Profile 3-2021

D as Familienunternehmen er- zielte 2020 einen Nettoum- satz von 1.537Mio. Euro, was einem bereinigten Rückgang von 32 Prozent im Vergleich zu 2019 entspricht. Dieser Prozentanteil wurde durch die Integration von Charlotte Tilbury im Juni 2020 zum Teil ausgegli- chen, wodurch sich der Rückgang auf 24 Prozent verringerte. „Die Unternehmens- ergebnisse in den ersten beiden Monaten des Jahres 2020 waren äußerst zufrieden- stellend, dann allerdings setzte die CO- VID-19-Pandemie, eine Gesundheits- und Wirtschaftskrise von bisher nicht gekann- tem Ausmaß, deren Folgen fast jeden Sek- tor erschütterten, dem Erfolgskurs ein vor- läufiges Ende“, berichtete Chairman Marc Puig. Zum ersten Mal in der jüngsten Ge- schichte des Unternehmens schloss Puig das Jahr mit einemVerlust ab. Die Auswir- kungen auf den globalen selektiven Par- fummarkt im Jahr 2020 hatten einen Ein- bruch von 29 Prozent zur Folge, im Travel Retail belief sich der Rückgang sogar auf 71 Prozent. Dieser Kanal war von einer Verringerung des Passagieraufkommens betroffen, die in den Monaten April und S eit dem 1. Mai ist Mark Lan- ger neuer Chief Financial Of- ficer (CFO) bei Douglas. Er folgt auf Matthias Born, der das Unternehmen nach der jüngst erfolgreich abgeschlossenen Refi- nanzierung im gegenseitigen Einverneh- men verlässt, um sich einer neuen beruf- lichen Herausforderung zu stellen. „Mark Langer ist die richtige CFO-Per- sönlichkeit für die nächste Entwick- lungsphase von Douglas. Er hat eine he- rausragende Kapitalmarkterfahrung, ist bestens vernetzt und erfahren im Um- gang mit internationalen Investoren. Zudem verfügt er über eine hohe Exper- tise aus seiner Zeit bei Marken- und Konsumgüterunternehmen”, sagte der Aufsichtsratschef Henning Kreke. „Ich freue mich, gemeinsam mit Mark Lan- ger unsere Strategie Forwardbeauty.Di- gital.First weiterzuentwickeln und setze dabei besonders auf seine Erfahrungen als CFO in einem börsennotierten Um- feld”, sagte Group CEO Tina Müller. Vor seinem Wechsel zu Douglas war Mark Langer fast 18 Jahre für Hugo Boss tätig, nach verschiedenen Führungsposi- tionen im Finanzbereich seit 2010 als CFO und von 2016 bis 2020 als CEO. Zuvor war Mark Langer bei McKinsey und für den Konsumgüterhersteller Procter & Gamble tätig. Mark Langer wird CFO Das spanische Duft- und Modeunternehmen Puig (u.a. Paco Rabanne, Jean Paul Gaultier) meldet für 2020 einen Umsatzrück- gang von 24 Prozent auf 1.537 Mio. Euro. Dennoch plant das Un- ternehmen, den Umsatz in drei Jahren zu verdoppeln und in fünf Jahren zu verdreifachen. In Zahlen bedeutet das ein Umsatzziel von 3.000 Mio. Euro im Jahr 2023 und 4.500 Mio. Euro im Jahr 2025. Corona drückt den Umsatz, die Ziele bleiben Mai 90 Prozent erreichte. Dies führte zu einer Schließung eines Großteils der Duty- Free-Läden in Flughäfen, die auch zum Jahresende geschlossen blieben und den Sektor schwer trafen. Der Online-Duft- Umsatz stieg an und nahm 28 Prozent des Gesamtumsatzes ein. EHRGEIZIGE UMSATZZIELE MIT NEUER UNTERNEHMENSSTRUKTUR Seit dem 1. Januar 2021, nach Eingliede- rung der Marken Uriage, Apivita und der Unternehmensbeteiligung von 50 Prozent an Isdin, hat Puig seine Unternehmens- struktur neu in drei Divisionen unterteilt: – Beauty & Fashion Division. Das Par­ fumgeschäft dieser Marken positioniert Puig als fünftgrößten Anbieter von Luxusparfums weltweit, mit einem Marktanteil von knapp 10 Prozent und drei Marken unter den Top 20 der Weltrangliste. – Charlotte Tilbury, eine innovative Di- gital-Native-Marke für Make-up und Kosmetik aus Großbritannien – Derma-Division, die Uriage, Apivita und die im Puig-Portfolio eingebunde- ne 50 Prozent-Beteiligung an Isdin um- fasst (die Geschäftszahlen des letztge- nannten Unternehmens sind nicht mit den Zahlen von Puig konsolidiert). Mit diesen Marken ist Puig inzwischen der drittgrößte Anbieter im Bereich Der- makosmetik in Europa. Mit dieser neuen Struktur hat sich das Un- ternehmen zum Ziel gesetzt, im Jahr 2023 einen Umsatz von 3.000 Mio. Euro und 2025 einen Umsatz von 4.500 Mio. Euro zu erreichen. Das würde eine Verdoppelung des aktuellen Umsatzes für 2023 und eine Verdreifachung im Jahr 2025 bedeuten. Der Plan beruht auf Prognosen für ein deutliches Wachstum durch die Förderung des digitalen Kanals und einen Anstieg der Umsätze in Asien, die im Jahr 2025 30 Pro- zent bzw. 25 Prozent ausmachen werden. PUIG DEUTSCHLAND Auch in Deutschland war das Jahres­ ergebnis 2020 negativ im selektiven Parfumgeschäft, aber deutlich geringer als auf globaler Ebene. Erfreulicherwei­ se konnte Puig in Deutschland sogar besser als der Markt abschneiden. PROFILE 3/2021 58 schönheit MARKEN+MENSCHEN

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