Ja zum Baby 3-2021

12 ERNÄHRUNG Fleischlos durch die Schwangerschaft Was Vegetarierinnen beachten sollten Mit einer frischen, abwechslungsreichen Kost bekommt das Ungeborene alles, was es für eine gesunde Entwicklung braucht V egetarisch glücklich – das ist auch in der Schwangerschaft gut machbar. Fleisch und Wurst sind zwar wesentliche Nährstoff-Lieferanten für den Fötus. Aber sie lassen sich durch pflanzliche Nah- rungsmittel, Fisch und Milchprodukte leicht ersetzen. Trotzdem sollten werden- de Mütter, die sich noch nicht so lange ve- getarisch ernähren und weniger Erfah- rung darin haben, zunächst beraten las- sen. Das kann ein in diesen Dingen er- fahrener Arzt übernehmen oder eine Ern- nährungsberaterin, die etwa die Kran- kenkasse vermittelt. Etwas Kraftkost darf nicht fehlen Wichtig bei einer vegetarischen Ernäh- rung ist zunächst, Abwechslung in den Speiseplan zu bringen, überwiegend fri- sche Produkte zu essen, auf genügende Zufuhr an bestimmten Nährstoffen zu achten. So liefern Nüsse, Kerne und Hül- senfrüchte im Prinzip alles, was auch Fleisch zu bieten hat: Eiweiß, Eisen, Zink, hochwertige Fette, teilweise auch Kal- zium. Eier, Milch und Milchprodukte sind ebenfalls wichtig vor allem für den Nach- schub an Eiweiß, aber auch an fettlös- lichen Vitaminen. Frisches Obst und Ge- müse runden das Angebot mit ihren wich- tigen Vitaminen ab. Und weil ein Unge- borenes auch Fette und Kohlenhydrate zum Wachsen braucht, sind Kartoffeln, Mehlspeisen und dann und wann was Sü- ßes immer wollkommen. Wer als Vegetarier gern und oft Meeres- fisch isst, deckt damit gleichzeitig seinen Jodbedarf ab. Auch die sogenannten Omega-Fettsäuren im Fischöl, die gut und wichtig für die Entwicklung des Ungebo- renen sind, werden über fetten Meeres- fisch frei Haus geliefert. Wer keinen Fisch mag oder aus Prinzip darauf verzichtet, kann sich diese wertvollen Säuren auch über andere Quellen einverleiben – bei- spielsweise mit Rapsöl. Ganz ohne Fisch durch die Schwangerschaft? Dann sollte der Arzt aber regelmäßig die Jodspiegel im Blut untersuchen. Häufig ist es dann nötig, zusätzliches Jod einzunehmen. Nicht zuletzt sollten Vollkorn-Produkte ein fester Bestandteil der Ernährung sein. In ihnen ist nicht nur ein nahrhafter und gesunder Mix an Vitalstoffen und Koh- lenhydraten enthalten. Sie liefern auh Bal- laststoffe für eine gute Verdauung. Dabei aber stets genug trinken, damit die Bal- laststoffe in Magen und Darm richtig auf- quellen können. Vorsicht bei veganer Ernährung Auch wenn Erwachsene mit dieser Er- nährung meist gut klarkommen – für das Kind im Mutterleib ist sie doch riskant. Denn unbedingt notwendige Nährstoffe wie Eisen, Fette und Eiweiß fehlen dann oft oder stehen in zu geringer Menge zur Verfügung. Auch bestimmte Vitamine (et- wa B12), die das Ungeborene braucht, sind dann Mangelware. Deshalb die ve- gane Ernährung während der Schwan- gerschaft auf vegetarisch umstellen oder sich vom Arzt Zusatzpräparate verschrei- ben lassen. Fürs Vitamin B12 gibt es auch eine sogenannte Depotspritze, die den Vi- talstoff über längere Zeit freisetzt. Auf je- den Fall die Blutwerte engmaschig über- wachen lassen. Foto: iStock

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