vbob Magazin 10/2025

geplante Gehaltserhöhung. Diese Zahlungen sollen mit den Dezemberbezügen 2025 beginnen und rückwirkend eine Erhöhung von 3,0 Prozent ab April 2025 umfassen. Eine weitere Erhöhung um 2,8 Prozent ist für Mai 2026 geplant. Die Zusammenfassung: So viel Geld gibt es für Beamte. Die Erhöhung erfolgt in zwei Schritten: > 3,0 Prozent ab April 2025 (rückwirkend, Auszahlung ab Dezember 2025) > 2,8 Prozent ab Mai 2026 (Auszahlung ab Mai 2026) Die Gewerkschaft der Polizei (GdP) wertete den Kabinettsbeschluss als „Signal der Wertschätzung“. Der dbb begrüßte den „Durchbruch“, forderte jedoch die zügige gesetzliche Umsetzung der gesamten Tarifeinigung. Zudem soll mit dem neuen Gesetz die vom Bundesverfassungsgericht 2020 bemängelte Verfassungswidrigkeit der teils zu niedrigen Beamtengehälter beseitigt werden. Ruhr Nachrichten, 16. September 2025 < Mangel und Überlastung: die Schattenseite des Staatsdienstes Trotz der positiven Entwicklung bei der Bewerberlage kämpft der öffentliche Dienst weiterhin an mehreren Fronten. Akuter Personalmangel: Dem dbb zufolge fehlen im öffentlichen Dienst derzeit 600 000 Beschäftigte. In den nächsten zehn Jahren werden voraussichtlich 1,4 Millionen Menschen den Dienst verlassen. Massiver Überstundenberg: Die fehlenden Kollegen müssen von der bestehenden Belegschaft mitgetragen werden. Die Bundespolizisten haben bereits mehr als zwei Millionen Überstunden angehäuft, was die hohen Belastungen durch intensivierte Grenzkontrollen verdeutlicht. Psychische Belastung: Der hohe Druck führt dazu, dass immer mehr Beamte psychotherapeutische Hilfe in Anspruch nehmen. Dies birgt die Sorge, dass eine psychiatrische Behandlung den Weg in den Beruf verbauen könnte, da Amtsärzte die dauerhafte Dienstfähigkeit prüfen. Gewerkschaftsbund-Chef Volker Geyer betont, dass Beamte „sehr hart“ arbeiten und Überstunden leisten, damit der Staat funktioniere. Er weist Vorwürfe des fehlenden Arbeitseifers entschieden zurück und fordert, dass der öffentliche Dienst – trotz des Lockmittels Verbeamtung – in der Bezahlung konkurrenzfähig zur freien Wirtschaft werden muss. Dies gelte für alle Bereiche, insbesondere aber für körperlich und psychisch fordernde Tätigkeiten wie den Strafvollzug. Die Politik ist gefordert: Der Beamtenstatus als Schlüssel zur Personalgewinnung müsse erhalten bleiben und dürfe nicht – wie von einigen Seiten vorgeschlagen – abgeschafft werden, da er das beste Argument sei, um Fachkräfte zu gewinnen. Sicherheit allein reicht nicht; es braucht eine faire Bezahlung und eine Reduzierung der Arbeitslast, um den Staat funktionsfähig zu halten. Westdeutsche Allgemeine, 18. September 2025 < Gewerkschaftliche Forderungen: Sicherheit allein genügt nicht! Der öffentliche Dienst muss mehr bieten als nur Sicher- heit: 1. Beibehaltung des Beamtenstatus: Der Vorstoß, die Verbeamtung bis auf wenige Ausnahmen (Polizei, Richter, Zoll) abzuschaffen, ist „der komplett falsche Weg“. Der Beamtenstatus ist der stärkste Magnet im Wettbewerb um Fachkräfte und muss als wichtigstes Argument erhalten bleiben. 2. Abbau der Überstunden: Durch eine deutliche Personalaufstockung muss der Staat die hohe Arbeitsbelastung in Behörden und bei Einsatzkräften (zum Beispiel Bundespolizei) dringend senken. 3. Wettbewerbsfähige Besoldung: Über die reinen Tariferhöhungen hinaus muss die Politik die Vorgaben des Bundesverfassungsgerichts umsetzen und die amtsangemessene Alimentation (Besoldung) grundlegend überarbeiten, da die Gehälter teilweise zu niedrig sind. 4. Flexible Arbeitsbedingungen: Arbeitszeitregelungen und Karrierechancen müssen dringend an die Standards der Privatwirtschaft angepasst werden, um junge Talente zu gewinnen. Nur durch eine Kombination aus verlässlicher Sicherheit, konkurrenzfähiger Bezahlung und einer realen Reduzierung der Arbeitslast wird der öffentliche Dienst langfristig seinen Aufgaben gerecht werden und seine Attraktivität als Arbeitgeber sichern können. Westdeutsche Allgemeine, 18. September 2025 bh 10 vbob Gewerkschaft Bundesbeschäftigte > vbob Magazin | Oktober 2025

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