Profile 6-2022

DAS TRENDMAGAZIN FÜR DIE PARFÜMERIE DEZEMBER/JANUAR 2022/23

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Die Beautybranche gehörte schon immer zu den Branchen, in der eine gelebte Corporate Social Responsibility (CSR) großgeschrieben wird, in der Unternehmen gesellschaftliche Verantwortung übernommen haben. Das hat sich im September einmal mehr bei der Vorstellung und Unterzeichnung der Green Charta der Kosmetikhersteller gezeigt, sich in zahlreichen Aktionen im „Brustkrebsmonat Oktober“ manifestiert und wird auch wieder in der Weihnachtszeit deutlich, wenn traditionell verschiedenste Charity-Produkte auf den Markt kommen, aus deren Erlös die Unternehmen soziale oder karitative Projekte unterstützen. Das CSR-Themenspektrum der Unternehmen hat sich in den vergangenen Jahren erheblich erweitert: Heute gibt es vor allem zwei Schwerpunkte – die Umwelt und den Menschen. Viele Projekte für die Umwelt verbinden den Schutz bedrohter Regionen mit einem Nutzen für die Kosmetikindustrie und die Verbraucher*innen, indem vor Ort nachhaltige Rohstoffe für die Produkte angebaut werden – eine Win-win-Situation, die das Engagement des Unternehmens in keinster Weise schmälert. Zum anderen unterstützen die Unternehmen solche Initiativen, die Talente von Menschen fördern, die Menschen – meist Frauen – stark machen. Die CSRKampagnen stehen dabei im Einklang mit Produktkampagnen, in denen selbstbewusste Frauen auftreten – Frauen, die nicht mehr einem vermeintlichen Schönheitsideal entsprechen müssen, sondern sie selbst sein dürfen. Der Blick auf die Geschlechter hat sich dabei verändert – ein Trend, für den die Beautybranche einmal mehr als Vorreiter steht. Über diese Themen berichten wir in der aktuellen PROFILE, die natürlich auch im Zeichen von Weihnachten steht. Wir wünschen Ihnen dafür das Beste und freuen uns auf ein Wiederlesen und Wiedersehen im kommenden Jahr. MIT DER GEWISSHEIT FÜR DAS MORGEN Susanne Mittenhuber Silke Bruns editorial

DAS TRENDMAGAZIN FÜR DIE PARFÜMERIE 6/2022 Herausgeber und Verlag Marken Verlag GmbH Vogelsanger Str. 187 50825 Köln Telefon (02 21) 95 74 27-0 E-Mail: marken-info@markenverlag.de Chefredaktion Silke Bruns (verantwortlich für Szene und Marken) und Susanne Mittenhuber (verantwortlich für Leben und Menschen) Kleiststr. 25 46047 Oberhausen Telefon (0208) 75 78 204 E-Mail: profile@markenverlag.de Abonnement PressUp GmbH Wandsbeker Allee 1 22041 Hamburg Telefon (040) 38 66 66 321 E-Mail: markenverlag@pressup.de Anzeigenpreisliste Nr. 13, gültig seit 1.1.2022 Anzeigenmarketing Verlagsvertretung Volker Geuer Volker Geuer Telefon (04122) 999 79-0 E-Mail: office@geuermedien.de Anzeigenverwaltung Marken Verlag GmbH Sabine Sakalidis Telefon (0221) 95 74 27-24 E-Mail: anzeigen@markenverlag.de Layout Fronz Daten Service GmbH & Co. KG Marktweg 42, 47608 Geldern Druck L.N. Schaffrath GmbH & Co. KG DruckMedien Marktweg 42–50, 47608 Geldern ISSN 1869-375X Der Umwelt zuliebe gedruckt auf chlorfrei gebleichtem Papier. Nachdruck nur mit Genehmigung Erscheinungsweise: 6-mal jährlich Bezugspreise: Einzelheft E 6,00. Sammelbezug einzelner Ausgaben auf Anfrage, Jahresabonnement E 32,- einschl. Porto für Inland. E 32,- zuzüglich Porto für Ausland, für Auszubildende E 21,- einschließlich Porto. E-PAPER www.markenverlag.de/profile INHALT 30 Bling-Bling exzessiv 12 Grün wird zu Gold SZENE TRENDS 06 Besondere Düfte: Niche trifft Corporate 12 Grün wird zu Gold: Nachhaltigkeit im Prestigebereich 18 Videostreaming gehört zum Alltag 20 Kaufverhalten ändert sich 26 Brustkrebs-Kampagne von Estée Lauder 30 Bling-Bling exzessiv SCHÖNHEIT MARKEN UND MENSCHEN 22 Interview mit Stephan Kemen, CEO Mäurer & Wirtz 28 Neues Power-Duo von Shiseido 34 Narciso Rodriguez erweitert exklusive Musc-Kollektion 42 Pflege-Highlights 44 Glänzende Geschenkideen 46 Interview mit SENSAI Training Coordinator Barbara Engel 50 Neue Düfte und Limited Editions zu Weihnachten 52 Exklusive Home-Düfte 58 Bundesverdienstkreuz für Michael Lindner LEBEN TRENDS 36 Zufriedener mit Slow Life 40 Konsens statt Konflikt 52 Exklusive Home-Düfte 06 2022 Foto: iStockphoto

T H E E F F E C T I V E MA K E - U P CO L L E C T I ON D E S I G N E D BY N AT U R E Finden Sie mehr über unsere innovativen Naturkosmetik-Wirksto e heraus: boerlind.com/make-up

Begleitet von Beyond Exploring Foto: Steve Herud 6 PROFILE 6/2022 szene TRENDS

Mal ist es kühles Lavendel, mal pudriges Rosenabsolue, das in Flagship Stores, Meeting- und Ausstellungsräumen und manchmal sogar in Autohäusern für Wohlbehagen und eine positive Stimmung sorgen soll. Duftmarketing ist längst Teil der Kundenbindung. Luxushotels im 5-Sterne- Segment gehen noch einen Schritt weiter. Sie lassen sich eigene Parfums kreieren – Nischendüfte, inspiriert von und für exklusive Orte. Parfümeuer Sileno Cheloni (li.) mit Daniel F. Lauber (2.v.r.), Inhaber des Cervo Mountain Resorts. Foto: Marcela Ferreira 7 PROFILE 6/2022

Beyond Exploring No. 6 ist so ein besonderer Duft. Es ist der Duft des Cervo Mountain Resorts in Zermatt, der Gäste bereits vor dem Betreten des Resorts dezent begrüßt und sanft auf ihrer Reise begleitet. Das hochgelegene Cervo lässt sich nur per Seilbahn erreichen. Wer durch den Tunnel auf dem Weg zur Sunneggabahn und dem Aufzug direkt zum Cervo anreist, vernimmt meist unbewusst einen angenehmen, wohligen Duft. Manch einer wird so vielleicht an seinen letzten Aufenthalt im Zermatter Resort erinnert. Denn seit der letzten Wintersaison ist der Signature-Duft „Beyond Exploring No. 6“ im gesamten Cervo Mountain Resort zu riechen. Der zurückhaltende, warme Duft ist das Ergebnis einer Zusammenarbeit des Resort-Inhabers Daniel F. Lauber mit dem Florentiner Parfümeur Sileno Cheloni. Der Parfümeur zelebriert die Kunst der Duft-Kreation auf besondere Weise. Sein Anspruch ist es, Düfte zu kreieren, die Erinnerungen wecken – perfekt also, um Verbindungen zu ganz besonderen Orten zu schaffen. In seinem Atelier mit mehr als 2.000 Essenzen in Florenz hat er bereits Duftworkshops für Schweizer Uhrenhersteller und andere Luxusbrands durchgeführt und Corporate-Düfte für Hotels wie das Riva degli Etruschi entwickelt. HEIMATGEFÜHL UND NEUGIER AUF DIE WELT 2020 hatte Lauber die Idee, das CervoFeeling in einem Duft auszudrücken. „Die tiefe Verbundenheit mit der Heimat gepaart mit der Neugier auf die weite Welt sind im gesamten Cervo Mountain Resort spür- und erlebbar. Sileno Cheloni hat mich dabei unterstützt, das Erlebnis riechbar zu machen, um Erinnerungen für die Ewigkeit zu schaffen“, sagt Daniel F. Lauber. Doch wie lässt sich das Zermatter Hotel olfaktorisch nun beschreiben? Nach einem Gespräch mit Lauber standen für Cheloni die Hauptinhaltsstoffe schnell fest: Karottensamen, Zedernholz, Patchouli, kambodschanischer Oud und Moschus sollten den Hauch von Zermatt mit östlichen Einflüssen widerspiegeln. Für die feine Abstimmung kreierte er verschiedene Proben – Lauber entschied sich für die sechste Version und damit auch für den Namen: Beyond Exploring No. 6. Ein Duft mit einer würzig-aromatischen Kopfnote, einer lieblich-blumigen Herznote und mit Moschus als Basis. Duftreize spielen eine große Rolle in der Verarbeitung von Erlebnissen und Formung von Erinnerungen. Der Geruchssinn ist der einzige, der direkt mit dem Emotionszentrum des Gehirns verbunden ist. Der Aufenthalt in einem Hotel verspricht immer ein Sinneserlebnis. Eine Duftkomponente kann diese auf eine neue Dimension heben und die Erinnerung an das Erlebte vertiefen, so die Idee hinter den Hotel- und Corporate-Düften. Foto: Marcela Ferreira Foto: Steve Herud 8 PROFILE 6/2022 szene TRENDS

ERINNERUNGEN AN INSPIRIERENDE ORTE An Erinnerungen will auch die berühmte Hotelgruppe Aman mit derzeit 34 Luxusresorts in aller Welt anknüpfen. 2020 wurde die Fine Fragrances Kollektion lanciert. Gestartet mit fünf Eaux de Parfum umfasst die Kollektion heute sieben Düfte, die von besonderen Orten inspiriert sind. Die Nase und der Schöpfer der Kollektion ist Parfümeur Jacques Chabert. Geboren in Grasse, der historischen Hauptstadt der Parfümerie, hat er viele komplexe und exquisite Düfte geschaffen, darunter Iridium von Tom Daxon, und arbeitete unter anderem für Chanel und Guerlain. Er gilt als Meister, wenn es darum geht, Menschen mit Düften an andere Orte zu entführen. Insofern war er der ideale Parfümeur, um Düfte zu kreieren, die auf den berühmten Aman-Destinationen basieren. Zum Beispiel Vayu. Der Duft ist inspiriert vom Amanpuri Resort in Thailand und ist, so Chabert, eine Erinnerung an sonnengewärmte Haut und die Frische des Sommers, in der sich brechende Wellen, süße Blüten und die Fruchtigkeit von Zitrusfrüchten vereinen. Verkörpert wird dies durch Bergamotte, Zitronengras, Kokosnuss in der Kopfnote, Tuberose, Jasmin, aquatische Noten in der Herznote sowie Moschus und Sandelholz als Basis. Vayu bezieht sich auf das alte Sanskrit-Wort für „Wind“ und passt zu duftenden Frangipani und Tuberosen ebenso wie zum unberührten weißen Sand von Amanpuri. Die Silhouette des Flakons wurde vom renommierten japanischen Architekten Kengo Kuma entworfen. Jeder Flakon spiegelt durch ausgewählte Farbtöne die lokale Umgebung des Resorts wider. Die Düfte sind in einer in Japan aus Paulownia-Holz handgefertigten Schachtel eingeschlossen. Der Paulownia-Baum ist einer der am schnellsten wachsenden Bäume und daher eine nachhaltige 9 PROFILE 6/2022

Wahl, wobei auch die kunstvoll gestaltete Schachtel vollständig wiederverwendbar ist – mehr Storytelling und Corporate Design geht kaum. Wie Beyond Exploring Nr. 6 sind auch die sieben Aman-Düfte nicht nur vor Ort, sondern auch über den hoteleigenen Web-Shop zu beziehen – getreu des Mottos von Sileno Cheloni, dem Schöpfer des Zermatter Dufts: „Jedes Mal, wenn du ein Parfum riechst, begibst du dich auf eine Reise – deine Reise.“ Und die führt idealerweise in das entsprechende Hotel. RIVIERA: MYTHOS UND SEHNSUCHTSORT Ein solcher Sehnsuchtsort liegt auch an der Côte d`Azur. Auf der Spitze des Cap d’Antibes thront das majestätische Hotel du Cap-Eden-Roc der Oetker Collection. 2021 zur Feier des 150-jährigen Jubiläums lancierte das Grandhotel in Zusammenarbeit mit Christian Dior das Parfum Eden-Roc. Der Duft ist eine Hommage an die französische Lebensart und vereint die Pariser Eleganz des Maison Christian Dior mit dem sonnenverwöhnten Luxus der Hotel-Ikone der französischen Riviera. François Demachy, bis 2021 Chefparfümeur von Dior, entwickelte den Duft höchstpersönlich. „Als ich Eden-Roc kreierte, stellte ich mir die Ankunft im Hotel am Meer vor. Das Salz, die Sonne, die felsige Küste und die üppige Vegetation. Die Sillage ist ein olfaktorisches Abbild dieses herrlichen Refugiums. Die Akkorde drücken die Fülle der Mittelmeerregion aus: das Meerwasser, die Blumen und Zitrusfrüchte, die aromatischen Kräuter und maritimen Kiefern. Die Schönheit von Eden-Roc unter der warmen Sonne kann man nun in einem unwiderstehlichen täglichen Ritual zelebrieren. Es ist ein entzückender Duft, speziell zu Ehren des Hotels kreiert und inspiriert von der Schönheit dieses unvergleichlichen Reiseziels.” Mehr Huldigung geht nicht. Als Teil der exklusiven La Collection Privée Christian Dior ist Eden-Roc seitdem im Luxushotel an der Cote d`Azur und in den Dior-Boutiquen erhältlich. Susanne Mittenhuber Foto: iStockphoto 10 PROFILE 6/2022

Der neue Mascara 38°C hat einen Stretching-Effekt auf die Wimpern, der weit über ihre natürliche Länge hinaus geht. Jede Wimper erreicht ihre Traumlänge, getaucht in tiefes, glänzendes Schwarz. Gleichzeitig wird der Wimpernkranz so perfekt gestylt, dass er gleich einem geöffneten Fächer die Augen umrahmt und dabei aus jedem Blickwinkel zum Eyecatcher wird. Die begehrte Verlängerung erzielt LASH LENGTHENER 38°C mit der Smooth Stretching Formula. Diese geniale Technologie kommt ganz ohne zugesetzte Fasern aus. Die flüssige Formel besteht aus zwei Schichten. Die erste ist ein biegsames Polymer, das durch seine Elastizität den Stretching-Effekt erzielt. Die zweite, ein Micro Emulsion Polymer, gibt Struktur und bringt die tiefschwarzen, glänzenden Wimpern in Bestform. Die Lash Catching Brush erreicht jede Wimper. Jedes Bürstenhaar ist von seinem Aufbau her dreieckig, mit je drei Rillen an den Seiten. Dies dient dazu, die optimale Mascara-Menge zwischen den Rillen zu speichern und so jede Seit 25 Jahren schreibt SENSAI mit der 38°C-Technologie Mascara-Geschichte und landet einen Bestseller nach dem anderen. Jetzt geht dieser Erfolg im wahrsten Sinne des Wortes in die Verlängerung – mit einem Mascara für besonders lange, perfekt getrennte Wimpern. SENSAI LASH LENGTHENER 38°C Wimper sorgfältig zu umhüllen. Die fein gewobenen Bürstenhärchen erreichen jede Wimper vom inneren bis zum äußeren Augenwinkel. Selbst die kürzeste, welche mit bloßem Auge kaum sichtbar ist, erhält konsequent die höchstmögliche Länge. Vom Ansatz bis zur Spitze. Wie alle Mascaras der SENSAI 38°C-Linie verfügt der neue LASH LENGTHENER über eine thermosensitive Technologie. Sie ist zuverlässig, wisch- und wasserfest. Der Mascara lässt sich ganz unkompliziert mit Wasser, ab einer Temperatur von 38°C, und dem SENSAI SPONGE CHIEF® oder einem Wattepad abnehmen. Der neue EYECATCHER 11 PROFILE 6/2022

Vom recycelbaren Re-Fill bis hin zur vollständig dokumentierten Lieferkette – in der selektiven Kosmetik finden sich viele beeindruckende Beispiele für nachhaltiges Engagement. Trotzdem hat der Luxus- und Prestigebereich noch nicht zum Massenmarkt aufgeschlossen. Dabei ist die Zielgruppe schon einen Schritt weiter, so die Analyse des Forschungsinstituts GIM. GRÜN GOLD wird zu 12 PROFILE 6/2022 szene TRENDS

Grün ist das neue Gold. Oder: wie Nachhaltigkeit und PremiumMarken zusammenfinden“ – unter diesem Titel präsentierten Maria Wronka und Tina Choi-Odenwald, beide Research Directors beim Forschungsinstitut GIM, ihre Analysen beim diesjährigen VKE-Treff in Berlin. Bereits im Frühjahr 2022 hat der Kosmetikverband den sogenannten Sustainability Beauty Pact verabschiedet. Das Ziel: möglichst viele Hersteller, Handelsunternehmen sowie Lieferanten von Rohstoffen bzw. Vorprodukten zur Teilnahme an Nachhaltigkeitsinitiativen zu motivieren und die Öffentlichkeit über die grüne Mission und die Aktivitäten der Branche zu informieren. Der Weg, den der VKE mit dem Sustainability Beauty Pact eingeschlagen hat, sei nicht nur richtig, sondern auch notwendig, betonten Wronka und Choi-Odenwald in ihrem Vortrag. So überdächten Konsument*innen grund- sätzlich ihr Konsumverhalten – auch im Beautybereich. Die Marktforschung zeige, dass die Kund*innen von HighEnd-Brands ihren Marken zwar eine höhere Wertigkeit und Wirksamkeit attestieren, sie aber gleichzeitig feststellten, dass sie in Sachen Nachhaltigkeit dem Consumer-Markt hinterherhinken. GRÜNE CLAIMS ZEIGEN WIRKUNG Denn aktuell sind es die MainstreamBrands, die Trends setzen und Produktinnovationen liefern. Das zeigt sich nicht nur beim Gang durch die Drogerie, wo an allen Ecken grüne Claims winken und das Packaging als besonders nachhaltig beworben wird, sondern auch am Image der dort vertretenen Marken. Sie stellen ihre Nachhaltigkeitsbemühungen in den Mittelpunkt und verweisen stolz auf ihre Erfolge beim Erreichen der Klimaziele oder ihren Beitrag zum Meeresschutz. Bei den Konsument*innen, vor allem denen der jüngeren Generation, kommt das gut an. Prestige- und Parfümeriemarken scheinen dagegen zu zögern, ihre Nachhaltigkeitsstrate13 PROFILE 6/2022

gien offensiv zu kommunizieren. Luxus und Nachhaltigkeit könnten als Widerspruch empfunden werden, so die Befürchtung. Doch das Gegenteil ist der Fall, wie die GIM-Expertinnen ausführten. Grün und Gold passen hervorragend zusammen. Und das beginnt bereits bei der Produktion. Nachhaltige Produktion ist per se teurer, aber High-End-Kund*innen bringen eine Preisbereitschaft bereits mit. Das heißt, Nachhaltigkeit in diesem Segment ist nicht nur ein Argument für einen hohen Preis und die damit verbundene Qualität und Wertigkeit des Produktes, sondern verkörpert auch das Bewusstsein, sich das Beste zu gönnen. Für Marken heißt das, Nachhaltigkeit in diesem Sinne steht dafür, etwas Besonderes und Exklusives zu bieten und sich dadurch vom Massenmarkt abzusetzen. Aber, so Maria Wronka und Tina ChoiOdenwald, besonders im hochpreisigen Segment dürfe Nachhaltigkeit nicht im Büßerhemd daherkommen. „Der Nachhaltigkeitsansatz einer Marke darf nicht belehrend sein oder Verzicht implizieren, sondern muss vielmehr den High-EndCharakter der Marke zusätzlich stützen.“ PASST PERFEKT: EXKLUSIV UND NACHHALTIG Premiummarken dürfen und müssen daher auch weiterhin das inhärente Anwendungs-, Verwöhn- und Pflegeerlebnis sowie Qualitätsversprechen erfüllen, betonten die beiden GIM-Directors. Das heißt, die Produkte müssen effektiv und wirksam sein und je nach Marke weiterhin technologische Fortschrittlichkeit und Expertise kommunizieren. Wichtig ist außerdem, dass sie den Premium-Gedanken in ästhetisch ansprechenden Produkt-, Packungs- und ShopDesigns visualisieren. Und nicht zuletzt: Premiummarken müssen stringente Werte vermitteln und diese auch leben. Gerade Premiummarken bieten demnach viele Ansätze, um High-EndKund*innen das Thema Nachhaltigkeit konkret nahezubringen. So zeugen Inhaltsstoffe aus kontrollierter Wildsammlung oder kostbaren Pflanzen-Essenzen von einer besonderen Qualität und Exklusivität eines Pflegeprodukts. Nachhaltige Produkte vertreten darüber hinaus den Gedanken der Reinheit, des puren, unverfälschten und hochwertigen Pflegeerlebnisses. Es ist die Idee des luxuriösen Minimalismus, der hier zelebriert werden kann. Refills eignen sich für besonders schöne, wertige Formate und ikonische Designs. Sind diese dann auch noch individuell customizierbar, wird Nachhaltigkeit zum ultimativen Luxus. Die Beautybranche kann aber auch von anderen Branchen lernen und deren Erfolgskonzept übernehmen. So können Regionalität und Handwerk wie beispielsweise beim Whiskey als PremiumArgument eingesetzt werden. Hinzu kommt die besondere Qualitätskontrolle und Sorgfalt, die Mass-Market-Brands nicht leisten können. Initiativen – sei es für weltweite Frauenrechte oder Umweltschutzprojekte – zahlen in Form von Verjüngung und Modernisierung direkt auf das Markenimage ein oder stellen die Marke als Vorreiter in einen öffentlichen Diskurs. Gute Aussichten also für Grün als das neue Gold. Susanne Mittenhuber Fotos: iStockphoto (2) 14 PROFILE 6/2022 szene TRENDS

DUA LIPA

16 PROFILE 6/2022 Himmlische Düfte Eine Dufthommage an la Dolce Vita Versace Dylan Purple ist eine leuchtend-elegante Duftkreation, welche die Vielfalt Italiens widerspiegelt. Den Auftakt bilden spritzige Bergamotte gepaart mit fruchtigen Noten einer frisch geernteten Orange, während saftige Birne dem Duft etwas Modernes und Lebendiges verleiht. Berauschende Noten von Iris sorgen schließlich für eine violette Explosion. Der zarte Duft ihrer Blütenblätter wird durch Magnolie und Rose veredelt – beides intensiv und kraftvoll. Ambra sorgt für eine selbstbewusste, elegante und lebendige Note, die durch sinnliches Zedernholz unterstrichen wird. Eine Moschusnote sowie leicht fruchtige Akzente runden diese Duftkreation perfekt ab. VERSACE DYLAN PURPLE Charismatisch, sinnlich, elegant: die begehrtesten Kreationen des Jahres, von fruchtig bis würzig. Good Vibes für glamouröse Partynächte Es sind die besonderen Ingredienzien des neuen Jimmy Choo-Duftes, die I Want Choo Forever so berauschend machen. Kräftige Rose wurde mit würzigem Pink Pepper und Bittermandelöl vermischt. Die Herznote besteht aus einem starken schwarzen Kirschlikör, verführerischem Jasmin Sambac und warmem, femininem Vetiver. Der letzte Schliff: Erdiges Moos, Vanille und Tonkabohne verleihen diesem kostbaren Duft wahrhaftiges Suchtpotenzial. Das Ergebnis ist eine sinnliche Symphonie aus Chypre, Amber und Gourmand, welche eine geheimnisvolle Sillage hinterlässt, die die ganze Nacht anhält. Dieser bezaubernde Duft ist der beste Begleiter für lange, ausgelassene Partynächte, die unvergesslich bleiben! JIMMY CHOO I WANT CHOO FOREVER

17 PROFILE 6/2022 Eine Legende im roten Flakon Mit Montblanc Legend Red fangen die Parfümeure Anne Flipo und Nicolas Beaulieu die ganze Komplexität und maskuline Intensität der Farbe Rot ein. Die rote Sensation beginnt mit der saftigen Frische von Blutorange und spritziger Grapefruit, die sich mit dem würzigen Kontrast von Kardamom vermischen. Das Zusammentreffen von Muskatellersalbei, Zedernholz und Wacholderbeere verleiht der zitrischen Frische aromatische Facetten, während die magnetische Kombination von Mahagoni, Atlas-Zedernholz und einem Hauch von Tonkabohne Legend Red eine cremige Sinnlichkeit verleiht. Ein charismatischer, holziger Duft, frisch und doch intensiv, gewagt und doch sensibel, der den Nervenkitzel der Geschwindigkeit heraufbeschwört und das Herz ein wenig schneller schlagen lässt. MONTBLANC LEGEND RED Pure Verführung & unwiderstehlicher Charme Der erste Damenduft von Philipp Plein ist bezaubernd und fesselnd. Er verleiht seiner Trägerin ein Gefühl von Stärke und Macht: Für die Frau, die es liebt, die Protagonistin ihres Lebens zu sein und ihre Weiblichkeit und Einzigartigkeit zelebriert. Plein Fatale Eau de Parfum ist ein unwiderstehlicher floraler Gourmand-Duft mit drei Momenten intensiver Verführung. In der Kopfnote explodieren schwarze Johannisbeere und Rosa Pfeffer zusammen mit Bergamotte und Ambrox und sprudeln vor Frische wie eine goldene Seifenblase. Schließlich wird ein Cocktail aus Yang Ylang, Tuberose, Jasmin und Rosenblüten präsentiert. In der Basisnote setzt die brennende Holzessenz von Patchouli einen klaren Akzent mit einem Hauch von Sandelholz und Moschus. Sanfte Noten von süßer Vanille erhellen diesen Duft. PHILIPP PLEIN PLEIN FATALE

„Zu jeder Zeit, an jedem Ort: Streaming spielt mittlerweile eine wichtige Rolle im Alltag der Menschen“, sagt Dr. Sebastian Klöß, Bereichsleiter Consumer Technology beim Bitkom. Der Digitalverband hatte eine Umfrage unter 1.163 Personen in Deutschland ab 16 Jahren, darunter 1.012 Internutzer*innen gestartet Demnach streamen insgesamt bereits 87 Prozent der Internetnutzer*innen bzw. 75 Prozent aller befragten Bundesbürger*innen Videos im Netz. Im Jahr 2021 waren es noch 70 Prozent. Videostreaming findet dabei auf einer Vielzahl von Plattformen und Portalen statt. Dezidierte Videostreaming-Portale wie YouTube, Vimeo und Twitch liegen bei der Beliebtheit klar an der Spitze. 85 Prozent der Internetnutzer*innen schauen dort Clips und Co., sechs ProzentSocial-Media-Reels, Blockbuster-Filme, Serien, Bundesliga: Videostreaming gehört für viele Menschen zum Alltag dazu. Schon 38 Prozent derjenigen, die Videos im Internet streamen, tun dies täglich, weitere 46 Prozent mehrmals pro Woche. punkte mehr als 2021. Das zeitversetzte Fernsehen von im linearen TV bereits gelaufenen Sendungen liegt dahinter (71 Prozent), büßt jedoch im Vergleich zum Vorjahr sechs Prozentpunkte ein. Auf Platz drei liegt das Streamen von Serien und Filmen über On-Demand-Portale wie Netflix, Amazon Prime Video oder Disney+ (61 Prozent). 4 von 10 Internetnutzer*innen (41 Prozent) streamen Videos in sozialen Netzwerken wie TikTok, Instagram oder Facebook. Livestreams des aktuellen Programms von linearen TV-Sendern schauen 37 Prozent – ein Minus von 7 Prozentpunkten. Jeder und jede Vierte streamt auch Sportereignisse auf darauf spezialisierten Portalen wie Sky, DAZN oder Eurosport Player (25 Prozent). „Die Zahl der Angebote wächst stetig. Außer den StreamingAngeboten der Fernsehsender haben im Vergleich zu 2021 alle Streamingmöglichkeiten nochmals an Beliebtheit gewonnen“, bilanziert Bitkom-Experte Klöß. Ein Prozent der Befragten gibt zu, auch illegale Streaming-Portale zu nutzen. LINEARES TV ALS FESTE GRÖSSE Doch auch das lineare Fernsehen ist weiterhin eine feste Größe im Unterhaltungskanon der Deutschen. 91 Prozent aller Befragten schauen zumindest hin und wieder klassisches Fernsehen über Kabel, Satellit oder Antenne. Dabei zeigt sich: Je älter die Menschen sind, desto eher sind sie dem klassischen TV zugeneigt. Unter den 16- bis 29-Jährigen schauen 80 Prozent noch hin und wieder klassisch fern, 89 Prozent sind es bei den 30- bis 49-Jährigen und 95 Prozent bei den 50- bis 64-Jährigen. Und nahezu alle Seniorinnen und Senioren über 65 Jahren schauen klassisches TV über Kabel, Satellit oder Antenne (97 Prozent). Lediglich 32 Prozent aus dieser Gruppe streamen dagegen Videos im Netz, wobei der Anteil unter den Internetnutzer*innen in dieser Altersklasse mit 56 Prozent deutlich höher liegt. Zu jeder an jedem ZEIT, ORT 18 PROFILE 6/2022 szene TRENDS

www.dadosens.com Versteh dich gut mit deiner Haut. EXTRODERM Dein Spezialist bei trockener Haut und Neurodermitis. Du: „Trockenheit und Neurodermitis?“ Deine Haut: „Juckt mich nicht mehr!“

? Nur 28 Prozent der Mitarbeitenden ohne Führungsverantwortung sind mit ihrer Arbeit zufrieden – im Gegenzug nehmen dies allerdings 80 Prozent der Führungskräfte von ihren Mitarbeitenden an. Das zeigt eine aktuelle Studie des Capgemini Research Institutes. Zu den größten Hindernissen für die Mitarbeitendenzufriedenheit gehören Herausforderungen bei der Karriere- und Kompetenzentwicklung, das Verhalten von Vorgesetzten und das Verhältnis zu ihnen, Vergütung und Wertschätzung sowie Schwierigkeiten bei der Nutzung und Verfügbarkeit von Daten und Technologien. Die Zahlungsmoral, also der Anteil verspäteter und uneinbringlicher Forderungen, ist in Deutschland seit 2019 konstant und bleibt auch nach drei Jahren die höchste im europäischen Vergleich. Das ergab die repräsentative Studie „Europäische Zahlungsgewohnheiten“ der EOS-Gruppe, für die 3.200 Unternehmen in 16 europäischen Ländern befragt wurden. In Europa dagegen hat sich die Zahlungsmoral seit 2019 verschlechtert. Bei etwa jedem fünften Unternehmen führt diese Entwicklung zu Existenzängsten. Zahlungsmoral weiter top mit der Zufrieden Arbeit Nachhaltigkeit steht im Online-Handel bereits auf der Tagesordnung und spielt eine maßgebende Rolle für den Erfolg von Unternehmen. Das zeigen die Ergebnisse einer Studie des e-Commerce-Dienstleisters Fynax zum Thema „Nachhaltigkeit und Lieferketten im Online-Handel“, für die rund 200 Online-Händler*innen u. a. aus den Branchen Textil, Industrie oder Lifestyle befragt wurden. Für 72,3 Prozent der Befragten stellt das Thema Nachhaltigkeit einen wichtigen bis sehr wichtigen Faktor für den Erfolg ihres Unternehmens dar. Das zeigt sich besonders im Bereich des Retouren- und Versandmanagements: So setzen über 74 Prozent der Shops auf die Wiederverwendbarkeit ihrer Retouren und mehr als 77 Prozent sind bereits auf recyclebare Verpackungsmaterialien umgestiegen. werden nachhaltiger Noch deutlicher als in der Corona-Zeit reagieren die Menschen in Deutschland beim Lebensmitteleinkauf auf die aktuelle Krise und Inflation. So ist die Zahl der Verbraucher*innen, die ihr Kaufverhalten geändert haben, von 66 Prozent im Vorjahr auf 90 Prozent gestiegen. Reagiert wird mit Verzicht, Markenwechsel oder Sparen in anderen Bereichen. Das sind Ergebnisse der Mitteldeutschen Markenstudie 2022. Befragt wurden 5.000 Menschen in Mitteldeutschland und 1.000 im gesamten Bundesgebiet. KAUFVERHALTEN ändert sich Fotos: iStockphoto (6) 20 PROFILE 6/2022 szene TRENDS

GIVING feels good Immer eine gute Überraschung mehr: Bei Giving begeistert Sie die Ambiente mit klassischen und trendigen Geschenk- ideen, Persönlichen Accessoires sowie Schreibwaren und Papeterie. Erweitern Sie Ihr Sortiment um gewinnbringende und nachhaltige Neuheiten. Entdecken Sie die Ambiente der Zukunft: ambiente.messefrankfurt.com the show 3.–7. 2. 2023 FRANKFURT / MAIN 73987_AM_AZ_Giving_Profile_92x264 • FOGRA 39 • CMYK • js | DU: 04.11.2022 Inland Nur 29 Prozent aller Deutschen mit Internetanschluss nutzen Twitter – aber 49 Prozent klassischer Meinungsbildner wie Publizisten und Führungskräfte aus Wirtschaft oder Ehrenamt tweeten. Unter professionellen Influencer*innen wie YouTuber*innen und Blogger*innen sind es sogar 82 Prozent. Zusammen stellen diese einflussreichen Opinion Leader damit fast jeden zweiten Twitter-Nutzer*Innen. Kein Einzelfall: Entscheider und Multiplikatoren sind gerade in kleineren Social-Media-Communitys wie der Blogosphäre, beruflichen Netzwerken, aber auch TikTok und Snapchat überproportional vertreten. Das zeigt der Social-Media-Atlas 2022 der Hamburger Kommunikationsberatung Faktenkontor. Neben Twitter sind klassische Meinungsbildner vor allem in beruflichen Netzwerken vermehrt anzutreffen. Während LinkedIn 24 Prozent und Xing 21 Prozent aller Onliner zu ihren Nutzern zählen, erreichen beide Dienste jeweils 43 Prozent der Gruppe der Meinungsbildner. Ebenfalls einen ansehnlichen Überhang an Führungskräften und Kommunikatoren in ihrer Community zeigen unter anderem Snapchat mit einem Plus von 17 Prozentpunkten und Blogs mit 16 Prozentpunkten im Vergleich zur Allgemeinheit. Der Vorsprung der in den sozialen Medien heimischen professionellen Influencer liegt bei diesen Kanälen sogar jeweils oberhalb von 50 Prozentpunkten. PROFILE ALS E-PAPER Die komplette gedruckte Ausgabe PROFILE – Das Trendmagazin für die Parfümerie steht immer auch als E-Paper für Tablet, Smartphone oder PC zur Verfügung unter: www.markenverlag.de/profile Wir wünschen Ihnen viel Spaß mit der digitalen PROFILE! Die der Communitys Entscheider

Das Familienunternehmen Mäurer & Wirtz zählt zu den führenden Duftherstellern in Deutschland und fühlt sich für die kommenden Herausforderungen, die nicht nur die Beautybranche treffen, gut gerüstet. CEO Stephan Kemen im Interview über Internationalisierung, e-Commerce und Diversifikation. „Neue Chancen muss man nur suchen und mutig sein“ PROFILE 6/2022 22 schönheit MARKEN+MENSCHEN

PROFILE: „Die Zeit für Klassiker ist vorbei“, haben Sie Anfang des Jahres in einem Interview mit der Welt gesagt. Dabei hat Mäurer & Wirtz selbst ja Klassiker im Portfolio. Wie sehen, „lesen“ und bewerten Sie den Duftmarkt im Allgemeinen? Stephan Kemen: Ich muss gerade schmunzeln, weil dieses Statement für Furore gesorgt hat. Mein Zitat ist etwas aus dem Zusammenhang gerissen. Meine Kernaussage war, dass es in der heutigen Zeit immer schwieriger wird, neue Düfte einzuführen, die es langfristig schaffen, sich als Klassiker zu etablieren und im Markt zu halten. Das Duftangebot aus Endkonsumentensicht ist heutzutage sehr fragmentiert, fast schon überladen. Und dennoch schafft es dann doch die ein oder andere Marke sich nachhaltig zu etablieren. Unsere Klassiker sind nach wie vor enorm wichtig für uns. Sie sind sozusagen unser Fundament und erlauben es uns, in Zukunftsprojekte sowie neue mutige Ideen zu investieren. Unsere Aufgabe ist es also immer wieder die richtige Balance zwischen der Pflege der Klassiker und zukunftsweisenden Investitionen zu finden. Bis jetzt gelingt uns das in der Tat sehr gut. Vor diesem Hintergrund setzte Mäurer & Wirtz auf Diversifizierung. Wie sieht Ihre Strategie konkret aus? Unsere Kernkompetenzen sind Düfte und alle duftnahen Kategorien. Unser Ziel wird es nicht sein, in für uns gänzlich neue Kategorien wie beispielsweise Color Cosmetic vorzudringen. Jedoch bietet der globale Duftmarkt sehr viele, von uns noch nicht ausgeschöpfte Potenziale und Möglichkeiten – seien es andere Märkte, andere Distributionskanäle, andere Markenkonzepte mit unterschiedlichen Preispunkten etc. Und hier setzt unsere Strategie der Diversifizierung an. Unser Ziel ist es, global möglichst viele Duftbedürfnisse der Endkonsument*innen bedienen zu können und dementsprechend unsere Duftangebote im Portfolio zu erweitern. Das fängt für uns bei dem Thema Internationalisierung, also der Erschließung neuer Märkte, an, geht über das Thema E-Commerce bis hin zu neuen Marken in differenzierenden Distributionskanälen sowie bis dato noch unbesetzten Preispunkten. Welche Preissegmente wollen Sie bedienen? Mit unserer Marke Les Destinations besetzen wir erstmalig das wachsende Segment der Nische. Hoher Preispunkt, kleine und exklusive Distribution weltweit. Dieses Segment werden wir weiter ausbauen. Im Gegensatz dazu haben wir mit Route 66 eine Marke, die extrem breit distribuiert ist und uns global durch Konzept und Preiseinstiegspreispunkt die Kanäle Groceries und Hypermarkets öffnet. Diese Diversifizierung hilft uns auch bei demThema Internationalisierung. Für Märkte wie Middle East oder China braucht man selektive Konzepte. Für Osteuropa sind unsere starken Lifestyle Brands relevant. Daneben bedient unsere neue Marke hej:pure gänzlich neue Kundenbedürfnisse. Im Vertrieb gibt es einen ganz starken Trend der Kosmetikunternehmen zum DTC-Modell, dem unternehmens- oder markeneigenen Webshop. Welche Vertriebskanäle haben Sie aktuell auf dem Zettel? Eines ist mir bedeutsam zu betonen: Der stationäre Handel ist für uns sehr wichtig – jetzt und auch zukünftig. Gleichzeitig haben wir gerade im Jahr 2022 intensiv am digitalen Auftritt unserer Marken gearbeitet und neue Webshops für Tabac, 4711 und Les Destinations gelauncht. Als Blue Print für die drei Shops haben wir unsere Erfahrungen mit der D2C-Brand Orodion einfließen lassen. Unsere erste Direct-to-Consumer-Brand Orodion war ja unser Einstieg ins D2C-Geschäft und unser Proof of concept. All diese Beispiele und neuen Initiativen geben uns mehr Möglichkeiten, auf aktuelle Gegebenheiten zu reagieren. Für das dritte Quartal 2023 haben wir noch etwas Spannendes in der Pipeline, das ich heute aber noch nicht verraten darf. Es handelt sich ebenso um einen neuen Vertriebskanal. Wie entwickelt sich denn die Fragrance Brand Orodion, die Sie gerade schon angesprochen haben? Ganz genau, wir haben im Dezember letzten Jahres gemeinsam mit einem großen Fashion-Influencer die Duftmarke Orodion kreiert und gelauncht. Der Erfolg war überwältigend: Sein erster Duft, den wir exklusiv über einen limitierten „ProduktDrop“ verkauft haben, war innerhalb weniger Stunden ausverkauft. Vor kurzem ist das sommerliche Pendant namens Orodion Blanc erschienen. Auch dieser luxuriöse Männerduft war ausschließlich über die produkteigene Website erhältlich und innerhalb eines Tages vergriffen. Wir reden von sehr hochwertigen Düften, die einen Preispunkt von 100 Euro für 50 Milliliter Eau de Parfum besetzen. Zum einen zahlt dieses Projekt zu 100 Prozent auf unsere Diversifizierungs-Strategie ein und zum anderen gibt es für mich eine goldene Regel: Neue Wege sollten am besten mit den Personen bestritten werden, die diesen Weg bzw. Kanal bePROFILE 6/2022 23

herrschen und dies schon unter Beweis gestellt haben. Und das hat Justin schon mehrfach bei seiner Brand Peso. Welche innovativen Produktneuheiten sind konkret in der Pipeline? Wir arbeiten natürlich fortlaufend an Aktivierungen und Neuheiten auf unseren bestehenden Marken. Aber auch im nächsten Jahr werden wir erneut unser Markenportfolio auf innovative Art und Weise erweitern. Wir lancieren eine neue Marke, die sich wie hej:pure ganz dem Thema Nachhaltigkeit widmet. Wir befassen uns seit drei Jahren intensiv mit Nachhaltigkeit im Duftmarkt und stellen bei uns sämtliche Aspekte der Wertschöpfungskette in Bezug auf ihre Nachhaltigkeit auf den Prüfstand. Ich möchte noch nicht zu viel verraten, aber eines kann ich verraten. Ein Aspekt findet in der Duftindustrie noch kaum statt: Upcycled Ingredients. Mehr zur Marke und dem konzeptionellen Ansatz dann gerne ausführlich im neuen Jahr. Apropos Nachhaltigkeit: Wie hat sich denn das Duftkonzept von hej:pure entwickelt – sowohl mit Blick auf die Kunden als auch mit Blick auf die exklusive Partnerschaft mit der Drogeriemarktkette Müller? hej:pure hat für Aufmerksamkeit gesorgt. Wir sind aktuell für diverse Branchen-Auszeichnungen nominiert. Die Marke entwickelt sich trotz der schwierigen Rahmenbedingungen unglaublich gut. Sie passt zu 100 Prozent in die heutige Zeit und findet dementsprechend bei unseren Partnern – in Deutschland ist das Müller – und Endkonsument*innen großen Anklang. Der Einstieg über die Exklusivität bei unserem Handelspartner Müller zahlt sich aus. Unsere Partnerschaft ist geprägt durch eine sehr enge, vertrauensvolle Zusammenarbeit. Wir sind bis jetzt sehr zufrieden. So darf es weitergehen. Wie wirkt sich die aktuelle Weltlage auf das internationale Geschäft, insbesondere natürlich in Russland, aber auch in China aus, wo Mäurer & Wirtz mit 4711 Acqua Colonia und Baldessarini ja auch in Zeiten der Pandemie große Erfolge gefeiert hat? Wir verzeichnen trotz der beiden Ausfälle weiterhin ein starkes zweistelliges internationales Wachstum. Ich bin unglaublich stolz auf unser Team. Wir können bis heute alle Ausfälle durch andere Märkte und Länder – etwa in Osteuropa, Indien und Asia Pacific – überkompensieren. Zweifelsohne hat die aktuelle weltpolitische Lage einen immensen Einfluss auf unsere Geschäfte. Um ehrlich zu sein, das tut schon weh. Aber wenn wir eines aus den letzten beiden Jahren mitgenommen haben, dann ist es die Erkenntnis, dass sich überall neue Chancen ergeben. Man muss sie nur suchen und mutig sein. Ich führe das Unternehmen gemeinsam mit dem Inhaber Dr. Wirtz und bin dankbar, das Vertrauen und den Rückhalt der Familie Wirtz zu haben. Gemeinsam setzen wir auf Kontinuität, aber haben uns auch in schweren Zeiten unsere Innovationskraft nicht nehmen lassen. Gilt das Ziel noch, bis 2030 global ein Top10-Player zu sein, das Sie Anfang des Jahres ausgegeben haben? Ja, dieses Ziel 2030 gilt noch und an dem halten wir fokussiert fest. Wir haben im letzten Jahr diese langfristige Strategie gemeinsam erarbeitet und verabschiedet. Ich halte nichts davon, Strategien übereilig zu verwerfen. Das Ziel ist immer noch das gleiche. Aber der Weg dahin, der verändert sich. Und an der Stelle muss jede Unternehmung Flexibilität mitbringen. In den aktuellen Zeiten mit diesen Herausforderungen sogar mehr denn je. Ich stehe für einen sehr stark unternehmerisch geprägten Spirit. Die Impulse eines jeden Mitarbeiters sind von unbezahlbarem Wert. Wir sind kein anonymer Konzern, wir sind ein Familienunternehmen. Und gerade darin liegt unsere Stärke. Interview: Silke Bruns PROFILE 6/2022 24 schönheit MARKEN+MENSCHEN

Mäurer & Wirtz hat in diesem Jahr gleich zweimal als Arbeitgebermarke von sich reden gemacht: durch das erneute gute Abschneiden beim Zertifizierungsprogramm „Great Place to Work® Certified“ und die Auszeichnung als „Bestes Unternehmen für Frauen“ durch das Frauenmagazin „Brigitte“. Unternehmen müssen heute attraktive Arbeitgeber sein, um eine gute Mitarbeiterzufriedenheit zu erzielen – ob dies gelingt, lässt sich in Zeiten der Digitalisierung und dem damit einhergehenden Zuwachs an Transparenz besser denn je nachvollziehen. Bei Mäurer & Wirtz sind der Umgang mit den Mitarbeitenden sowie die damit verbundene Ausgestaltung der Unternehmenskultur und der Arbeitgebermarke Bestandteil der Unternehmensstrategie. Dies macht sich bemerkbar: Im Rahmen einer Befragung von „Great Place to Work® Certified“ stimmten 83 Prozent der teilnehmenden Mitarbeitenden von Mäurer & Wirtz der Aussage „Alles in allem kann ich sagen, dies hier ist ein sehr guter Arbeitsplatz“ eindeutig zu. Mäurer & Wirtz benchmarkt sich im Rahmen des Zertifizierungsprogramms „Great Place to Work® Certified“ des gleichnamigen internationalen Forschungs- und Beratungsinstituts alle zwei Jahre mit anderen Unternehmen. Die interne Befragung zeigt, dass das Familienunternehmen im Gesamtvergleich besser als der Durchschnitt der teilnehmenden Organisationen abschneidet. Der Durchschnittswert des „Trust Index“, der die Zufriedenheitswerte über alle befragten Faktoren hinweg kumuliert, liegt bei den gescreenten Unternehmen bei 64 Prozent, bei Mäurer & Wirtz jedoch bei 71 Prozent. Damit wird Mäurer & Wirtz als attraktiver Arbeitgeber offiziell ausgezeichnet. Trotz diverser regionaler sowie globaler Krisen hat Mäurer & Wirtz es sogar geschafft, die positive Gesamtstimmung zur Vorbefragung um fünf Prozent zu steigern. 4-STERNE-PERSPEKTIVEN FÜR FRAUEN Was macht einen guten Arbeitgeber aus – und das auch für Frauen, die immer noch häufiger als Männer einer privaten und beruflichen Doppelbelastung ausgesetzt sind? Deren Gehälter und Karriereperspektiven weiterhin gesellschaftlich heiß diskutiert werden? Bei einem Frauenanteil von über 70 Prozent in der Belegschaft stellt sich das Beauty-Unternehmen Mäurer &Wirtz diesen Fragen in besonderem Maße – und das zahlt sich aus: Der Mittelständler wurde erneut als eines der „Besten Unternehmen für Frauen“ vom Frauenmagazin „Brigitte“ ausgezeichnet. Von insgesamt 281 teilnehmenden Firmen erzielten 167 Bestwertungen – Mäurer & Wirtz gehört auch in diesem Jahr mit 4 Sternen dazu. Während „Vereinbarkeit“ und „Flexibilität“ schon im Vorjahr die volle Punktzahl erzielten, konnte der Dufthersteller nun auch in den Kategorien „Transparenz“ und „Gleichstellung“ den Highscore knacken und jeweils einen Punkt hinzugewinnen. Offiziell großartig PROFILE 6/2022 25

Brustkrebs ist nach wie vor die weltweit am häufigsten diagnostizierte Krebserkrankung und verursacht die meisten krebsbedingten Todesfälle bei Frauen. In den 30 Jahren, seit Evelyn H. Lauder, die selbst an Brustkrebs erkrankte Schwiegertochter der Unternehmensgründerin, die „Estée Lauder Companies‘ Breast Cancer Campaign“ ins Leben gerufen und 1992 die pinkfarbene Schleife, das Solidaritätssymbol der Bewegung mitgestaltet hat, ist die Mission der Kampagne die gleiche geblieben: eine Welt ohne Brustkrebs für alle zu schaffen. Im Brustkrebsmonat Oktober hat das Unternehmen an die Anfänge und Erfolge der Kampagne erinnert: So haben die Estée Lauder Companies‘ Breast Cancer Campaign und die Estée Lauder Companies Charitable Foundation (ELCCF) weltweit mehr als 108 Millionen Dollar für lebensrettende Forschung, Aufklärung und medizinische Dienste gespendet. Mehr als 86 Millionen Dollar wurden für medizinische Forschungsstipendien durch die Breast Cancer Research Foundation (BCRF) bereitgestellt. In Deutschland unterstützt Estée Lauder seit fast 20 Jahren unter anderem den Verein Brustkrebs Deutschland e.V., gehört hier zu den Gründungsmitgliedern. Gleichzeitig setzt das Unternehmen im 30. Jahr der Kampagne einen neuen Schwerpunkt: die Bekämpfung der Ungleichheiten bei Brustkrebs. So ist die Zahl der Todesfälle durch Brustkrebs in den USA seit den späten 1980er Jahren zwar um 42 Prozent zurückgegangen, doch bestimmte Bevölkerungsgruppen haben nach wie vor ein höheres Risiko, an Brustkrebs zu erkranken: Beispielsweise ist das Risiko schwarzer Frauen, an Brustkrebs zu sterben, in jedem Alter höher als bei allen anderen Gruppen. Insgesamt will das Unternehmen die „Anstrengungen im Rahmen der Kampagne, um Ungleichheiten bei Brustkrebserkrankungen zu verringern und die Gesundheitsversorgung zu verbessern“, verdoppeln und etwa noch mehr Marken einbeziehen. „Solange Brustkrebs eine lebensbedrohliche Krankheit bleibt, wird die Kampagne weiter daran arbeiten, das Bewusstsein und die Wirkung zur Unterstützung der weltweiten Brustkrebsgemeinschaft zu fördern“, heißt es bei Estée Lauder. Und weiter „Es ist #TimeToEndBreastCancer“. Im Brustkrebsmonat Oktober verkaufte Estée Lauder selbst weltweit wieder limitierte Produkte, um weitere Spenden zu erzielen. Offizieller Partner der Brustkrebs-Kampagne ist auch das Fashion- und Lifestyle Unternehmen Breuninger. Neben der Instagram-Challenge in der Karlspassage des Stuttgarter Flagship Stores erstrahlte zum „Pink Weekend“ vom 30. September bis 2. Oktober außerdem die Fassade in leuchtendem Pink. Neben einer Instagram-Challenge für Kund*innen wurden die Flagship-Stores in Stuttgart und Düsseldorf pink angeleuchtet – so, wie viele Wahrzeichen in Städten weltweit, darunter das Münchner Siegestor. Das Spektrum an Maßnahmen, mit denen Kosmetikunternehmen gesellschaftliche Verantwortung übernehmen, ist breit gefächert. Zu den ältesten und bekanntesten gehört sicherlich die BrustkrebsKampagne von Estée Lauder – in diesem Jahr hat sie ihr 30-jähriges Jubiläum gefeiert. FÜR EINE WELT OHNE BRUSTKREBS Foto: Breuniger Plakat: Estée Lauder PROFILE 6/2022 26 szene TRENDS

Jetzt dreht Ihre Haut die Uhr zurück! Profutura: Das Anti-Aging System für Gesicht, alle Zeichen der Zeit.

PROFILE 6/2022 28 Die Entwicklung neuer Technologien und die Erforschung innovativer Inhaltsstoffe hat in der 150-jährigen Geschichte von Shiseido Tradition. Eine besondere Rolle nimmt Hyaluronsäure ein. So etablierte sich die 1985 erstmals biotechnologisch hergestellte Hyaluronsäure sehr schnell als Branchenstandard. 1996 entwickelte Shiseido mit der Super Bio-Hyaluronsäure eine neue acetylierte Hyaluronsäure, die als eines der wirksamsten Befeuchtungsmittel gilt. Die 2021 lancierten Essential Energy Hautpflegeprodukte kombinieren hochmolekulare HyaluronPOWEDRU- O Mit den neuen Skin Filler Bio-Performance-Seren bietet Shiseido eine überzeugende Alternative zu ästhetischen Eingriffen. Die neue Generation der Anti-Aging-Hautpflege nutzt dabei die vollständige volumenspendende Wirkung von hochmolekularer Hyaluronsäure – ein Meilenstein in der Kosmetik.

PROFILE 6/2022 29 säure, Hyaluronsäure mit mittlerem Molekulargewicht und Super Bio-Hyaluronsäure für eine bessere Aufnahme durch die Haut und eine maximale Befeuchtungswirkung. 2022 gelingt Shiseido mit der MolecuShift-Technologie ein weiterer Meilenstein in diesem Spezialgebiet. Die Technologie enthüllt die intensiv volumenspendenden Eigenschaften von Hyaluronsäure in der Anti-Aging-Hautpflege und findet sich in den neuen Skin Filler Bio-Performance-Seren. MOLECUSHIFT- TECHNOLOGIE Hochmolekulare Hyaluronsäure verfügt über herausragende feuchtigkeitsspendende und aufpolsternde Eigenschaften. Auf Grund ihrer Molekülgröße kann sie jedoch nicht in die Haut eindringen, wodurch eine Wirkung auf die Hautoberfläche beschränkt bleibt. Mit der MolecuShift-Technologie hat Shiseido nun dieses Problem gelöst und ermöglicht erstmals eine vollständige Wirkung der hochmolekularen Hyaluronsäure auch in die tieferen Hautschichten. Dadurch wird eine Aufpolsterung erzielt, die sonst nur bei invasiven Methoden möglich ist. Dank der futuristischen Technologie dringt komprimierte Hyaluronsäure nicht nur tief in das Stratum corneum ein, sondern erreicht auch die oberen lebendigen Schichten der Epidermis. Mit Hilfe eines Expanders erhalten die Moleküle dann ihre ursprüngliche Größe zurück. Diese sofortige Wirksamkeit wird durch einen langfristigen Anstieg der Produktion hauteigener Hyaluronsäure verstärkt, der durch den Komprimierer ausgelöst wird. DAY AND NIGHT FILLER-SEREN Um die Vorteile der MolecuShift-Technologie in die Haut zu bringen, hat Shiseido zwei sich ergänzende und untrennbare Skin Filler Bio-Performance-Seren entwickelt, die für eine sofortige volumenspendende Wirkung sorgen. Das NIGHT INFILL SERUM enthält komprimierte Hyaluronsäure (hochmolekulare Hyaluronsäure + Komprimierer), die ein schrittweises Eindringen in die Haut während der Nacht ermöglicht. Das DAY FULL EXPANSION SERUM enthält den Expander, der die komprimierte Hyaluronsäure nach dem Eindringen in die Haut wieder umwandelt. Das Ergebnis: Die Haut sieht wie von innen aufgepolstert aus und hat sofort ein jugendlicheres Erscheinungsbild. REFILLS FÜR DIE UMWELT Die Shiseido Skin Filler Bio-Performance-Seren sind mit einem nachfüllbaren Pumpsystem ausgestattet. Die Nachfüllflaschen bestehen zu 20 % aus pflanzlichen Materialien. Dadurch reduziert sich das verwendete Plastik um 74 %.

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EXZESSIV Dicke Klunker, breite Goldketten und überdimensionale Anhänger – sie gehören zum Rap wie die Gangsterpose. Ein neuer Bildband präsentiert die visuelle Geschichte des expressiven Schmucks der Rapper und ihrer Bling-Kultur, in der Megastars wie Jay-Z, Migos, Pharell und Tupac mit funkelnden Klunkern Status zeigen und ihren persönlichen Stil ausdrücken. 31 PROFILE 6/2022

hne Schmuck geht es nicht – egal, ob es sich dabei um diamantenbesetzte „Grillz“ also Zahnschmuck, überdimensionale „truck style“-Anhänger, bust down-Rolex- und Patek Phillippe-Uhren oder eine Tiffany-Halskette handelt. Der exzessive Bling ist das glitzernde Statement einer kollektiven Identität – kompromisslos, charismatisch und mit viel Street-Smartness. „Ice Cold. A Hiphop Jewelry History“, wie der neue 2,8 Kilogramm schwere Bildband des Taschen Verlags heißt, umspannt die gesamte Geschichte des Hiphop-Schmucks von den 1980ern bis heute – es ist die Verbindung des Hiphop-Narrativs und seiner Visualisierung. Hunderte von ungewöhnlichen Fotos präsentieren alle wichtigen Hiphop-Künstler*innen und feiern „Ice“, wie im Rap Brillanten und auffälliger Schmuck bezeichnet wird, als den Ausdruck der Identität und Selbstdarstellung. Nach den Anfängen mit Run-DMCs goldenen adidas-Anhängern und Eric B. & Rakims pompösen Dookie-Ketten und MercedesMedaillons entwickelt sich der Hiphop-Schmuck vom Street-Accessoire zu einer boomenden Designkultur. Die Tradition des Schaulaufens erreicht neue Höhepunkte mit Künstlern wie Pharrell Williams, Jay-Z, Gucci Mane und Cardi B, deren immer exklusivere 32 PROFILE 6/2022 szene TRENDS

Schmuckstücke Motive aus der Popkultur integrieren und unkonventionelle Materialien verwenden. Für Gesprächsstoff sorgte aber auch Schmuck, der aus Kollaborationen mit Künstlern wie Takashi Murakami entstand. Die Autorin Vikki Tobak zeigt mit vielen Beispielen die Arbeiten von Schmuckpionieren wie Tito Caicedo of Manny’s, Eddie Plein und Jacob the Jeweler bis hin zu neueren Künstlern wie Avianne & Co., Ben Baller/IF & Co., Greg Yuna, Johnny Dang, Eliantte und vielen mehr. Ice Cold ist die umfassende Schau eines schillernden, inspirierenden Stils, zu der die führenden zeitgenössischen Fotografen beitragen: Wolfgang Tillmans, Janette Beckman, Jamel Shabazz, Timothy White, Gillian Laub, David LaChapelle, Danny Clinch, Phil Knott, Raven B. Varona, Al Pereira, Albert Watson und viele andere. 33 PROFILE 6/2022

PROFILE 6/2022 34 Mit Jasmine Musc Eau de Parfum Intense präsentiert Narciso Rodriguez einen neuen Duft aus der opulenten Musc-Kollektion. Als erhabener solarer Duft überschreitet er die Grenzen von Geschlecht und Geographie und stellt mit Jasmin-Sambac eine der kultigsten und wertvollsten Blumen der Parfümerie in den Mittelpunkt. Ein neues der Objekt Begierde schönheit MARKEN+MENSCHEN

PROFILE 6/2022 35 DIE MUSC-KOLLEKTION Die Musc-Kollektion von Narciso Rodriguez ist den anspruchsvollsten Duftkennerinnen und -kennern gewidmet. Sie ist eine Sammlung von Düften, die dem reichen olfaktorischen Erbe des Nahen Ostens Tribut zollen. Als meisterhafte Synthese der Traditionen der Parfümerie des Nahen Ostens und der modernen Ästhetik von Narciso Rodriguez verbindet jede Edition das charakteristische Moschus-Herz des Designers mit einer ikonischen Note der Parfümerie — Amber, Rose, Sandelholz, Oud, Patschuli und jetzt kostbarer Jasmin. Die sechs meisterhaften Düfte werden mit den edelsten und wertvollsten Zutaten und höchster Handwerkskunst kreiert, um eine tiefe Sinnlichkeit und ein Gefühl von purem Luxus einzufangen. DIE WERTVOLLSTE ALLER BLUMEN Mit der destillierten Eleganz, die für Narciso Rodriguez-Parfums charakteristisch ist, zelebriert Jasmine Musc Eau de Parfum Intense einen der wertvollsten lnhaltsstoffe der gesamten Parfümerie. Die reinweißen Blüten des Jasmin-Sambac oder arabischen Jasmins werden seit langem auf der ganzen Welt für ihren reichen, intensiven Duft verehrt – eine süße blumige Note, aber mit einer ausgesprochen sinnlichen Moschusqualität. Handgepflückt, um ihren kostbaren Duft zu bewahren, verleihen diese exquisiten Blüten dem Duft eine verführerische Leuchtkraft und weben eine berauschende und raffinierte Spur, die sich nahtlos mit dem ikonischen NarcisoRodriguez-Moschus vermischt. EIN SPIEL AUS LICHT UND SCHATTEN Mit 89 % lnhaltsstoffen natürlichen Ursprungs vereint Jasmine Musc Eau de Parfum Intense zwei unterschiedliche Duftansätze: Die puristische, moderne Struktur von Narciso Rodriguez-Parfums und die reiche Opulenz und Verführung traditioneller nahöstlicher Parfümerie. Die Sonnenstrahlung eines erhabenen weißen Blumenbouquets kontrastiert mit der tiefen Sinnlichkeit des charakteristischen Narciso-Rodriguez-Moschus und warmen Amberhölzern und schafft eine Begegnung zwischen Licht und Schatten. Die Sinnlichkeit des Jasmins wird durch solares, exotisches Ylang-Ylang verstärkt, das nachhaltig von den Komoren stammt. Seine leuchtend gelben Blüten werden im Morgengrauen von Hand gepflückt und sofort destilliert. In der Basis des Duftes verschmilzt würziges, strahlendes Akigalawood mit dem charakteristischen Moschus zu einer eleganten Note. EIN OBJEKT AUS KOSTBAREM GOLD Der Flakon spiegelt die Kostbarkeit seines Inhalts wider und teilt die charakteristische grafische Silhouette und den glänzenden goldenen Lack, der die gesamte Musc-Kollektion veredelt. Er ist mit einer Kupferplakette mit eleganten goldenen Buchstaben ausgezeichnet und in einem glänzenden Goldkästchen untergebracht. Diese metallische Opulenz kontrastiert mit der reinen Transparenz der Verschlusskappe im Einklang mit der raffinierten und modernen Ästhetik von Narciso Rodriguez.

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