Profile 3-2021

S eit knapp einem Jahr ist das Home office für viele Men- schen zum dauerhaften Ar- beitsort geworden und auch dort, wo das nicht möglich ist, wie etwa im Einzelhandel, werden bei- spielsweise viele Weiterbildungen digital durchgeführt. Darunter kann die psychi- sche Gesundheit der Mitarbeitenden lei- den, sagt Prof. Dr. Daniel Thiemann von der International School of Management (ISM), der sich in seiner Forschung mit neuen Formen der Zusammenarbeit im Kontext der Digitalisierung befasst: „Be- funde zeigen negative Auswirkungen auf die Psyche, die nicht vernachlässigt wer- den dürfen. Neben sozialer Vereinsa- mung und der organisatorischen Her- ausforderung ist eine wesentliche Komponente der sogenannte Techno­ stress.“ Darunter versteht man die For- men von Stress, die direkt oder indirekt durch die Arbeit mit oder über digitale Technologien entstehen. Neu ist das Phänomen nicht. Bereits in den 1980er Jahren wurde der Begriff ge- prägt. Durch die Corona-Krise und die Zunahme der Arbeit über digitale Tech- nologien nehmen die psychologischen Folgen zu und werden sichtbarer, sagt Thiemann. Neben körperlichen Symp- tomen wie Kopfschmerzen und erhöhter Cortisol-Produktion zeigen Studien un- ter anderem sinkende Arbeitszufrieden- heit und Produktivität, aber auch emoti- onale Erschöpfung bis hin zum Burnout. Aktuelle Phänomene wie die Zoom-Fa- tigue lassen sich laut Thiemann ebenfalls auf Technostress zurückführen. TECHNO STRESS? Was tun bei W er hätte das gedacht? Laut einer Untersuchung der Unterneh- mensberatung pwc ist die Zufrie- denheit der Bundesbürger mit dem deutschen Gesundheitssys- tem während der Corona-Pandemie sprunghaft angestiegen. 72 Prozent der Bürger zählen das Ge- sundheitssystem zu den drei besten der Welt. 88 Prozent sind zudem mit ihrer derzeitigen Versi- cherung zufrieden. Der Anteil der sehr Zu- friedenen ist sogar deutlich gestie- gen. 55 Prozent der Befragten w ü n s c h t e n sich allerdings mehr Investi- tionen in Prä- vention statt in Heilung. punktet GESUNDHEITSSYSTEM auf den ersten Klick? Liebe J eder neunte Bundesbürger hat seinen Partner auf einer kostenlosen Online-Dating-Plattform oder -App kennengelernt. Trotzdem ist Online-Dating bei den Deutschen nicht so beliebt, wie man zu- nächst vermuten würde. Laut einer Studie des digi- talen Versicherungsmanagers Clark in Zusammenarbeit mit YouGov gibt fast die Hälfte der Befragten (48 Prozent) an, dass ihnen diese Art des Datings zu unpersönlich sei. Beson- ders die ältere Generation (55+) stimmt hier mit 57 Prozent zu. Trotzdem hält fast jeder Dritte (32 Prozent) Online-Da- ting für die Zukunft der Partnersuche und 42 Prozent der Befragten sind sich einig, dass Online-Dating für viele Men- schen Vorteile haben kann. Foto: iStockphoto Foto: iStockphoto Foto: iStockphoto

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