Ja zum Baby 3-2022

18 SCHWANGERSCHAFT Foto: iStock Viel Bewegung ist jetzt gesund Sportlich durch die Klar, vorsichtig sollten Schwangere schon sein. Bestimmte Sportarten, bei denen viel gesprungen wird, man auch schon mal stürzt oder sich anrempelt, sind während der Schwangerschaft nicht das Richtige. Das heißt aber nicht, dass eine werdende Mutter nur noch ängstlich auf dem Sofa sitzen sollte, um ihr Ungeborenes nicht in Gefahr zu bringen. Bewegung tut jetzt gut, das gern auch jeden Tag. Leistungssport ist zwar tabu, aber sanftere Sportarten wie leichtes Jogging oder Walking, Schwimmen oder Gymnastik sind gesund für Mutter und Kind. Dabei sind natürlich die indivduellen Lebensumstände zu beachten. Wer den ganzen Tag im Büro sitzt, braucht auch als Schwangere Ausgleichssport. Üben Frauen ihren Beruf aber überwiegend stehend aus, etwa als Verkäufern, müssen während der Arbeitszeit öfter auch Sachen tragen, ist das oft schon genug Fitnesstraining. Ttotzdem sollten auch sie sich von ihrem Arzt oder einem Orthopäden beraten lassen, wie sie zumBeispiel Rückenschmerzenmit gezielten Übungen lindern können. Dann ist es weniger die Joggingstrecke, die sie ablaufen sollten, als ein flauschiger Teppich im Wohnzimmer, auf dem sie ihre Übungen machen können. Seltener Bluthochdruck und Diabetes Was ist, wenn es mir schlecht geht, ich mich oft übergeben muss, Kreislaufprobleme habe, wenn dauernd Übelkeit aufsteigt? Solche Schwangere, die körperlich ansonsten nicht allzu sehr beansprucht sind, profitieren von regelmäßigem Training sehr. Untersuchungen zeigen, dass Sport solche Beschwerden lindert und zum Beispiel das Risiko senken kann, im Laufe der Schwangerschaft Bluthochdruck oder einen Schwangerschafts-Diabetes zu bekommen. Auch Übergewicht und depressiven Verstimmungsn lässt sich so vorbeugen. Grundsätzlich nimmt die Durchblutung zu und damit auch die Sauerstoffversorgung, was gesund fürs Ungeborene und seine Mama ist. Auch auf die Geburt hat Sport Einfluss. Weil etwa der Beckenboden und die Bauchmuskulatur elastischer und trainierter sind, verläuft die Geburt nicht selten schneller und mit weniger Komplikationen. Nach der Entbindung ist die junge Mutter rascher wieder fit, wenn sie vorher zwei- bis dreimal die Woche für mindestens eine halbe Stunde sportlich gewesen ist. Wer keine Zeit oder Lust hat, Sport imVerein oder im Fitnesstudio zu treiben, kann sich auch einfach aufs Rad schwingen und täglich eine größere Runde drehen. Öfter mal zu Fuß gehen, statt das Auto oder die Bahn zu nehmen, trägt ebenfalls zur Fitness-Steigerung bei. Je weiter die Schwangerschaft fortgeschritten ist, umso mehr sollten Frauen auch auf ihre Sicherheit schauen. Zum Beispiel stehen sie mit dickem Bauch nicht mehr so fest und sicher, der Gleichgewichtssinn leidet – auch beim Radeln. Deshalb beim Fahrradfahren oder Joggen Strecken wählen, auf denen man nicht so leicht stolpert. Mit Beginn der Schwangerschaft das Schonprogramm starten? Das war vielleicht früher mal üblich. Heute empfehlen Fachleute Schwangeren, in Bewegung zu bleiben Wenn eine Risikoschwangerschaft besteht, zum Beispiel durch Blutungen, Vorerkrankungen, einem erhöhten Fehlgeburtsrisiko, oder andere Schwangerschaftskomplikationen bekannt sind, sollten Schwangere nur nach Rücksprache mit dem Arzt Sport treiben.

RkJQdWJsaXNoZXIy Mjc4MQ==