Ja zum Baby 3-2021

25 Die Wochenbett-Depression Sie ist weitaus ernster zu nehmen als der Baby-Blues. Bei einer Wochenbett-Depres- sion verschwinden die Symp- tome nicht nach ein bis zwei Wochen. Sie halten an und können stärker werden. Dann ist professionelle Hilfe nötig. Wenn eine Frau ihre belasten- den Gedanken nach zwei bis drei Wochen noch nicht los ist, sollte sie sich an ihren Frauen- arzt wenden. Er wird alles wei- tere in die Wege leiten. zusagen neu zu sortieren und wieder in den Normalzustand zurückzufinden. In dieser Phase etwa bis zum zehnten Tag nach der Geburt treten die Stimmungs- schwankungen auf. Stress durch Stillprobleme Auch andere Auslöser des Baby-Blues kommen infrage, zum Beispiel hohe Be- lastungen vor der Geburt. Die Schwan- gerschaft an sich ist ja schon anstrengend genug. Wenn die werdende Mutter über längere Zeit den Alltag und eventuell (et- wa bei Selbständigen) auch ihren Job meistern muss, kann das zuviel sein. Mit- unter geht der Stress nach der Niederkunft weiter. Wenn zum Beispiel eine Mutter ih- ren Säugling nicht richtig stillen kann, weil sie vielleicht zu wenig Milch produ- ziert oder das Baby Probleme beim Sau- gen hat, ist das ein großer Stressfaktor. So geraten Frauen leicht in eine trübsinnige Grundstimmung, fühlen sich schwach, sind unkonzentriert, können nicht gut schlafen. Frauen in dieser Situation brauchen vor allem praktische Hilfe. Im Haushalt sollte jemand sein, der ihnen die Wäsche wäscht, das Essen zubereitet, sie beimWi- ckeln unterstützt, kurz: für echte Entlas- tung sorgt. Und er/sie sollte zuhören kön- nen. Wenn die junge Mutter einen An- sprechpartner hat, bei dem sie ihre Äng- ste und Sorgen abladen kann, ist viel ge- wonnen. Auh der Frauenarzt kann in die- ser Phase mit guten Ratschlägen helfen, ebenso die Hebamme. Die dunklen Ge- danken verfliegen dann fast wie von selbst. Ursache Eisenmangel Nicht selten ist Eisenmangel die Ursache für trübe Gedanken, Schlaflosigkeit und Kraftlosigkeit. Zu dieser Störung kommt es durch den Blutverlust bei der Geburt. Deshalb sollte der Arzt bei depressiven Symptomen auch die Eisenwerte im Blut überprüfen.

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