Ja zum Baby 4-2021

6 STILLEN sehr geräuschempfindlich. Es ist daher keine gute Idee, Freundinnen nach Hau- se einzuladen. Kurzbesuche sind ok, aber gemütliche Tratschrunden bei Kaffee und Kuchen müssen erst mal warten. Nur leise Nebengeräusche Der Raum, in dem gestillt wird, sollte nicht zu hell sein, gedämpftes Licht ist ideal. Er sollte eine angenehme Temperatur um die 22 Grad haben, damit keine Fröstel- gefühle aufkommen. Schließlich können sich Mutter und Kind über einige Zeit nicht viel bewegen, wenn es mit dem Trinken noch nicht so klappt. Nebenge- räusche sollten leise sein. Wenn sonst je- mand im Raum ist, sollte er sich still ver- halten und möglichst wenig Kommentare abgeben. So entspannt sich auch das Ba- by und lernt schneller, richtig „anzudo- cken“ und kräftig zu saugen. Allerdings sind Ruhe und Stille keine Ga- rantie dafür, dass alles gleich wie am Schnürchen klappt. Das Baby kann trotz- dem unruhig sein, nicht gleich die Mut- terbrust finden und vor Frust und Hunger weinen. Dann hilft nur eine Engelsgeduld – vor allem nachts, wenn man todmüde ist und möchte, dass es schnell erledigt ist. Es hat aber keinen Zweck, sich zeitlich oder sonstwie unter Druck zu setzen. Denn so „ticken“ Säuglinge nun mal nicht. Es kann Wochen dauern, bis das Stillen gut funktioniert. Manchen Müttern hilft leise Musik, um die Nerven zu beruhigen und sich beim Stillen die Zeit zu vertrei- ben. Ist das Baby schon etwas älter, möch- te es mit seiner Mami vielleicht auch Kon- takt aufnehmen. Dann lächelt es zwischendurch und schaut fröhlich. Seine Mutter sollte auf solche Kontaktaufnah- men eingehen und zurücklächeln, etwas Beruhigendes sagen oder leise singen. Das festigt die Bindung zusätzlich und macht das Stillen zu einer angenehmeren Routine. Welche Hilfsmittel brauche ich? Um das Stillen zu erleichtern, haben sich Tüftler und Medizi- ner manch nützliches Hilfsmittel einfallen lassen. Ob Stillkissen, Stillhütchen, Milchauffangscha- len, Brustschalen, Stilleinlagen, Milchpumpe, Brustwarzensalbe oder Stillöl: Die junge Mutter sollte sich solche Angebote in Ruhe anschauen und vielleicht das eine oder andere mal aus- probieren, ob es ihr eine wirkli- che Hilfe ist. Außerdem den Arzt oder die Ärztin fragen, was sinnvoll oder gar nötig ist. „Zwiemilch“ als Alternative Nicht selten bleibt das Baby hungrig nach dem Stillen. Das kann daran liegen, dass es nicht richtig saugen kann oder die Mutterbrust zu wenig Milch hergibt. Damit es zu keinen Mangelerscheinungen kommt, bietet sich diese Lösung an: Die Mutter gibt dem Baby weiterhin die Brust, füttert aber zusätzlich künstliche Milch. Die Erfahrun- gen vieler Eltern zeigen, dass dieses „Zwiemilch“-Konzept gut funktioniert. Säuglinge nehmen in der Regel beide Milcharten gut an und vertragen das Kom- binieren auch problemlos. Foto: iStock

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