Profile 3-2023

PROFILE 3/2023 Fälschungen schmälern den immateriellen Wert eines Unternehmens, seinen Umsatz sowie die Wettbewerbsfähigkeit. Konsumierende sehen sich einem steigenden Risiko ausgesetzt – je mehr gefälschte Autoteile, elektrische Komponenten, Medizinprodukte, Mode oder Kopfhörer, desto größer die Schäden für die Gesellschaft. Der MarkenschutzSoftwareanbieter Sentryc GmbH beziffert den jährlichen Schaden durch Fälschungen auf Basis einer Umfrage bei Unternehmen auf zwischen einer Million und 50 Millionen Euro. Mehr als 60 Prozent gab an, es seien bereits Kopien ihrer Produkte im Umlauf gewesen, das Gefahrenpotenzial für Endkunden birgt. Die gute Nachricht: Dank des aktiven Einsatzes von Markenschutz-Software entdeckten Betrogene einen nicht unerheblichen Teil der Plagiate. Sorge müssen Unternehmen inzwischen Fakes im Social Commerce. Begehrte, über Social Media beworbene Produkte locken Fälscher an. Die Accounts der Produktpiraten – von Software-Algorithmen gesteuerte Social-Bots – benutzen die gleichen Hashtags, wie die Verkäufer*innen der Originale, um auf ihre Fake-Produkte und Fake-Shops aufmerksam zu machen. Auch Superapps wie WeChat oder Aliplay bieten Raum für Nachahmer. Raubkopierer nutzen die komplexe und intransparente Struktur dieser Apps für ihre Zwecke aus. Superapps sind bislang vor allem im asiatischen Raum zu finden, doch der Weg zum deutschen Markt ist bereits vorgezeichnet. Auch im Metaverse greifen Fakes und Brand Abuse um sich. Auch der VKE-Kosmetikverband sieht den Onlinehandel als Treiber von Produkt- und Markenpiraterie. Auf unterschiedlichen Wegen soll daher gerade auch die Sensibilität für gefälschte Produkte bei den Konsument*innen erhöht werden. Gerade erst hat sich Andreas Fuhlisch, Geschäftsführer des Verbands, in einer Terra Xpress Produktion zu gefälschten Düften geäußert. Der Beitrag wurde Mitte März im ZDF ausgestrahlt. Schrille Looks, bunter Lidschatten, angesagte Boybands und unterhaltsame Sitcoms: Der Y2K-Trend – die Abkürzung steht ursprünglich für ein Computerproblem, das während des Jahrtausendwechsels auftrat – feiert sein Comeback. Laut Y2K-Report des Bankdienstleisters Klarna lassen sich Konsument*innen nur zu gern von den 2000er Jahren in Sachen Mode, Beauty und Lifestyle inspirieren. Knapp über ein Zehntel der Befragten geben an, dass Y2K „ein toller Trend“ sei. Vor allem die Generation Z (18 Prozent) und die Millennials (15 Prozent) finden Mode und Ästhetik der 2000er sehr ansprechend. Bauchfreie Tops oder Hüfthosen laden wieder im Einkaufswagen, ebenso neonfarbener Lidschatten oder Lipgloss. ist wieder da Y2K Seit mehreren Jahren wächst der Markt für gefälschte Waren rasant. Seitdem die reale und digitale Welt immer weiter ineinanderfließen, treffen Konsumierende auf immer mehr Onlineräume. Die Weiterentwicklung des virtuellen Einkaufens schlägt auch für Plagiatoren neue Schneisen frei. Auch der VKEKosmetikverband weist immer wieder auf die Gefahren hin. SOCIAL COMMERCE lockt FÄLSCHER an 26 szene TRENDS

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