Profile 3-2022

17 PROFILE 3/2022 Bereitschaft, digitale Anwendungen auszuprobieren, wächst. Funktioniert Beauty Tech denn auch im Luxusbereich? Auf jeden Fall! Ich denke da an den Derma Reader unserer Marke Kiehl´s, einem hochmodernen Hautanalyse-Tool. Der Derma Reader wird in der Beratung eingesetzt, um die individuelle Hautbeschaffenheit zu beurteilen. Im Bereich Make-up bietet die Marke Lancôme beispielsweise mit dem Shade Finder Hilfestellung auf der Suche nach einem neuen Make-up bzw. dem richtigen Farbton. Mittels einer Hochleistungskamera, mit der die Kundin ihre Hautfarbe scannt, kann eine spezielle Software den individuellen Hautton aus mehr als 22.000 Hauttönen auslesen und mit einer konkreten Make-up-Farbempfehlung aus dem bestehenden Sortiment kombinieren. Ganz neu ist in diesem Frühjahr Rouge Sur Mesure von Yves Saint Laurent Beauty auf den Markt gekommen. Was verbirgt sich hinter der Entwicklung? Rouge Sur Mesure ist ein Beispiel für Hyper-Personalisierung, also für ein perfekt zugeschnittenes Schönheitserlebnis für unsere Verbraucher*innen zu Hause. Mit Rouge Sur Mesure lässt sich die individuelle Lippenstiftfarbe kreieren – zu jeder Zeit und zu jedem Anlass die passende Nuance. Diese Technologie ist einzigartig in ihrer Fähigkeit, über 4.000 Lippenfarbtöne zu kreieren – eine nahezu grenzenlose Personalisierung ist möglich, auf präzise und benutzerfreundliche Weise. Mit dieser Technologie können Verbraucher*innen einen individuellen Lippenstiftton entwerfen oder sich für eine gewagte, trendige Farbe entscheiden – ohne gleich einen ganzen Lippenstift kaufen zu müssen. Wie funktioniert das? Rouge Sur Mesure verfügt über ein KIfähiges, motorisiertes Kartuschensystem. Das Gerät, das vom L‘Oréal Technology Incubator entwickelt wurde, ist gerade einmal 16,5 Zentimeter hoch und wiegt nur etwa 500 Gramm. In einem vierstufigen Prozess stellt es das Produkt an Ort und Stelle her. Ganz konkret kann die Kund*in beispielsweise ein Foto von sich im Lieblings-Outfit auswählen und der Algorithmus generiert dann Farbempfehlungen. Diese basieren auf Farbharmonie-Regeln, die den individuellen Hautton und die Farbe des Outfits berücksichtigen. Das Ergebnis ist ein einzigartiger Lippenstift, der zum persönlichen Stil und Hautton passt. Bei der Entwicklung von Beauty Tech haben Sie auch das Thema Nachhaltigkeit im Blick ... Durch Devices wie Rouge Sur Mesure von Yves Saint Laurent Beauty schaffen wir es zum Beispiel, sehr konkret und individuell auf die Bedürfnisse der Konsument*innen einzugehen. In Deutschland sind sich 50 Prozent aller Kund*innen bei Lippenstift- und Lidschattenfarben unsicher, ob ein Produkt zu ihnen passt. Hier helfen dann die Tools genau wie auch unsere Virtual Try-Ons dabei, die Zahl der Fehlkäufe und der nicht genutzten Produkte im Badezimmer deutlich zu reduzieren. Dieses wiederverwendbare System für zu Hause, das für den langfristigen Gebrauch entwickelt wurde, ist ein nachhaltiges Mittel, um das Kosmetikregal zu erweitern. Der Verpackungsmüll wird reduziert. So werden wir auch demWunsch vieler Konsument*innen nach mehr Nachhaltigkeit und einem bewussteren Lebensstil gerecht. Ist Beauty Tech eine Ergänzung zur Beratung in der Parfümerie – oder doch eher eine Konkurrenz? Wir sehen Beauty Tech als große Bereicherung in der Beratung, denn die Kundin kann direkt mit der richtigen Produktempfehlung on- und offline ihr Produkt erwerben. Die Virtual Try-Ons können eine persönliche Beratung in der Parfümerie nicht ersetzen, aber sehr gut ergänzen. Im Idealfall werden die verfügbaren Virtual Try-Ons bei der persönlichen Beratung in der Parfümerie ja sogar mit eingesetzt! So haben die L’Oréal Luxe-Marken Lancôme, YSL, Giorgio Armani, Urban Decay und IT Cosmetics QR-Codes an deutschen Parfümerie- Countern eingerichtet: Sie ermöglichen den Kund*innen, Produkte virtuell über das Handy oder Tablet direkt in der Parfümerie zu testen. Interview: Silke Bruns „Zukunft der Schönheit“ mit Rouge Sur Mesure von Yves Saint Laurent Beauty.

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