Profile 6-2021

leben TRENDS PROFILE 6/2021 42 I n 17 Märkten haben mehr als zwei von fünf Verbrauchern (44 Prozent) weltweit das Gefühl, dass sie von den Menschen, die sie in der Werbung se- hen, nicht vollständig repräsentiert werden. Vor allem Verbraucherinnen und Verbraucher in Europa sind dieser Meinung. Am weitesten verbreitet ist diese Ansicht in Deutschland und Schweden, wo drei von fünf Befragten diese Meinung vertreten (60 Prozent in Deutschland bzw. 59 Prozent in Schwe- den). Nur 8 Prozent der Deutschen stimmen hingegen der Aussage zu, dass sie von den Menschen, die sie in der Werbung sehen, voll und ganz repräsen- tiert werden. Die Hälfte der Briten (50 Prozent) gibt an, dass sie sich von den Werbedarstellern nicht komplett reprä- sentiert fühlen, wobei die ältere Ziel- gruppe ab 55 Jahren diese Meinung am ehesten teilt (63 Prozent). Im asiatisch-pazifischen Raum sind die Antworten differenzierter: Sagen die Verbraucher in Australien (43 Prozent), China (38 Prozent), Hongkong (38 Pro- zent) und Singapur (35 Prozent) häufi- ger, dass sie sich nicht von Menschen in Werbungen repräsentiert fühlen, so ist in Indien und Indonesien das Gegenteil der Fall: In Indien fühlen sich 38 Prozent re- präsentiert, 21 Prozent tun dies nicht. Verbraucherinnen und Verbraucher su- chen demnach weltweit in der Werbung nach Vielfalt, so das Fazit der Studie. Sie erwarten, in der Werbung Menschen zu sehen, die genauso aussehen wie sie und eine Identifikationsfläche bieten. Für Marken bieten sich damit ganz neue Möglichkeiten: Sie könnten Werbung nicht nur dafür nutzen, Produkte zu ver- kaufen und ihr Image aufzubauen, son- dern auch um die Gesellschaft zu gestal- ten und zu beeinflussen. U nternehmen in Deutschland vertrauen wieder mehr auf die Zahlungsfähigkeit ihrer Kun- den. So bieten Firmen ihren Abnehmern im Vergleich zum Vorjahr deutlich häufiger Zahlungsziele an. Dieses gesteigerte Vertrauen wird mit einer verbesserten Zahlungsdisziplin be- lohnt: In den vergangenen 12 Monaten berichten nur noch 59 Prozent von Zah- lungsverzögerungen (minus 9 Prozent). Das sind Erkenntnisse aus der jährlichen Befragung des Kreditversicherers Coface zu Zahlungserfahrungen deutscher Un- ternehmen. Fast drei Viertel (74 Prozent) der über 800 befragten Unternehmen haben ih- ren Kunden in den vergangenen 12 Mo- naten ein Zahlungsziel eingeräumt. Zum selben Zeitpunkt des Vorjahres waren es nur 62 Prozent. In der letzten Befragung vor Beginn der Corona-Pandemie im Jahr 2019 operierten noch 81 Prozent der Unternehmen mit Zahlungszielen. „Deutsche Firmen haben sich offenbar an das Pandemieumfeld gewöhnt, den- noch bleiben sie wachsam und sind nach wie vor bestrebt, so früh wie möglich Kasse zu machen“, sagt Coface-Volks- wirtin Christiane von Berg. Diese Wach- samkeit ist auch in den kurzen Zah- lungsfristen erkennbar, die weiterhin die deutsche Unternehmenslandschaft do- minieren. 88 Prozent der Unternehmen fordern ihr Geld im Jahr 2021 innerhalb von 60 Tagen. Die durchschnittliche Lieferantenkredit-Laufzeit verringerte sich geringfügig um etwa einen Tag: von 34 Tagen im Jahr 2020 auf 33 Tage im Jahr 2021. ZAHLUNGS- MORAL gestiegen WERBUNG fehlt noch Werbung ist der Schlüssel zum Aufbau des Markenimages. Eine aktuelle weltweite Umfrage von YouGov zeigt jedoch, dass Werbung immer noch nicht ihre volle Wirkung entfaltet, weil es ihr an Diversität fehlt. DIVERSITÄT

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