Profile 5-2021

D rei Wellenbewegungen der Pandemie hinterlassen ein latentes Unbehagen, eine Si- tuation der Unsicherheit. Bis zur Rückkehr in die Norma- lität wird es noch einige Zeit brauchen. Zu diesem Schluss kommt die Medien- gruppe RTL in ihrer letzten Studie zum Thema, bei der erneut mithilfe von Tie- feninterviews die Stimmungslage in Deutschland abgefragt und die Gefühls- welt der Deutschen ausgelotet wurde. D ie betriebliche Weiterbil- dung verändert sich: 76 Pro- zent der Unternehmen in Deutschland gehen davon aus, dass nach dem Ende der Pandemie digitale und hybride Weiter- bildungsangebote deutlich zunehmen werden. Ausschließliche Präsenzveran- staltungen würden dagegen abnehmen. So lauten zwei der Kernergebnisse der Studie „Trends in der betrieblichen Wei- terbildung 2021“ der Wirtschaftsprü- fungs- und Beratungsgesellschaft PwC Deutschland in Kooperation mit der Berliner Digital Business University of Applied Sciences (DBU). An der Befra- gung nahmen 100 Unternehmen aus Industrie, Handel und dem Dienstleis- tungssektor teil, die mindestens 1.000 Beschäftigte sowie einen Jahresumsatz von mindestens 250 Millionen Euro auf- weisen. für die Weiterbildung DIGITALSCHUB „ B A B Y S C H R IT TE “ Mit einem Bein steckt man gedanklich noch im Lockdown und seinen Pandemieerfahrungen fest, mit dem anderen wagt man vorsichtige Schritte in die Zukunft. Alles über das „Post-Corona-Mindset“ der Deutschen. Während sich die Deutschen zu Beginn des Jahres noch in einem emotionalen Spannungsfeld von „Die Luft ist raus“ bis hin „Ich könnte jeden Tag heulen“ bewegt haben, sind sie ein knappes hal- bes Jahr später an dem Punkt „festzuste- cken“. Das Corona-Virus ist im Hinter- kopf ständig präsent, die Pandemie weiterhin fester Bestandteil des Alltags. Basismaßnahmen, wie Abstands- und Hygieneregeln sind nach wie vor gültig, viele arbeiten weiterhin im Home-Office oder unter speziellen Auflagen vor Ort, soziale Kontakte im angemessenen Rah- men sind wieder möglich. Das sorgt da- für, dass Deutschland aktuell noch eher im Krisen- statt Gestaltungsmodus steckt. Es wird weiterhin durchdacht, ge- plant, ausgelotet und verschoben. VERÄNDERUNGEN IM NAHBEREICH Die bisherige erfolgreiche Krisenbewälti- gung sorgt aktuell eher für kleine Verän- derungen im persönlichen „Nahbereich“ statt für ein radikales Umdenken und eine komplette Neuordnung. Bedeutet konkret, dass man sich hier und da mehr mit sich selbst auseinandergesetzt hat, sich Prioritäten verschieben und Dinge, die früher als selbstverständlich wahrge- nommen wurden, werden nun mehr wertgeschätzt. Das Beziehungsgeflecht ist aufgeräumter. Auch die persönliche Infrastruktur ist eine andere geworden – fokussiert auf das eigene Viertel werden hier Geschäfte und Orte vor der eigenen Haustüre neu für sich entdeckt. zurück ins Leben PROFILE 5/2021 6 szene TRENDS

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