die orangen Ringe mit allen Farben beworfen werden dürfen und die doppelte Punktzahl bringen, weil sie am weitesten entfernt liegen. Abwechselnd werfen die Teams nun ihre Stoffsäcke in die Ringe und daneben. Orange ist ein begehrtes Ziel. Einige gehen aber auch auf Nummer sicher und werfen in die am nächsten gelegenen Ringe – weniger Punkte pro Wurf, dafür jeder Wurf ein Treffer. Am Ende zählt der Sozialassistent, den Spindler aus der Klasse heraus benannt hatte, die Punkte zusammen. Das gewinnende Team wird mit einer „Siegerrakete“ gefeiert, ein Applaus, der in der Hocke beginnt, über mit den Füßen Aufstampfen hochsteigt und mit Rufen und in die Hände klatschen über dem Kopf endet. Die Auszubildenden haben sichtlich Spaß bei dem, was sie tun, und können den Spaß dann auch an andere vermitteln. „Sozialassistentinnen und Sozialassistenten sind befähigt, in pflegerischen Tätigkeitsfeldern unterstützend tätig zu sein. Dabei übernehmen sie Aufgaben unter Anleitung einer Fachkraft und führen pflegerische und hauswirtschaftliche Arbeiten für Menschen aller Altersstufen aus. Übertragene Teilaufgaben erledigen sie selbstständig.“ So steht es im Rahmenlehrplan des Landes Brandenburg. Voraussetzung für die zweijährige Ausbildung ist in Brandenburg die Mittlere Reife. Mancherorts ist eine dreijährige Ausbildung nach der Hauptschule möglich, in einigen Bundesländern ist Sozialassistent zwingende Voraussetzung für die Erzieherausbildung. Untypisches an einer typischen Schule Wir befinden uns am 1995 gegründeten Oberstufenzentrum II (OSZ II) Barnim in Eberswalde. Die Sozialassistentinnen und -assistenten in spe lernen an der Berufsfachschule, einem von fünf Bildungszweigen hier. Zudem gibt es die Fachoberschule mit den Schwerpunkten Sozialwesen und Technik, das berufliche Gymnasium mit den Schwerpunkten Wirtschaft, Technik und Sozialwesen, die Fachschule Soziales sowie die Berufsschule. André Haase arbeitet seit 27 Jahren am OSZ II. Er unterrichtet die für eine Berufsschule untypischen Fächer Musik und Englisch am beruflichen Gymnasium. „Kann man aber auch als Abiturfach wählen“, sagt er mit einem Lächeln beim Gesprächstermin in seinem Büro. André Haase ist seit 2018 Schulleiter. Schon seit 2011 war er Teil der Schulleitung. Mit knapp 1 000 der rund 1 600 Schülerinnen und Schüler ist die Abteilung 1, gewerblich-technische Berufe, der größte Zweig am OSZ „und das Kerngeschäft der Schule“, sagt Haase. Jugendliche und junge Erwachsene werden hier ausbildungsbegleitend für 30 Berufe mit dem nötigen Wissen versorgt; aufgeteilt in die Lernbereiche Elektrotechnik, Metalltechnik, Holztechnik, Farbtechnik sowie Ernährung und Körperpflege. Dort lernen junge Männer und Frauen beispielsweise Elektrotechnik, Mechatronik, Tischler-, Maler- und Bäckerhandwerk oder werden zu Fachverkäuferinnen und -verkäufern im Lebensmittelbereich ausgebildet. Die anderen Schulteile umfassen das berufliche Gymnasium, die Berufsschule, die Fach- und Fachoberschule. Dazu kommt noch die Berufsfachschule für berufliche Grundbildung. Dort lernen Schülerinnen und Schüler, die bisher keine Ausbildung oder keinen Abschluss haben, für mindestens ein Jahr. Wer auf das OSZ II geht, entscheidet sich in der Regel nach dem Ort des Ausbildungsbetriebes. Sinnvoll ist, dass die Schule dort ist, wo die Auszubildenden auch wohnen. Die Schülerschaft hier stammt in der Regel aus dem Barnim. Doch auch junge Erwachsene aus der Uckermark oder Märkisch-Oderland gehen an die Schule. Die Landesschulbezirksverordnung in Brandenburg legt fest, welcher Beruf an welcher Schule stattfindet und an welche Schule Betriebe ihre Azubis schicken. „… oder schicken sollten“, sagt Haase. Durch seine breite Mischung an Berufen stehe das OSZ II „ein bisschen im Konkurrenzkampf, zum Beispiel zu den berufszentrierten OSZ in Berlin“. In manchen Ausbildungen gibt es nur eine kleine Klasse. Parallelklassen gibt es nur wenige. Für die Lehrkräfte bedeutet das, sie unterrichten ihren Lernstoff einmal im Jahr und dann erst im nächsten Schuljahr wieder. Dadurch entstehe ein engerer Bezug zwischen den Lehrenden und den Sozialassistentinnen in der Ausbildung mit Lehrerin Kerstin Spindler: Selbermachen und Ausprobieren regt die Kreativität an. Wer trifft am besten? FOKUS 33 vbob Magazin | dbb seiten | Mai 2025
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