Ja zum Baby 4-2021

Fotos: iStock Sind Soja-Produkte eine Alternative? Für Babys und Kleinkinder sind Lebensmittel aus Sojasprossen nicht geeignet. Soja enthält pflanzliche Östrogene. Diese Hormone sollten keinesfalls in den Organismus von Säuglingen gelangen. Die Nährstoffe im Soja kann der kleine Körper auch nicht so gut verwerten. Milch enthält zwar auch Kuheiweiß. Die- ses ist aber in so kleine Bruchstücke auf- gespalten, dass der Körper es nicht mehr als fremd und bedrohlich wahrnimmt – und somit auch nicht allergisch reagiert. Die HA-Milch gibt es in verschiedenen Va- rianten zu kaufen, auch als Pre-Milch für den Anfang. Auch diese Milch wird vom Kind nicht vertragen? Dann bleibt noch eine Spezi- alnahrung, die ebenfalls auf Milchbasis hergestellt wird. Das Eiweiß darin ist noch stärker geschreddert als in der HA-Milch, so dass eine allergische Reaktion prak- tisch ausgeschlossen ist. Wenn es auch bei dieser Milch Probleme gibt, sollte der Arzt nach weiteren Ursachen der Be- schwerden suchen. Um eine Eiweiß-Aller- gie handelt es sich dann möglicherweise nicht. Bei hohem Allergie-Risiko – wenn Eltern oder Geschwister stark betroffen sind – kann es ratsam sein, von Beginn an die HA-Milch zu nehmen, um das Immunsys- tem nicht unnötig zu reizen. Möglicher- weise lassen sich so spätere Allergien ver- meiden. Diese These ist allerdings um- stritten, denn der menschliche Körper mit seinem Immunsystem ist immer für Über- raschungen gut. Auf jeden Fall sollten allergiefährdete Kinder auch nach den er- sten sechs Monaten mit Umsicht ernährt werden – wenn die erste festere Nahrung auf den Tisch kommt. Die Regel: Mindestens drei Wochen lang einen Brei füttern, der stets dieselben Nahrungsmittel enthält. Bewährt hat sich etwa ein Gemüse-Kartoffel-Fleischbrei Dann kommt der nächste Brei dran. Erst nach und nach sind dann auch Kombina- tionen aus anderen Nahrungsmitteln in ei- nem Brei möglich. So lässt sich besser be- obachten, welche Lebensmittel das Kind verträgt. Soll ich Lebensmittel vorsichts- halber weglassen, die besonders häufig Allergien auslösen? Experten raten davon ab. Das Immunsystem des Babys soll den Umgang mit solchen Stoffen trainieren, um sie schließlich als harmlos zu erken- nen. Dafür braucht es den Kontakt mit den Substanzen.

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