vermehrt zu Trockenheit und Rötungen neigt, bietet die neue SENSAI COMFORTING BARRIER ESSENCE Soforthilfe: Sie verleiht der Haut ein Gefühl tiefer Entspannung und sanfter Pflege. Die SENSAI COMFORTING BARRIER ESSENCE zur Beruhigung empfindlicher Haut verbindet einmal mehr höchste Technologie, neueste Forschung und optimale Verträglichkeit. Die schnell einziehende Essenz ergänzt die gewohnte AntiAgeing-Hautpflege und ermöglicht auch bei irritierter Haut die Verwendung eines entsprechenden Produkts. Die neuartige Formel sorgt dafür, dass Verwenderinnen keine Kompromisse zwischen Effizienz und Sanftheit eingehen müssen. Die COMFORTING BARRIER ESSENCE baut die Haut von innen heraus auf, stellt die Barrierefunktionen zweier wichtiger Hautschichten wieder her und stärkt diese. Vorübergehende Hautempfindlichkeiten werden gelindert, die Haut findet schnell zu einem Gefühl von Ruhe zurück. Tropfen für Tropfen findet die Haut zu ihrem Gleichgewicht zurück und fühlt sich stabiler und widerstandsfähiger an. WIRKWEISE Die Keratin Moisture Blooming Technology sorgt dafür, dass die Keratinfasern im Stratum Corneum, der ersten Hautbarriere und obersten Schicht der Epidermis, gepflegt werden. Diese verleihen der Haut Festigkeit und Elastizität, wodurch sie widerstandsfähiger gegen mechanische Belastungen (Reibung, Druck …) wird. Die Technologie vermag es, bereits verhärtete, verklumpte Keratinfasern wieder weich und beweglich zu machen und das gesunde Wachstum neuer Fasern zu begünstigen. Die Synergie von drei Wirkstoffen stellt die Fähigkeit der Keratinfasern zur Feuchtigkeitsspeicherung wieder her. Koishimaru Seide Royal™ CB ist bereits aus der COMFORTING BARRIER MASK bekannt und gilt als Barrierepflege schlechthin. Zwar steht die Stärkung der ersten Hautbarriere im Vordergrund, doch auch die zweite Barriereschicht, das Stratum granulosum, muss intakt sein, um die Haut in ihrer Balance zu halten. Die Hauptakteure der Maske sind hier Edelweißblüten-/- blatt-Extrakt, Geißblattblüten-Extrakt und ein Extrakt aus den Blättern der besonders entzündungshemmenden Zaubernuss. TEXTUR Die Essenz lässt sich ohne jegliche Reibung leicht verteilen, pflegt sanft und wirkt zart erfrischend. Dabei bietet sie einen angenehmen, sicheren Schutz und bildet sofort eine ultradünne Barriereschicht. Die SENSAI COMFORTING BARRIER MASK baut von innen heraus eine intakte Barrierefunktion der Haut auf und umschließt sie mit einer Schutzhülle. Für empfindliche, unebene und gerötete Haut ist die beruhigende Crememaske, die am Ende der üblichen Hautpflegeroutine aufgetragen wird, der perfekte abschließende Pflegeschritt zur Stärkung der Barrierefunktion. Die schützenden Eigenschaften lindern sanft Trockenheit, Rötungen und Rauheit und machen die Haut weich, geschmeidig und widerstandsfähig. WIRKWEISE & TEXTUR Die SENSAI COMFORTING BARRIER MASK stärkt und baut die wichtigen Barriereschichten der Haut nachhaltig auf, wodurch die hauteigene Fähigkeit, Feuchtigkeit zu produzieren und zu binden, deutlich erhöht wird. Die Kraft im Hintergrund resultiert aus einem dem Wirkstoffkomplex Koishimaru Seide Royal™ CB. Die komfortable Textur der Layering Barrier Formulation gleitet wie eine sanfte Schutzhülle auf die Haut, schenkt ihr Erholung und ein unglaubliches Wohlbefinden. Als abschließende Pflege schützt die Maske vor Rötungen, Trockenheit, sowie Unebenheiten und sorgt für eine weiche, widerstandsfähige Haut. SCHUTZHÜLLEfür die Haut HIGHTECH-ESSENZ Neue für empfindliche Haut PROFILE 1/2025 13
Wie wir in einkaufen Zukunft Diesen und weiteren Fragen widmet sich die Metastudie „Future of Retail“ der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PwC Deutschland auf Basis von Befragungen unter mehr als 20.000 Konsument:innen weltweit, sowie der Analyse von rund 3.600 Unternehmen in Deutschland. Die Studie beschreibt vier Trends, die den Handel der Zukunft prägen werden: Getrieben durch den Generationenwechsel und Migration wächst zum einen die Vielfalt der Lebensstile und individuellen Konsumpräferenzen. Zum zweiten bleibt das Preisbewusstsein der Konsument:innen hoch, ebenso wie die Ausgabenbereitschaft für Markenprodukte. Gleichzeitig setzen sich KI-basierte Technologien im Handel durch und eröffnen ganz neue Möglichkeiten, um den Komfort der Verbraucher:innen zu erhöhen, dem Fachkräftemangel zu begegnen und ländliche Räume besser zu erschließen. Nicht zuletzt wird nachhaltiger Konsum durch den Druck der Generation Z und regulatorische Vorschriften zum Mainstream. Wie sieht das Shoppingerlebnis im Jahr 2030 aus? Wird der Klimawandel Produkte verknappen und verteuern? Und wird Künstliche Intelligenz unsere Einkäufe automatisch erledigen? Vier Trends zum Einkaufsverhalten der Zukunft. 14 PROFILE 1/2025 szene TRENDS
Wachsende Diversität – Die Präferenzen der Gen Z setzen sich beim Konsum durch Bis 2030 vollzieht sich ein großer Generationenwechsel in Deutschland: Die geburtenstarke Generation der Babyboomer verlässt den Arbeitsmarkt, während die Generation Z ins Berufsleben eintritt. „Damit setzen sich auch beim Konsum die Präferenzen der Digital Natives durch, etwa in Bezug auf Nachhaltigkeit und innovative Technologien. Konsumbedürfnisse und Einkaufsverhalten werden diverser, Kundensegmente fragmentierter“, so Dr. Christian Wulff, Leiter des Fachbereichs Handel und Konsumgüter bei PwC Deutschland und EMEA. Als Beispiel führt der Experte das Thema Ernährung und Gesundheit an. Immer mehr Menschen setzten auf einen bewussten, gesunden Lebensstil, der sich durch regelmäßige Bewegung, ausgewogenes Essen, Erholung und Wellness auszeichnet. So tracken 37 Prozent der Konsument:innen mit einer Smartwatch ihre tägliche Bewegung und Vitalwerte, wobei sich dieser Trend nicht auf die Gen Z beschränkt: Bereits mehr als jede:r Dritte in der Altersgruppe 55+ nutzt GesundheitsApps oder hat zumindest Interesse daran. „Im Bereich der Lebensmittel wird der Marktanteil von Produkten, die als gesund gelten, bis 2030 weiter zunehmen”, prognostiziert PwC-Experte Christian Wulff. Zudem kommt die Studie zu dem Ergebnis, dass das Preisbewusstsein der Verbraucher:innen hoch bleibt und die Markenloyalität bis 2030 weiter sinkt: Mehr als jede:r zweite Konsument:in (51 Prozent) gibt an, anstelle der bekannten Lieblingsmarke eine andere ausprobieren zu wollen, die ein besseres Preis-Leistungsverhältnis aufweist. Weitere 15 Prozent ziehen einen Markenwechsel in Erwägung, wenn Wettbewerber bessere Angebote und Preisnachlässe bieten. Eine Ausnahme bilden hierbei Lifestyle-Produkte wie LuxusmodeLabels, Bio-Lebensmittel oder hochwertige Smartphones: „Bei Lifestyle-Produkten sind Marken und Markenloyalität dominierende Aspekte, so dass ein hoher Preis weniger abschreckt oder sogar zur Attraktivität beiträgt“, erklärt Dr. Christian Wulff. Sie werden häufig durch soziale Medien oder Influencer beworben – und das zeigt Wirkung: 46 Prozent der Deutschen geben an, dass Werbung in sozialen Medien ihre Einkaufsentscheidung beeinflusst. Bei der Gen Z sind es sogar 71 Prozent. Hohes Preisbewusstsein – Lifestyle-Produkte sind davon allerdings ausgenommen 15 PROFILE 1/2025
Der meistfrequentierte Einkaufskanal in Deutschland ist nach wie vor der stationäre Einzelhandel. Damit dies so bleibt, muss er den Kund:innen ein einzigartiges Erlebnis bieten. Zum echten Gamechanger werden dabei innovative Technologien wie Self-Checkout-Kassen und autonome Stores. Sie sorgen nicht nur für Komfort, sondern sind auch eine wichtige Komponente, um dem Fachkräftemangel zu begegnen. Die Prognose fällt in diesem Bereich düster aus: 2030 wird rund jede fünfte Stelle im Handel unbesetzt bleiben. Christian Wulff beobachtet, dass zumindest die Gen Z den Mehrwert der In-Store-Technologien bereits erkennt und nutzt. Mit Blick auf die ältere Generation steht der Handel in den kommenden Jahren vor der Aufgabe, diese mit auf die Reise zum Ladengeschäft der Zukunft zu nehmen, indem er Kund:innen besser unterstützt, etwa durch Ansprechpersonen vor Ort oder verständliche Anleitungen. Aber auch für den Einkauf von Gütern des täglichen Bedarfs eröffnen innovative Technologien neue Konzepte: So kann künstliche Intelligenz Kund:innen dabei helfen, wiederkehrende Einkäufe automatisch zu erledigen, indem sie Verbrauchszeiten berechnet und die bevorzugten Produkte automatisch nachbestellt. Auch im ländlichen Raum bieten KI-Technologien große Chancen: Autonome Microstores für Lebensmittel könnten dort eine Versorgung rund um die Uhr sicherstellen. Beim Einsatz von KI-Lösungen steht der Handel vor der Aufgabe, das Vertrauen der Konsument:innen zu gewinnen. Das gilt besonders für die älteren Generationen, die in der Digitalisierung deutlich mehr Risiken sehen als die Gen Z: Etwa jede:r zweite Babyboomer fürchtet, dass durch Technologien der menschliche Kontakt im Alltag verloren geht und das Risiko für Betrug und Hackerangriffe steigt. Diese Ängste werden laut Christian Wulff zurückgehen: „Das Vertrauen der Konsument:innen in KI-basierte Technologien wird bis 2030 deutlich steigen. Die Skepsis weicht dem wahrgenommenen Mehrwert.“ Welche wirtschaftlichen Auswirkungen KI im Handel haben wird, hat IT-Dienstleister Cognizant untersucht: Seine Studie „New Minds, New Markets“ zeigt, dass die 18- bis 44-jährigen KI-Enthusiasten mit steigendem Einkommen und zunehmender Kaufkraft bis zum Jahr 2030 über geschätzte 4,4 Billionen Dollar an KI-beeinflussten Konsumausgaben in den USA verfügen werden. In Deutschland werden diese Ausgaben auf 539 Milliarden Dollar steigen. Die Studie prognostiziert außerdem, dass US-Verbraucher, die KI nutzen, bis 2030 fast die Hälfte (46 Prozent) der Ausgaben tätigen könnten. In Deutschland sind es schätzungsweise 46 Prozent. Nachhaltigkeit – Ökologischer Konsum wird zum Mainstream Innovative Technologien – KI wird zum Gamechanger und sorgt für mehr Komfort Der vierte und letzte Trend, den die PwC-Studie ausmacht, ist das wachsende Bewusstsein der Konsument:innen für den Klimawandel und die damit verbundenen Auswirkungen. So geben rund vier von fünf Verbraucher:inen (78 Prozent) an, bereits heute die Einflüsse des Klimawandels wie extreme Temperaturen, Überflutungen und Stürme zu spüren. Um die Folgen ihres Konsums auf den Klimawandel zu verringern, wollen rund vier von zehn Befragten künftig bewusster einkaufen und dadurch den Gesamtverbrauch verringern oder nachhaltige Produkte kaufen, die eine geringere Klimabelastung darstellen. Insbesondere jüngere Generationen treiben den Trend zum ökologischen Konsum an: Bei der Gen Z liegt der Anteil der Befragten, die künftig mehr nachhaltige Produkte kaufen wollen, bei 50 Prozent. Dabei sind nicht nur die Verbraucher:innen Trendsetter, sondern auch die Regulatorik. „Die Liste der nachhaltigkeitsbezogenen Vorschriften ist lang und wird bis 2030 noch länger. Nachhaltiger Konsum wird sich im Mainstream weiter etablieren – vorausgesetzt, er wird für Konsument:innen nicht zu aufwendig“, ist sich Dr. Christian Wulff sicher. BALANCE ZWISCHEN KUNDENFOKUS UND KOSTEN Handelsunternehmen stehen vor der Herausforderung, sich an diese Veränderungen im Verbraucherverhalten anzupassen. Christian Wulff rät Händlern, ihren Kundenfokus zu schärfen, aber die Kosteneffizienz nicht aus den Augen zu verlieren: „Ob ein Handelsunternehmen künftig erfolgreich ist, wird von seinen Fähigkeiten abhängen, den richtigen Fokus zu setzen und das Geschäftsmodell so weiterzuentwickeln, dass sich Kundenorientierung und Kosteneffizienz die Waage halten.“ Ein weiterer Erfolgsfaktor besteht darin, Vertriebskanäle und Store-Formate zu integrieren, um ein echtes Omnichannel-Shopping zu ermöglichen. Die großen Themen der nächsten Jahre werden dabei KI und Nachhaltigkeit sein: „Viele Händler werden weiter massiv in ihre technologische Weiterentwicklung investieren. Umfang und Geschwindigkeit hängen davon ab, wie viele Investitionsmittel ihnen zur Verfügung stehen und wie agil ihre Organisation ist“, so das Fazit von Christian Wulff. 16 PROFILE 1/2025 szene TRENDS
Für den neuesten Duft schickt Gaultier seine legendäre Crew tief ins Innere des Schiffes und bringt die Luft zum Flimmern. Die stickige Schwüle im Maschinenraum lässt die ikonische Metalldose glühen und die Muskeln des leidenschaftlichen Maschinisten im Schweiß der Anstrengung spielen. Der komplett in Gold getauchte Torso des legendären Flakons strahlt eine glühende Aura aus, die alles überstrahlt. LE MALE ELIXIR ABSOLU ist mehr als ein Duft, er ist ein Schatz, der seinesgleichen sucht – ein kostbares Juwel, Spiegelbild der verführerischen Dekadenz seiner Essenz. Die strahlende Hitze des Parfum Intense von Quentin Bisch setzt die Atmosphäre mit einer würzig-ambrierten Explosion in Flammen. Der legendäre Lavendel von LE MALE entfaltet sich intensiver als je zuvor, durchzogen von der tiefen Süße einer reifen Pflaume und der brennenden Hitze der feurigen Tonkabohne. Intensiv, sinnlich, golden. Mit LE MALE ELIXIR ABSOLU, der glühenden Neuinterpretation des legendären Duftes, lotet Jean Paul Gaultier die Grenzen des Verlangens aus. FEUER SPIEL MIT DEM LE MALE ELIXIR ABSOLU aus dem Hause Puig ist seit dem 27. Januar im Handel erhältlich. 17 PROFILE 1/2025
FAME GOES COUTURE Der Stern des Pariser It-Girls strahlt mit der Limited Edition FAME COUTURE noch heller. Das neue, außergewöhnliche Eau de Parfum greift die legendären Modecodes von Rabanne auf. Der Flakon ist eine Hommage an das einzigartige Erbe von Rabanne – ein Meisterwerk der mühelosen Eleganz. Das legendäre Pailettenkleid der gegenwärtigen FAMEDuftkollektion verwandelt sich in schwarzen Kunstpelz, perfekt für das Pariser It-Girl, das die Nacht zum Tag macht. Der Flakon ist mit Rabannes ikonischem Eight-Juwel verziert, welches das schwarze Kleid in Form eines goldenen Gürtels mit Rabanne-Monogramm umschließt. Mit FAME COUTURE und PHANTOM ELIXIR setzt Rabanne die verführerische Story seiner beiden Duft-Ikonen fort. IT-GIRL NACHTSCHWÄRMER trifft PROFILE 1/2025 18 schönheit MARKEN+MENSCHEN
gen in einem hypermodernen Flakon, der Schatten mit Licht verschmelzen lässt. Inspiriert vom Zusammenspiel von Licht und Schatten, erscheint das neue Parfum Intense in einem eleganten Farbverlauf voller Kontraste, welches sich von glänzendem Schwarz zu spiegelndem Silber bewegt – ein neues Objekt der Begierde. PHANTOM ELIXIR fängt Hitze und Rausch einer durchfeierten Nacht ein und schlägt mit dem bislang intensivsten Duft der Kollektion ein neues Kapitel auf. Die Fortsetzung der Kollaboration mit den Parfumeur:innen Anne Flipo, Paul Guerlain und Juliette Karagueuzoglou beleuchtet mit PHANTOM ELIXIR die unverfrorene Seite der Maskulinität in einem einzigartigen Wechselspiel von Frische und Wärme. In der Kopfnote sorgt ein maritimer Akkord für Frische, die HerzFAME COUTURE ist eine Fortsetzung der Zusammenarbeit mit den Parfümeurinnen Dora Baghriche und Marie Salamagne. Als bislang eleganteste florale Facette von FAME spiegelt der Duft das Gefühl des pelzig weichen Kleids auf der Haut wider und umhüllt sie mit einer raffinierten Melange. In der Kopfnote setzt cremiger Weihrauch die Signatur der FAME-Story fort, während Iris in der Herznote leuchtet. Balsamische Vanille in der Basisnote sorgt für Wärme und vollendet die neue blumige Verführung mit einem Hauch von Rock ‚n‘ Roll. DER AUFREGENDSTE PHANTOM ALLER ZEITEN PHANTOM ELIXIR zeigt seine bislang dunkelste und wildeste Seite, eingefannote mit mineralischem Oud schenkt eine intensiv verführerische Wirkung. Schließlich setzt Vanille in der Basisnote Wärme hinzu und leitet eine neue Ära der maskulinen Verführungskraft ein. Hintergrundfoto: Kamjana/ AdobeStock FAME COUTURE Eau de Parfum und PHANTOM ELIXIR Parfum Intense aus dem Hause Puig sind seit dem 27. Januar 2025 erhältlich. PROFILE 1/2025 19
Die außergewöhnliche Architektur verbindet Tradition und Moderne. Die Fassade aus über 4.000 Cortenstahl-Schindeln erinnert an die traditionellen Wesersandsteinschindeln der Region. Fotos: Juliane Herrmann (3) Foto: Claudia Warneke leben TRENDS 20 PROFILE 1/2025
DUFTSTOFFE SIND BOTSCHAFTER IHRER ZEIT Seit September 2024 hat das Sensoria geöffnet. Wie entstand die Idee zu diesem Museum? Die Idee für Sensoria ist eng mit der Geschichte Holzmindens verbunden. Holzminden ist die Wiege der heute weltweit florierenden Duft- und Aromenindustrie. Vor 150 Jahren wurde hier der erste Aromenstoff „Vanillin“ in großen Mengen synthetisch hergestellt. Seit gut zehn Jahren ist Holzminden offiziell die „Stadt der Düfte und Aromen“. Dieses Erbe inspirierte eine Bürgerinitiative, 2018 eine Machbarkeitsstudie für ein interaktives Museum in Auftrag zu geben. Das Ziel war es, diese außergewöhnliche Geschichte für Besucher erlebbar zu machen. Nachdem die Studie 2019 mit einem positiven Ergebnis vorgestellt wurde und 2020 eine Förderzusage erfolgte, entschied der Stadtrat, Sensoria als städtisches Projekt umzusetzen. So entstand ein modernes Erlebnishaus, das die kulturelle und wirtschaftliche Bedeutung Holzmindens eindrucksvoll präsentiert. Mit Vanille bzw. Vanillin beginnt die Geschichte des Holzmindener Unternehmens Symrise und der Vanille ist auch ein eigener Raum im Museum gewidmet. Bis ins späte 19. Jahrhundert war Vanille ein wahres Luxusgut, das nur der wohlhabenden Oberschicht zugänglich war. Sie war rar, teuer und nur in ausgewählten Kolonialwarenläden erhältlich. Alles änderte sich, als in den 1870er-Jahren die chemische Struktur von Vanillin erforscht und 1874 patentiert wurde. Wilhelm Haarmann, ein Pionier aus Holzminden, gelang es schließlich, Vanillin erstmals in größeren Mengen herzustellen – zunächst mühsam aus Coniferin, einem Stoff, der aus dem Rindensaft frisch geschlagener Nadelbäume gewonnen wurde. Später, dank weiterer Forschungen von Carl Reimer, wurde die Synthese auf Nelkenöl und schließlich auf Isoeugenol umgestellt. Diese Fortschritte machten Vanillin erheblich günstiger: Der Preis sank von 7.000 Mark pro Kilogramm im Jahr 1876 auf nur 126 Mark im Jahr 1897. Vanillin wurde dadurch zu einem begehrten Rohstoff, insbesondere für die Schokoladenindustrie. Vanille spielt eine entscheidende Rolle, um die Bitterstoffe im Kakao auszugleichen. Aber nicht nur das: Ab Ende des 19. Jahrhunderts trug ” ” Haus der Düfte und Aromen nennt sich das Sensoria in Holzminden. Geschäftsführerin Barbara Richter erklärt im PROFILE-Interview, wie mehr als 60 Düfte erlebbar werden, ohne die Nase zu überfordern, und welche Rolle die Vanille für das Museum spielt. 21 PROFILE 1/2025
der Apotheker August Oetker mit der Einführung von Backpulvertütchen zur Erfolgsgeschichte des Aromastoffes bei. Er übertrug seine Vertriebsidee auf Vanillin. Der Geschmack von Vanille war nicht länger ein Luxus, sondern für jedermann erschwinglich. Diese Entwicklung markierte den Beginn einer Erfolgsgeschichte. Sie legte den Grundstein für Haarmann & Reimer und letztlich für Symrise – und zeigt, wie eine bahnbrechende Innovation die Welt geschmackvoller machen kann. Darf man sich Sensoria als Duftmuseum vorstellen? Sensoria – Haus der Düfte und Aromen – ist kein klassisches Duftmuseum. Es versteht sich als interaktives Erlebnishaus, das die faszinierende Welt der Düfte und Aromen erfahrbar macht. Dabei geht es nicht nur um Parfümerie, sondern auch um die essenzielle Rolle von Aromen und Düften in unserem Alltag. Zu Beginn der Ausstellung werden die Besucher:innen durch eine Kombination aus Bewegtbild, Ton und Geruch in verschiedene Szenarien entführt, die für das Thema sensibilisieren. Sensoria erzählt spannende Geschichten über Gewürze – ihre Herkunft, wie sie nach Europa gelangten, ihre historische Bedeutung und ihren Einfluss auf den Handel. Die sogenannte 24-Stunden-Reise durch den Alltag zeigt, wie oft uns Duft- und Aromenstoffe im täglichen Leben begegnen, oft, ohne dass wir es bewusst wahrnehmen. Angefangen bei der Zahnpasta am Morgen über Waschmittel, Fertiggerichte und Snacks bis hin zum Drink am Abend – überall sorgen Düfte und Aromen dafür, dass unsere Geschmacks- und Geruchssinne angesprochen werden. Sensoria geht jedoch über die kulturhistorischen Aspekte hinaus und bietet auch faszinierende Einblicke in die Biologie des Riechens und Schmeckens. Besucher:innen erkennen, wie eng diese Sinne mit unserer Wahrnehmung und unserem Wohlbefinden verknüpft sind. Das macht Sensoria zu einem Ort, der Wissenschaft, Kultur und Alltag miteinander verbindet Zu viele Düfte können die Nase überfordern. Viele kennen das, wenn sie in der Parfümerie an drei oder vier Testmustern gerochen haben und keine Unterschiede mehr feststellen. Wie haben Sie dieses „Problem“ gelöst? In Sensoria können Besucher über 60 verschiedene Düfte erleben. Um eine Überforderung der Nase zu vermeiden und sicherzustellen, dass sich die Düfte nicht im Raum vermischen, war es notwendig, Lösungen zu finden. Wir setzen auf eine spezielle Technologie mit sogenannten „trockenen Düften“. Anders als bei den Sprühtröpfchen in einer Parfümerie, die oft den gesamten Raum einnehmen, bleiben die Düfte in Sensoria in speziellen Hülsen eingeschlossen. Durch einen gezielten Luftstrom wird der Duft nur kurz, aber prägnant freigesetzt. Dadurch bleibt der Raum frei von Duftüberlagerungen, und jeder Duft kann individuell wahrgenommen werden. Zusätzlich sorgt eine ausgeklügelte Lüftungstechnik dafür, dass die Luft im gesamten Gebäude regelmäßig ausgetauscht wird, um Geruchsvermischungen zu vermeiden. Und falls Besucher dennoch das Gefühl haben, ihre Nase sei überfordert, haben wir einen einfachen, aber effektiven Tipp: kurz an der eigenen Haut riechen. Das neutralisiert den Geruchssinn und hilft, die Wahrnehmung für neue Düfte wieder zu schärfen. Diese durchdachte Kombination aus Technologie und kleinen Tricks macht das vielfältige Riecherlebnis in Sensoria zu einem angenehmen Wahrnehmen. Zu Wasch- und Putzmitteln gehören oft charakteristische Duftnoten, die sich aber im Laufe der Zeit ändern, wie das Museum am Beispiel von Persil zeigt. Duftstoffe sind mehr als nur Gerüche – sie sind stille Botschafter ihrer Zeit. Sie reflektieren kulturelle, gesellschaftliche und wirtschaftliche Strömungen. Sie erzählen Geschichten von kulturellen Vorlieben, technologischen Entwicklungen und gesellschaftlichen Werten. Der Zeitgeist prägt, welche Duftstoffe geschaffen und bevorzugt werden. Duft- und Aromenstoffe verkörpern aber auch Werte wie Natürlichkeit, Exklusivität oder Minimalismus und reagieren auf Trends wie Nachhaltigkeit oder Globalisierung. Technologische Fortschritte ermöglichen innovative Duftkreationen, während wirtschaftliche und emotionale Bedürfnisse – von Luxus bis Individualität – die Präferenzen beeinflussen. Das Beispiel Persil zeigt anschaulich, wie sich charakteristische Duftnoten von Wasch- oder Putzmitteln im Laufe der Zeit verändern. Solche Veränderungen geben uns wertvolle Einblicke in die sich wandelnden Ansprüche und Sehnsüchte der Menschen. Duftstoffe sind damit ein einzigartiges Fenster in den jeweiligen Zeitgeist, der allerdings auch unter dem Einfluss von Marketing steht. Das Museum nimmt die Besucher:innen auf eine Entdeckungsreise mit. Dazu gehört auch der „Geruch des Mondes“. Warum gerade der Mond? Der Mond übt seit jeher eine besondere Faszination auf uns Menschen aus – er ist der einzige Himmelskörper, den wir neben der Erde physisch betreten haben. Das weckt natürlich die Neugier: Wie riecht es eigentlich auf dem Mond? Diese Frage regt die Fantasie an. Im Sensoria bieten wir eine duftende Antwort auf diese außergewöhnliche Frage. Aber es bleibt nicht beim Mond: In der universellen Sprache der Düfte haben wir uns gefragt, wie die Welt riecht oder wie es vor 150 Jahren in Holzminden gerochen hat. Welche Geruchskombinationen überwiegen als mögliche Antwort auf diese Fragen? Sensoria gab die Frage an Parfümeur:innen weiter. Die Antworten kann der Gast erriechen – es sind Interpretationen unter anderem aus Wasser, Erde, Salz, Holzkohle oder Nadelbäumen. Düfte und Aromen sprechen die Sinne an und wecken Emotionen. Wie machen Sie das erlebbar? Im Sensoria machen wir das durch ein multisensorisches Erlebnis erlebbar. Gleich zu Beginn der Ausstellung sensibilisieren wir unsere Besucher:innen in dem immersiven Raum, in dem, wie schon erwähnt, Bewegtbild, Ton und Gerüche zu einer Einheit verschmelzen. Sie werden leben TRENDS 22 PROFILE 1/2025
beispielsweise in ein endloses Lavendelfeld oder ein Freibad versetzt und erleben so die Kraft der Düfte, die Erinnerungen und Stimmungen auslösen können. Im gesamten Ausstellungshaus stehen Geruchsproben bereit, die die Ausstellung bereichern und zur Interaktion aufrufen. Beliebt ist die Vitrine „100 Jahre Produkte im Wandel der Zeit“. Viele Besucher:innen entdecken dort Produkte aus ihrer Kindheit oder Jugend wieder und schwelgen in Erinnerungen. Was ist für Sie persönlich der spannendste Bereich? Der immersive Raum mit seinem Lavendelfeld – echt schön. Spannend ist aber auch die Duftgalerie in den Wänden. Hier kann man die wichtigsten Duftstoffe der Parfümerie mal einzeln riechen und findet heraus, dass mancher einzeln gar nicht so toll riecht. Wirklich faszinierend ist jedoch der Blick in die medizinische Forschung. Hier erfährt man, dass man schon als Fötus lernt zu riechen oder dass gewisse Duftstoffe eine Heilung positiv beeinflussen können. Prof. Dr. Dr. Dr. Hatt von der Ruhr-Universität Bochum gibt hier wirklich spannende Einblicke in seine Forschung. Sie beschäftigen sich jetzt beruflich mit Düften und Aromen und sind von ihnen umgeben. Hat sich seitdem Ihre Wahrnehmung von Düften oder Ihr Verhältnis zu ihnen verändert? Absolut, meine Wahrnehmung und mein Verhältnis zu Düften haben sich dahin verändert, da ich sie heute mit einem viel umfassenderen Blick wahrnehme. Ich sehe sie als kulturelle Botschafter, als Kunstwerke und als Schlüssel zu Erinnerungen und Emotionen. Durch meine Tätigkeit in Sensoria habe ich gelernt, wie komplex und faszinierend die Welt der Düfte und Aromen wirklich ist – von der Herstellung über die kulturellen Hintergründe bis hin zur emotionalen Wirkung auf den Menschen. Es ist ein wirkliches Privileg, in einem so einzigartigen Haus und Umfeld zu arbeiten, das so unmittelbar mit den Sinnen verbunden ist. Jeder Duft hat seine eigene Geschichte. Die eine oder andere zu vermitteln, ist eine Freude. Das Sensoria ist ein Publikumsmagnet und hat allein in den ersten drei Monaten über 8.000 Besucher:innen angezogen. Wie erklären Sie sich dieses große Interesse? Das große Interesse an Sensoria lässt sich wohl vor allem durch das Thema selbst erklären: Düfte und Aromen. Sie begleiten und beeinflussen uns alle im Alltag, sind tief in unserer Sinneswahrnehmung – und damit individuell wie kaum etwas anderes – verankert. Als interaktives Erlebnishaus beziehen wir die Besucher:innen aktiv mit ein. Jede:r entscheidet selbst, welche Düfte erschnuppert oder welche Informationen an den Touchscreens vertieft werden. Diese persönliche Interaktion schafft eine Verbindung zwischen den Inhalten und den Besucher:innen. Darüber hinaus bietet Sensoria ein breites Wissensspektrum: von den Ursprüngen der Duft- und Aromenindustrie über den Anbau und die Gewinnung der Rohstoffe bis hin zu biologischen und medizinischen Exkursen. Ein besonderes Highlight ist die Duftorgel, an der die Gäste selbst zum Parfümeur werden können. Sie können ihr eigenes Eau de Toilette digital zusammenstellen und, wenn gewünscht, personalisiert im Museumsshop erwerben – ein einzigartiges Souvenir oder Geschenk, das bei den Besucher:innen sehr beliebt ist. Viele Gäste kommen ohne konkrete Erwartungen und sind begeistert, dass sie weit mehr erleben dürfen als nur Exponate hinter Glas. Welche Pläne haben Sie noch in der Schublade? Oh, wir haben noch viele spannende Pläne in der Schublade! Unser Ziel ist es, jedes Jahr ein neues Thema in den Fokus zu rücken und die Dauerausstellung durch temporäre Ergänzungen lebendig zu halten. Für 2025 haben wir das Thema Lavendel gewählt. Aktuell arbeiten wir daran, dieses Thema auf vielfältige Weise zu inszenieren – von Musik und bildender Kunst bis hin zur Kulinarik. Die Kunsthistorikerin Barbara Richter ist seit Juli 2024 Geschäftsführerin des Sensoria in Holzminden. Zuvor war sie selbstständige Beraterin für Marketing, Communications und Events.Von 2020 bis 2021 war sie Marketingleiterin der Wanderausstellung „Toleranzräume“, gefördert vom deutschen Bundestag. 2023 übernahm sie die Ausstellungsleitung „100 Jahre Disney“ mit der Europapremiere in München. 23 PROFILE 1/2025
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2025 wird „Mocha Moussa“. Das Farbinstitut Pantone hat den Braunton zur Farbe des Jahres ausgerufen. Er soll den Zeitgeist widerspiegeln und wird nach Ansicht der Trendforscher:innen die Mode- und Beautywelt sowie globale Designs prägen. Jedes Jahr kürt das Pantone Color Institute eine Farbe, die mehr als nur eine Trendfarbe sein soll. In ihr sollen sich Lebensgefühl, Wünsche, Träume und Hoffnungen ausdrücken – und das weltweit. Um die „Color of the Year“ zu bestimmen, sucht ein Team internationaler Farbexperten im Pantone Color Institute überall auf der Welt nach Farbeinflüssen. Dabei werden ganz unterschiedliche Bereiche und Ausdrucksformen berücksichtigt. Neben Kunst, Architektur, Mode, Design und Streetart werden auch die Einflüsse von Filmproduktionen und neuen Technologien ausgewertet Die nun gewählte Farbe „Mocha Mousse“ lässt viel Interpretationsspielraum zu. Vermutlich werden die wenigsten Menschen die Farbe Braun als ihre Lieblingsfarbe bezeichnen. Dass sich dennoch viele Menschen von ihr angezogen fühlen, hat andere Gründe. Brauntöne sprechen die Sinne an. „Die Farbe Zwischen Behaglichkeit Quiet Luxury und 25 PROFILE 1/2025
ist schön zum Anschauen. Wir würden am liebsten hineinbeißen und wissen, dass sie wunderbar schmecken würde. Wir denken an den Duft von Schokolade“, zitiert das Architektur- und Designmagazin AD die Geschäftsführerin des Pantone Color Institute, Leatrice Eiseman. Außerdem stehe „Mocha Mousse” für achtsamen Luxus. Und so attestiert das Magazin dem Braunton (auch bekannt als Pantone 171230) nicht nur bodenständig, sondern auch glamourös zu wirken. Ein Hauch von Quiet Luxury sei eindeutig vorhanden. Die Farbe setze einen subtilen, doch wirkungsvollen Akzent an Wänden, besonders wenn sie als Kontrast zu strahlendem Weiß verwendet werde. Auch in der offiziellen Vorstellung der Farbe beschreibt Leatrice Eiseman diesen Zweiklang. „Inspiriert von unserem Wunsch nach kleinen Freuden im Alltag ist Mocha Mousse ein Ausdruck achtsamen Genusses. Mocha Mousse ist raffiniert und üppig, aber gleichzeitig schlicht und klassisch, und erweitert damit unser Farbspektrum der Brauntöne von bescheiden und bodenständig hin zu aufstrebend und luxuriös. Mit subtiler Eleganz und erdiger Raffinesse strahlt Mocha Mousse einen diskreten, anmutigen Hauch von Glamour aus.“ GEBORGENHEIT ODER RÜCKZUG? Dennoch lässt sich der gediegene Braunton auch ganz anders interpretieren. Es ist eine zurückgezogene, dezente Farbe, die nicht auffallen will. Optimismus und Lebensfreude würde man ihr jedenfalls nicht bescheinigen. Ganz anders dagegen das mutige, überschwängliche Viva Magenta 2023, das auch als trotziges Statement nach der Pandemie und als Aufbruchsstimmung gewertet werden konnte. Weit entfernt ist das dezente Mocha Mousse auch von den klaren selbstbewussten Farbtönen Classic Blue (2020), Living Coral (2019) und Ultra Violet (2018). Zuversicht strahlt diese Farbe jedenfalls nicht aus – und ist vielleicht genau deshalb auch die passende Farbe für 2025. Eine Zeit, in der die Menschen eher pessimistisch und ängstlich in die Zukunft blicken. Bereits die Farbe des Jahres 2024, Peach Fuzz, ein weicher, samtiger Pfirsichton der Geist und Körper ansprechen sollte, gab die Richtung vor. Die Sehnsucht nach Schutz und Geborgenheit war schon im vergangenen Jahr groß, Mocha Moussa setzt diesen Trend fort. „Die Suche nach Harmonie durchdringt jeden Aspekt unseres Lebens, unserer Beziehungen, unserer Arbeit, unserer persönlichen Bande und der natürlichen Umgebung um uns herum“, bestätigt Leatrice Eiseman. „Harmonie gibt uns nicht nur ein Gefühl von Zufriedenheit, innerer Ruhe und Ausgeglichenheit, sondern auch das Gefühl, mit unserer Umwelt in Einklang zu sein. Sie fördert eine Kultur der Verbundenheit und Einheit, aber auch das Zusammenspiel unseres seelischen, geistigen und körperlichen Wohlbefindens.“ Für die Mode und nicht zuletzt im Interior Design ist Mocha Mousse ein Geschenk. Der Farbton lässt sich perfekt kombinieren – sowohl mit Beige-, Creme-, Taupe- und anderen Brauntönen als auch mit floralen, pastelligen Farbtönen. Fotos: iStockphoto; Prada; Pantone; Lush leben TRENDS 26 PROFILE 1/2025
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