Ja zum Baby 4-2023

25 jazumbaby.de Was soll ich vorlesen? Das Angebot an Büchern für Kleinkinder ist enorm – wie soll man da den Durchblick behalten? Einen guten Überblick erhaltet ihr im Netz: lesestart.de: neben Buchtipps auch Lesestart-Sets für ein-, zwei- und dreijährige Kinder, Begleitangebot zum bundesweiten „Lesestart“-Programm einfachvorlesen.de: jeden Freitag eine neue kostenlose Vorlesegeschichten für Kinder ab drei, fünf und sieben Jahren stiftunglesen.de: unter dem Punkt „loslesen“ Buchtipps nach Alter und Themen sortiert, die regelmäßig aktualisiert werden. Fotos: AdobeStock/alexdndz, Marco Bühl Photography, Stiftung Lesen/Lesestart/Oliver Rüther Buchtipps von Sabine Bonewitz Gefragt nach ihren persönlichen Vorlese-Highlights hat uns die Expertin folgende Lieblingsbücher genannt: • „Klopf an!“, von Anna-Clara Tidholm, ab 2 Jahren, Hanser Verlag, 10 € • „Nur noch kurz die Ohren kraulen?“, von Jörg Mühle, ab 2 Jahren, Moritz Verlag, 9,95 € • „Für Hund und Katz ist auch noch Platz“, Axel Scheffler und Julia Donaldson, ab 3 Jahren, Beltz & Gelberg, 6,95 € • „Mitmach Buch“, von Herve Tullet, ab 3 Jahren, Christophorus Verlag, 12,99 € leichter in der Schule. Sie lernen nicht nur schneller lesen, sondern tun sich in allen Fächern leichter. Wenn ich zum Beispiel in einem Bilderbuch nach versteckten Punkten suche, fange ich an zu zählen. Das sind so viele Fertigkeiten, die man dabei stärkt. Wann sind die besten Gelegenheiten zum Vorlesen und wie lange sollte es dauern? S. Bonewitz: Wir geben immer gern als Richtgröße zehn bis 15 Minuten pro Tag an. Das passt natürlich nicht immer in den Alltag. Und jedes Kind ist auch unterschiedlich und hat unterschiedliche Phasen. Es gibt auch Momente, da passt Vorlesen gerade gar nicht, weil das Kind vielleicht Hunger hat oder toben will. Aber dann kann man es zu einer anderen Zeit machen. Gut eignet sich Vorlesen, wenn ein Kind zur Ruhe kommen möchte, ob nachmittags oder abends. Aber auch Wartesituationen eignen sich, beim Arzt, an der Bushaltestelle. Zu Hause ist natürlich besonders schön, wenn man ein gewisses Plätzchen zum Vorlesen hat, wo man es regelmäßig machen kann. Welche Bücher eignen sich wann zum Vorlesen? S. Bonewitz: Am Anfang sind SchwarzWeiß-Bücher unheimlich schön, weil sie sehr kontrastreich sind, das können Babys gut erkennen. Im Laufe des ersten Lebensjahres kann dann immer mehr dazukommen. Dann stellen die Kinder zum Beispiel auf einmal fest: Den Bagger, den ich von der Baustelle kenne, sehe ich ja jetzt hier im Buch, der sieht genauso aus, wie das Ding, das da draußen steht. Das unterstützt die kognitive Entwicklung des Kinder, das weiß man aus der Hirnforschung. Im zweiten Lebensjahr fangen Kinder dann in der Regel an zu sprechen. Dann merkt man auch: Wenn ich jetzt etwas vorsinge oder einen Reim spreche oder ein Fingerspiel mache, kann mein Kind ansatzweise mitmachen. Die Kinder fangen dann auch an auf etwas zu zeigen und Dinge wiederzuerkennen. Sie verstehen dann schon sehr viel, sogar kleine Geschichten. Es ist wichtig, sich beim Vorlesen an den Bedürfnissen der Kinder zu orientieren. In welcher Stimmung sind sie? Was interessiert sie? Wenn man merkt, dass es gerade nicht passt, sollte man es lieber später nochmal versuchen. Können Hörspiele das Vorlesen ersetzen? S. Bonewitz: Ersezen vielleicht nicht, aber sie sind ein ganz tolles zusätzliches Angebot. Kinder lieben Geschichten. Wenn mal keine Zeit zum Vorlesen ist, spricht überhaupt nichts dagegen, Kinder Hörspiele hören zu lassen. Besonders toll ist es, wenn die große Schwester vorliest! Wer kennt sie nicht, die „kleine Raupe Nimmersatt“? Auch heute noch fasziniert sie Kinder auf der ganzen Welt.

RkJQdWJsaXNoZXIy Mjc4MQ==