Profile 2-2023

leben TRENDS 44 PROFILE 2/2023 Rund jede*r vierte Erwachsene (26 Prozent) unter 25 Jahren wurde in sozialen Medien schon einmal angefeindet. Fast die Hälfte aller Befragten (42 Prozent) sagt, dass der Ton in sozialen Medien in den vergangenen zwölf Monaten rauer geworden ist. Auch unter den unter 25-Jährigen bestätigen 34 Prozent diese Aussage. Besonders betroffen sind die unter 25-Jährigen jedoch bei der ungewollten Konfrontation mit sexualisierten Inhalten: 40 Prozent von ihnen geben an, bereits ungefragt sexualisierten Content erhalten zu haben. Über alle Altersgruppen hinweg hat jede*r vierte Deutsche (26 Prozent) bereits sexualisierte Inhalte empfangen, ohne danach gefragt zu haben. Zu diesen Ergebnissen kommt eine Studie des Meinungsforschungsinstituts YouGov, das im Auftrag des Versicherers AXA eine repräsentative Studie zu guten Vorsätzen und der Nutzung von sozialen Medien durchgeführt hat. „Die Mehrheit der jüngeren Erwachsenen ist unausweichlich mit sozialen Medien aufgewachsen. In diesem Rahmen erfährt sie auch Inhalte wie Hass, Mobbing oder auch sexualisierte unerwünschte Inhalte. Dieser unterschwellige negative Einfluss wird von jungen Erwachsenen in Teilen als ,normal‘ be- „KONFRO“ IM NETZ FÜR JUNGE NORMAL ... trachtet, sodass ein gewisser Gewöhnungseffekt entsteht. Das Ausmaß dieser Inhalte wird oft unterschätzt. Erst eine höhere Potenzierung wird überhaupt wahrgenommen“, erklärt Psychotherapeutin Dr. Deniz Kirschbaum, die neben der Behandlung eigener Patient*innen Unternehmen in allen Fragen rund um psychische Gesundheit und Entwicklungen berät. VIELE WÜNSCHEN SICH AUSZEIT So sei es nur logisch, dass eher diese Generation den Wunsch verspürt, sich auch einmal vom Social Web zu entfernen. Unter den 25- bis 34-Jährigen stimmt rund die Hälfte (46 Prozent) der Aussage zu, schon einmal mit dem Gedanken gespielt zu haben, sich aus den sozialen Medien zurückzuziehen. In Deutschland liegt die Zustimmung insgesamt bei 36 Prozent.

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