Profile 6-2021

PROFILE 6/2021 10 szene TRENDS O bwohl die Läden wieder geöffnet sind und das dritte Quartal saisonal bedingt als schwächstes des Jahres gilt, sind die Umsätze im E-Commerce mit Waren von Juli bis Oktober dieses Jahres deut- lich um 14,8 Prozent auf rund 22,2 Mil- liarden Euro und im interaktiven Han- del um 14,3 Prozent auf 22,467 Milliarden Euro gestiegen, so der Bun- desverband ECommerce und Versand- handel bevh. Für den E-Commerce ist es das wachstumsstärkste dritte Quartal seit fünf Jahren. Dies führt eine seit 2017 stattfindende Beschleunigung der Um- satzzuwächse fort. Insgesamt sind in den ersten neun Monaten des Jahres im E- Commerce Gesamtumsätze von rund 67,4 Milliarden Euro aufgelaufen. Der gesamte interaktive Handel einschließ- lich Dienstleistungen erreichte in diesem Zeitraum 74 Milliarden Euro. Ein star- kes letztes Weihnachtsquartal eingerech- net, befindet sich die Branche damit weiter auf dem Weg, in diesem Jahr erst- mals die Marke von 100 Milliarden Euro zu brechen. „Besonders erfreulich ist die positive Entwicklung der Multichannel-Händler, die zu den starken Ergebnissen der Bran- che beigetragen haben. Unter ihnen be- finden sich viele Unternehmen, die ehe- mals rein stationär waren und sich in der Pandemie unter hohem Druck ein digi- tales Standbein aufgebaut haben. Das macht uns optimistisch und zeigt, dass sich viele dieser Händler erfolgreich im Digitalhandel festsetzen,“ sagt Chris- toph Wenk-Fischer, Hauptgeschäftsfüh- rer des bevh. M it zunehmender Digitalisierung des täglichen Lebens sinkt die Geduld der Menschen bei Online-Aktivi- täten. Laut einer aktuellen Umfrage von Ping Identity, Anbieter der Intelligent Identi- ty-Lösung für Unternehmen, sind Verbraucher weltweit immer weniger dazu bereit, fehlenden digitalen Komfort hinzunehmen. Marken und Hersteller, denen es nicht gelingt, die richtige Balance zwischen Benutzerfreund- lichkeit und Datensicherheit zu finden, laufen Gefahr, Kunden an die Konkurrenz zu verlieren. So haben 66 Prozent schon einmal einen Online-Account gelöscht oder gar nicht erst angelegt, weil das Aufsetzen oder die Nutzung des Accounts aus un- terschiedlichen Gründen nicht zufriedenstellend waren. 34 Prozent gaben an, dass zu viele persönliche Informationen abgefragt wurden. Für 28 Prozent war die Eingabe der Benutzerinformationen zu zeitaufwändig und für 20 Prozent lag der Grund in zu vielen Sicherheitsstufen. 45 Prozent nutzte einen Onlinedienst nicht länger, weil das Einloggen als frustrierend empfunden wurde. Fast die Hälfte nutzt schwache Passwörter, die Mehrheit zieht passwortlose Log-Ins vor. MEHR ERFOLG MIT MULTICHANNEL Einzelhändler fahren vermehrt zweigleisig und ergänzen den stationären Verkauf um einen E-Commerce-Kanal – ein Grund für das Wachstum in diesem Bereich. USER HABEN WENIG GEDULD Fotos: iStockphoto

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