rungen sammeln. Die duale, einphasige Ausbildung hingegen sieht eine parallele, zeitlich verkürzte Verbindung beider Phasen vor. Bereits zum Wintersemester 2024/25 wurden in acht Bundesländern entsprechende Studiengänge eingerichtet. Diese sehen mitunter bereits im Bachelor eigenständigen Unterricht vor – begleitet von qualifiziertem Fachpersonal. Doch gerade daran mangelt es: Der bereits bestehende Engpass an Lehrkräften, Ausbilderinnen und Ausbildern wirft Fragen zur praktischen Umsetzbarkeit auf. … und Umsetzbarkeit Ein Blick in den Nationalen Bildungsbericht verdeutlicht die Problematik: 2023 verfügten zwölf Prozent aller neu eingestellten Lehrkräfte über keine grundständige Lehramtsausbildung. Quer- und Seiteneinsteiger werden häufig an Schulen eingesetzt, die besonders vom Mangel betroffen sind, oftmals sind das sogenannte Brennpunktschulen. Gerade dort wären jedoch besonders erfahrene und gut ausgebildete Lehrkräfte gefragt, um Chancengerechtigkeit zu gewährleisten. Zudem binden nicht grundständig ausgebildete Lehrkräfte erhebliche personelle Ressourcen, da ihre Einarbeitung das bestehende Kollegium zusätzlich belastet. „Das Engagement derjenigen, die sich für einen beruflichen Neuanfang im Schuldienst entscheiden, verdient Anerkennung“, sagt Susanne Lin-Klitzing, Vorsitzende des Deutschen Philologenverbands (DPhV) und der dbb Fachkommission Schule, Bildung und Wissenschaft. „Doch um die Qualität des Unterrichts sicherzustellen, braucht es eine fundierte Nachqualifizierung auf dem Niveau eines Masterabschlusses oder eines Staatsexamens mit anschließendem Vorbereitungsdienst. Dies gilt gleichermaßen für Ein-Fach-Lehrkräfte.“ jos © Unsplash.com/Andrej Lisakov Ein wesentliches Hindernis für verlässliche Karrierewege in der deutschen Hochschullandschaft ist die weitverbreitete Befristungspraxis. Geregelt wird sie durch das Wissenschaftszeitvertragsgesetz (WissZeitVG), das 2007 in Kraft trat und 2016 überarbeitet wurde. Es hat erheblichen Einfluss auf die Arbeitsbedingungen im Wissenschaftsbetrieb. Eine Evaluation aus dem Jahr 2022 zeigt deutlich: Der Wissenschaftsbetrieb in Deutschland ist stark von befristeten Beschäftigungsverhältnissen geprägt. Rund 67 Prozent des hauptberuflich wissenschaftlichen Personals an Universitäten – einschließlich Professorinnen und Professoren – arbeiteten befristet. Für den wissenschaftlichen Nachwuchs sind unbefristete Stellen die Wissenschaftsstandort Deutschland Befristung als Karrierekiller Die zweite Amtszeit des US Präsidenten Donald Trump bedroht die amerikanische Wissenschaftslandschaft. Galten die USA mit ihren angesehenen Eliteuniversitäten jahrzehntelang als Hochburg von Forschung und Innovation, büßen sie jetzt an Attraktivität ein. Trump greift die Wissenschaftsfreiheit an, kürzt Budgets und streicht Stellen. Erste Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler ziehen Konsequenzen und kehren den USA den Rücken. Ist Deutschland attraktiv genug, um einigen von ihnen eine neue Heimat zu bieten? FOKUS 29 vbob Magazin | dbb seiten | Mai 2025
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